Hawk Eyes – Everything Is Fine

“Englischer Stoner Rock mit reichlich Hardcore-Einflüssen!“

Artist: Hawk Eyes

Herkunft: Leeds, England

Album: Everything Is Fine

Spiellänge: 45:23

Genre: Stoner Rock, Hardcore

Release: 24.06.2016

Produzent: Andy Hawkins

Label: Drakkar Entertainment

Link: https://hawkeyesmusic.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre: Paul Michael Astick
Gitarre: Robert James Stephens
Bass: Ryan Thomas Clark
Schlagzeug: John McKanzie

Tracklist:

  1. The Trap
  2. The Ambassador
  3. Die Trying
  4. Permission
  5. The Ballad Of Michael McGlue
  6. More Than A Million
  7. Terribly Quelled
  8. Night Music
  9. I Never Loose
  10. Everything’s Fine
  11. Enemies
  12. TFF

Die hierzulande eher unbekannten Hawk Eyes legen ihr erstes international veröffentlichtes Album Everything Is Fine vor. Das Songwriting dafür erfolgte bereits 2013, während des Tourens als Support-Act für Systems Of A Dawn. Bereits seit 2005 existieren die Hawk Eyes und machten sich, zumindest in England, einen Namen als Supporter für die Foo Fighters, Metallica oder Slash.

Das Crowdfunding-Projekt hat durchaus hörbare Qualitäten und erinnert bisweilen an den frühen Rock von Kyuss. Die Stimme von Sänger Paul Astick ähnelt oftmals John Garcia. Im zweiten Song, The Ambassador, wird dies sehr deutlich. The Trap, erster Titel, fängt vielversprechend an. Gesang und Gitarre ergänzen sich hier und ergeben ein gutes Stück Musik. Etwas Tool? Ja, könnte passen. Aber auch Faith No More könnte beteiligt gewesen sein. Nach dem dann verstörend wirkenden The Ambassador wird es wieder zugänglicher mit Die Trying. So recht kommt noch keine klare Linie zum Tragen, da zu viele unterschiedliche Einflüsse erkennbar sind. Aber hier ist zumindest eine gewisse Melodie erkennbar. Die beiden Gitarristen Paul Astick und Rob Stephens verleihen dem Stück die Stoner Rock typischen Merkmale. Da war Kyuss in seiner frühen Phase prägender.

Permission beginnt mit kräftigen Einlage der Rhythmussektion. Ryan Clark am Bass und John Mc Kanzie an den Drums dominieren hier und verleihen dem Stück leichte punkige Einflüsse. Leider sind dann einige Breaks drin, die es schwierig machen, das Stück durchgängig gut zu finden. The Ballad Of Michael McGlue ist keine wirkliche Ballade, aber ein gutes Stück. Hier passen Melodie und Gesang, sowie Instrumenteneinsatz gut zueinander. More Than A Million ist dafür wieder schwieriger zu verdauen. Der Song hat zu Beginn typische Punk-Merkmale, die im Mittelteil dann leider zu Geschrammel auf der Gitarre werden. Terribly Quelled ist besser. Da passen Gesang und Instrumente zusammen und der Song wirkt wie aus einem Guss. Davon etwas mehr und die Chance auf ein durchgängig gutes Album wäre gegeben.

Night Music ist ebenfalls ein guter Song. Noch weiß ich nicht, an wen es mich erinnert, aber das ist egal.  Kein Geschreie, sondern Melodie und Gesang dominieren hier. Der Refrain kommt gefällig durch die Boxen. Das könnte einer meine Favorites auf der Platte werden. Guter Rhythmus, gefälliges Gitarrenspiel. Weiter geht es mit I Never Loose. Da wird der Stoner Rock-Hammer rausgeholt. Dumpfer Bass, schräge, teilweise chaotisch anmutende Gitarren Riffs. Das hört sich gut an. Der Titeltrack Everything’ s Fine kann mit seiner Aussage nicht mithalten. Das ist zu unstrukturiert. Ich erkenne keine Linie in dem Song. Ab und an frage ich mich, was die englischen Kollegen vom Kerrang!-Magazin bewogen hat, die Hawk Eyes für den besten englischen Newcomer zu nominieren. Wahrscheinlich gab es 2012 sonst nix. Sie haben ja auch nicht gewonnen…

Die letzten beiden Titel reißen es auch nicht mehr raus. Enemies geht wieder in die Foo Fighters-Richtung und weiß mit einer einigermaßen ansprechenden Melodie aufzuwarten. TFF ist mit sieben Minuten der längste Track auf der CD. Das ist etwas zu lang im Gegensatz zu den anderen Stücken. Leicht psychedelisch angehaucht beginnt der Song, um dann später wieder in altbekannte Muster abzudriften.

Fazit: Der Versuch, im Fahrwasser von Tool oder den Foo Fighters mitzuschwimmen, gelingt hier nicht. Da fehlt noch einiges, um da hinzukommen. Das große, zusammenhängende Ganze fehlt noch. Alles hört sich irgendwie unfertig an. Da wäre bestimmt noch mehr drin gewesen. Ein zweites Mal hören bringt auch nicht wirklich viel Neues zu Tage. Aber es gibt bestimmt Hörer, die sich damit anfreunden können und sollen. Mal sehen, was die Zukunft den Hawk Eyes beschert.

Anspieltipps: More Than A Million, Enemies, Night Music
kay l.
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