Hammerfall – Hammer Of Dawn

Eine Konstante in der Metal Welt sorgt für einen Anwärter auf Top Platzierungen im Ranking 2022

Artist: Hammerfall

Herkunft: Göteborg, Schweden

Album: Hammer Of Dawn

Spiellänge: 45:45 Minuten

Genre: Heavy Metal, Power Metal

Release: 25.02.2022

Label: Napalm Records

Link: https://www.hammerfall.net/

Bandmitglieder:

Gesang – Joacim Cans
Gitarre – Oscar Dronjak
Gitarre – Pontus Norgren
Bass – Fredrik Larsson
Schlagzeug – David Wallin

Tracklist:

  1. Brotherhood
  2. Hammer Of Dawn
  3. No Son OF Odin
  4. Venerate Me
  5. Reveries
  6. Too Old To Die Young
  7. Not Today
  8. Live Free Or Die
  9. State Of The W.I.L.D.
  10. No Mercy

Oscar, Joacim, Pontus sowie die Rhythmusfraktion Frederik und David lassen erneut einen Hammer fallen. Beim inzwischen zwölften Album taucht dann auch noch erstmals das Wort „Hammer“ im Titel auf. Eine neue Ausrichtung? Nein, wohl eher ein Zeichen für 45 Minuten echten Heavy Metal, der voller Power durch die Boxen röhrt. Dabei brauchen sich die fünf Schweden vor nix und niemandem mehr verstecken und auch nach 25 Jahren sind sie vom 80er-Jahre Heavy Metal beeinflusst und bringen das fast bis zur Perfektion auch hier wieder zum Ausdruck. Wer hätte 1993 gedacht, dass sich hier eine dermaßen feste Institution etabliert und der Ruhm der Tapferen (Glory To The Brave) hält bis heute an. So wird der Hammer nun auch in der Morgenröte geschwungen und verzückt einen den ganzen Tag. Brotherhood vermag ab der ersten Minute für das richtige Feeling zu sorgen. Fetzig geht es los und der Song schreit geradezu danach, als Opener für die anstehenden Livekonzerte zu fungieren. Der Track hätte problemlos auch auf Legacy For Kings oder Crimson Thunder sein können. Nur die fettere Produktion deutet auf ein modernes Stück Heavy Metal hin. Zu dem Track gibt es dann auch noch etwas Besonderes. Da sich der Titel auf die tiefe Freundschaft zwischen Oscar und Joacim bezieht, haben sich die Jungs eine schöne Sache für die Fans einfallen lassen. Wer Teil des Artworks für die 12″ Single Brotherhood sein möchte, soll ein entsprechendes Bild über die sozialen Kanäle einstellen und dann besteht die Chance, ausgewählt und ein Teil des Artworks zu werden. Nähere Informationen gibt es über diesen Link.

Nach dem schnellen Beginn geht es mit dem Titeltrack Hammer Of Dawn ebenso typisch weiter. Geiler Rhythmus durch David Wallin und Bassist Frederik Larsson, guter Chorus und ein unverwechselbarer Joacim, der neben der eingängigen Melodie brilliert. Fredrik Nordström sorgt dann mit dem nötigen Mix für eine brillante Nummer.  Es schließen sich No Son Of Odin und Venerate Me, mit Gastauftritt von King Diamond an. Beide haben es ebenfalls verdient, Teil eines Sets zu werden. Und das macht die Songs von Hammerfall aus. Sie sind alle livetauglich und dürften für einen schwitzenden Pit sorgen. Erst mit Reveries wird es etwas anders. Hier sorgen eine nicht ganz so schnell gespielte Melodie und einige unvorhergesehenen Breaks für Abwechslung. Dazu kommt aber ein geniales Solo von Oscar Dronjak. Der an einigen Stellen sakrale „Lalalala“ Refrain auf einer stimmigen Melodie ist dermaßen ansteckend, dass hier gewaltige Mitsingpotenzial vorhanden ist. Man wird gewissermaßen gezwungen, da mitzusingen.

Too Old To Die Young kommt zwar nach einer gewissen Zeit von allein, hier ist es aber der Name des Tracks und reiht sich nahtlos an die vorherigen Songs an. Wieder eine ansprechende Nummer, die nur so vor Selbstbewusstsein strotzt. Das sich anschließende Not Today nimmt die bisherige Geschwindigkeit raus und dürfte ohne Wenn und Aber als Ballade durchgehen. Dazu die beiden Gitarristen, die sich hier abwechselnd die Solobälle zuschieben, auch mal zur Akustischen greifen und den ausdrucksstarken Gesang von Joacim Cans unterstützen. Danach aber wieder in die Vollen. Live Free Or Die mit typischem Mitsingrefrain, der auch wieder auf jedem anderen Hammerfall Album hätte sein können. Dann kommt mit State Of The W.I.L.D. ein weiteres Highlight. Es beginnt zunächst etwas verhalten und noch ist der Weg des Songs nicht ganz klar. Aber im Verlauf setzt sich die Riffgewalt durch. Hier durfte Oscar mitproduzieren und das merkt man deutlich. Auch hier wieder deutliches Livepotenzial. Mit dem letzten Song No Mercy gibt’s noch mal keine Gnade für die bereits schmerzenden Nackenwirbel. Es ist ein würdiger, schneller Abschluss, der auch noch mit einem „No Mercy For You“ Refrain für Mitsingfeeling sorgen darf. Ein-, zweimal noch Oscar und Pontus an der Gitarre und es ist vorbei.

Hammerfall – Hammer Of Dawn
Fazit
Wer Hammerfall mag, wird hier vollkommen bedient. Eine Scheibe, die bis auf wenige Ausnahmen genau das macht, was sie soll: Spaß bereiten, unterhalten und einfach für gute Laune sorgen. Das haben die Schweden erreicht. Die 45 Minuten werden nicht langweilig und auch nach mehrmaligem Anhören wird es nicht öde. Produktionstechnisch geht es ein wenig back to the roots, Cans bekommt mehr Hall auf seine Stimme gemischt und das erinnert an frühere Werke. Wer also gänzlich Neues erwartet, wird bitter enttäuscht. Hammerfall bescheren uns das Erwartete und das ist gut so. Die volle Punktzahl wird nur durch die Vorhersehbarkeit und fehlende Innovation verfehlt. Trotzdem saustark.

Anspieltipps: Brotherhood, Hammer Of Dawn und State Of The W.I.L.D.
Kay L.
9
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9.3
9
Punkte