Artist: Hearts & Hand Grenades
Herkunft: Buffalo, New York, USA
Album: Where I Begin
Spiellänge: 35:52 Minuten
Genre: Rock, Hardrock
Release: 26.01.2024
Label: Eclipse Records
Link: https://www.heartsandhandgrenades.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – Stephanie Wlosinski
Gitarre, Keyboard – Mike Bress
Leadgitarre – Kenny Blesy
Schlagzeug – Cory Michalski
Tracklist:
- Burn (By My Fire)
- Where I Begin
- Boom
- Silver
- Let Me Down
- Way Down Low
- Better Off Alone
- I Just Want My Rock
- Anywhere But Here
- Over Again
Hearts & Hand Grenades? Hierzulande nahezu absolut unbekannt. Schon das zweite Album Between The Lines (Rezension hier) aus dem Jahre 2021 war für mich eine Newcomer-Sensation. Umso mehr freut es mich, nun auch das dritte Album Where I Begin rezensieren zu dürfen.
Goo Goo Dolls-Sänger- und Bassist Robby Takac sprach die Band an, da er von ihrem Support-Auftritt beim Wohltätigkeitskonzert Variety Kids Telethon 2019 so beeindruckt war. Er lud die Truppe zu Aufnahmen in sein Studio GCR Audio ein. Diese mündeten in eine EP und den beiden Alben. Laut Interview mit Sängerin Stefanie wollen sie mit ihrem ungewöhnlichen Bandnamen auf die Bandbreite in ihrer Musik aufmerksam machen.
Mit den drei Single-Auskopplungen Burn (By My Fire), Better Off Alone und I Just Want My Rock wurde die Vorfreude der explosiven amerikanischen Hard-Rock-Band aus Buffalo auf das dritte Album nun schon reichlich geschürt. Auch dieses wurde zu großen Teilen in dem GCR Audio Studio eingespielt. Ausnahme ist der neue Schlagzeuger Cory Michalski. Er ersetzt Tom Lafferty und hat seine Spuren für das neue Album in Arizona aufgenommen, wo das Album auch dann auch gemischt und gemastert wurde. Er benutzte ein elektronisches Schlagzeug mit echten Becken für den Großteil des Albums.
„Die Alten“ sind Sängerin und Bassistin Stefanie Wlosinski, Mike Bress (Rhythmus-Gitarre und Keyboards) sowie Kenny Blesy (Leadgitarre). Aber nun genug der Fakten. Wie ist sie denn nun, die neue Scheibe?
Burn (By My Fire) ist die letzte der drei vorab erschienenen Single-Auskopplungen und hat, wie der Titelname schon vermuten lässt, richtig Feuer. Die unverwechselbare und kraftvolle Stimme von Stephanie Wlosinski lässt es hier richtig krachen. Tempowechsel, eine melodische Einlage und ein kraftvoller Schrei lassen diesen druckvollen Song nicht langweilig werden. Where I Begin ist vom musikalischen Tempo her zwar auch hoch, aber nicht so druckvoll wie der erste Song. Er ist sehr melodiös und hat zwischendurch kleine kräftige Passagen. Stephanies Stimme passt sich den Tonlagen perfekt an und lässt einem sofort Gefallen an dem Track finden. Boom startet mit kräftigem Bass, hat eine dunkle Melodie. Dies bleibt bis zu einem Gitarren-Solo auch so. Der Sound ist gefühlsmäßig stärker als die Stimme. Mit einem 12-sekündigen Gesangsintro startet Stephanie ihren Song Silver. Die Stimme mal ohne musikalische Begleitung hatten wir bisher noch nicht – ein kurzer Gaumenschmaus. Kurz darauf geht das Tempo dann gleich wieder hoch und man bekommt hier auch ein wenig Backgroundstimmen zur Unterstützung. Dieser Song ist mit unter drei Minuten der kürzeste des Albums. Das Hearts & Hand Grenades es auch ruhig angehen können, beweist Let Me Down. Ich sage immer Quotenballade dazu. Gefühlvoll kommt dieser Song daher und zeigt die verschiedenen Facetten der Band. Etwas düsterer geht es bei Way Down Low zu. Dieser Song ist so eine Mischung zwischen Hard Rock und Melodic Rock, gepaart mit einer ruhigen, meist melodiösen Stimme. Die erste Single-Auskopplung im November 23 ist Better Off Alone. Hier zieht das Tempo wieder deutlich an. Die Gitarren dominieren hier deutlich. Ein Song, der die Qualität des Albums unterstreicht. Als kurz vor Weihnachten die zweite Single erschien, musste ich erst einmal innehalten. Was zum Teufel ist das? I Just Want My Rock spielt mit dem Zuhörer. Gestartet wird mit extremem dunklem Sound, um sofort darauf in den Country-Style zu wechseln und dann plötzlich wieder kraftvoll zu schreien. Ein Soundgemisch, das dann in HipHop, Pop und Metal pro Strophe variiert. Der Track ist sehr gewöhnungsbedürftig und sicher nicht jedermanns Ding. Ich musste auch 2-3-mal reinhören, um dann doch ein wenig Gefallen daran zu finden. Gesangliche Unterstützung gibt es hier von einem noch unbekannten männlichen Part. Mit Track Neun, Anywhere But Here, biegt das Album in gewohntem Sound auf die Zielgerade ein. Der Abschluss des Albums ist Over Again, der musikalisch einen Gang herunterschaltet. Hier würde die Bezeichnung Dark-Poprock sicher am passendsten treffen. Bei dem Misch der Gangarten schwer zu beschreiben. Dadurch ist er aber ein gelungener Abschluss eines ansonsten überragenden Albums.
Mit 36 Minuten ist die Scheibe ein recht kurzes Vergnügen, aber dafür ist ja auch das Tempo recht hoch. Neben der digitalen Variante zum Download und Stream gibt es das Album, wie die Vorgänger auch, nur auf CD. Im Band-eigenen Shop sind alle drei erschienenen Alben für nur jeweils 10 USD zu erhalten.