Hellbreath: Wiederveröffentlichung von „Slave Of God“ + Bonus Tracks (CD)

Slave of God aus dem Jahr 1988 ist das einzige Album der Ravensburger Band Hellbreath, welches man komplett in Eigenregie produziert hat. Der Begriff Rarität ist für das Original-Vinyl noch vorsichtig ausgedrückt… Doch das Hauptargument für eine Wiederveröffentlichung ist der einzigartige, extrem kauzige Stil, der von vielen Metalfans heiß und innig geliebt wird, während andere (inklusive der Presse Ende der Achtziger!) den meist komplexen Songs nicht folgen können und lieber beim leichter verständlichen Mainstream bleiben. Hellbreath sind und bleiben ein „Geheimtipp für Eingeweihte“ und so kann man auch das Feedback zu dieser ersten offiziellen Wiederveröffentlichung bereits jetzt einschätzen…

Was hören wir auf Slave Of God? Grundsätzlich den bereits genannten ureigenen Stil, den es nur auf dieser einen Platte gibt! Die Band selbst konnte mit dem Achtziger-Metal zunächst wenig anfangen und waren eher in den Siebzigern (Led Zeppelin, Black Sabbath, Deep Purple und Pink Floyd werden in den Liner Notes genannt, aber auch Motörhead, Iron Maiden und Judas Priest) verwurzelt. Doch dann kam mit Slayer, Metallica und Exodus (ebenfalls von der Band gennant) der Speed- und Thrash Metal auf und Hellbreath wurden massiv inspiriert und beeinflusst. Und nun muss man sich nur noch eine Verbindung aus den 70s-Helden mit dem damals neuen Härtepegel vorstellen und man kommt der Sache etwas näher. Als ob der Prog und Hardrock der Seventies ohne Zwischenstopp in Speed / Thrash Metal übergeht! Von einer aktuellen Band wäre das bei der heutigen Szene nicht unbedingt völlig abwegig, aber 1988 war das schier unvorstellbar. Und dann packte man auch noch ein Kunstwerk auf das Cover und verzichtet auf reißerische Bandfotos. Hier ist einfach alles anders! Dass der erste Gig in einem Gefängnis stattfand oder dass man ein Haus mietete und darin das Studio zum Aufnehmen von Slave Of God einrichtete, sind nur zwei weitere Beweise für ein wahres Paralleluniversum.

Nun gibt es Slave Of God zum ersten Mal auf CD, überspielt vom Original-Masterband und remastert von Neudi (Manilla Road, Trance, Griffin etc.). Als Bonus findet man einige Songs der Nachfolgegruppe Frantic Front, die kurz vor der Deadline bei ZYX Music eingetroffen sind. Auch hier erkennt man die ungebändigte Kreativität, obwohl man leicht in den Death Metal rutscht. Das Booklet enthält neben ungesehenen Fotos ein Interview mit der Band und weitere rare Abbildungen.