Herumor – Eine Liebe Nicht Weniger Tief (Zwielichtgeschichten I)

Viel Poesie, gute Ansätze und Luft nach oben

Artist: Herumor

Herkunft: Deutschland

Album: Eine Liebe Nicht Weniger Tief (Zwielichtgeschichten I)

Spiellänge: 60:03 Minuten

Genre: Folk Rock

Release: 20.11.2020

Label: Trisol Music Group

Link: http://www.herumor.com/

Bandmitglieder:

Gesang – ASP (Alexander Spreng)

Gastmusiker:

Gitarre, Bass, Schlagzeug, Perkussion, Programming, Background-Gesang, Cello, Hammond, Harmonium, Produktion und Arrangements – Patrick Damiani
Background-Gesang – Andreas „Tossi“ Groß
Violine und Harmonium – Nikos Mavridis
Great Highland Bagpipe, Scottish Smallpipes, Borderpipe, Low Whistle, Tin Whistle, Concertina – Thomas Zöller
Cello – Tim Ströble
Flöte – Holger Much

Tracklist:

  1. Zwielichtgestalten
  2. Der Knochenmann, Das Vöglein Und Die Nymphe
  3. Rüstzeug
  4. Die Ballade Vom „Treuen Troll“
  5. Windrad
  6. Nie Am Tage
  7. Achte Meiner Liebe Nicht
  8. Schneekönigin, Wohin
  9. Happy End Für Alte Knochen

Im November letzten Jahres hat sich ein Folk Album mit dem Titel Eine Liebe Nicht Weniger Tief (Zwielichtgeschichten I) still und heimlich in die Winternächte geschlichen. Hinter dem Projekt Herumor steht ASP, der Mastermind der gleichnamigen Gothic Band. Nun erzählt der markante Sänger seine Geschichten auf eine andere Art und Weise. Weniger Finster, entfernt vom Genre seiner Hauptband verarbeitet er deutsche Lyrics in Folk Klänge, driftet dabei sogar vom Folk Rock ab und kommt auf ganz klassische Genrepfade. Am 20.11.2020 wurden die neun Songs veröffentlicht, die auf eine glatte Stunde Spielzeit kommen und den Stempel von der Trisol Music Group erhalten haben.

Ganz alleine steht Alexander F. Sprengs jedoch nicht auf weiter Flur. Die größte Unterstützung erfährt er durch Patrick Damiani, der den harmonischen Stücken an diversen Instrumenten Leben einhaucht. Insgesamt wirken gleich fünf Gastmusiker mit – zu dem Genannten kommen noch Andreas „Tossi“ Groß, Nikos Mavridis, Thomas Zöller, Tim Ströble und Holger Much. Die Gesangsfarben von ASP prägen zweifelsohne diese Scheibe und bilden nicht nur das Herz, sondern auch das Hirn. Die Texte greifen wunderbar ineinander. Dass der Deutsche unglaublich komplexe Songs schreiben kann, ist eh längst bekannt, trotzdem möchten die Stücke von Eine Liebe Nicht Weniger Tief (Zwielichtgeschichten I) nur bedingt überspringen. Das wiederum liegt an der Musik/Lyrik-Kombination. Zu wenig Power, kaum bombastische Elemente, alles bleibt in einem feinen Grau umhüllt, das wie ein Nebel auf den Kompositionen liegt. Fans vom Sänger dürften jedoch nicht ganz leer ausgehen. Schließlich lieben sie seine gesprochenen Texte, die einmalig performt werden. Highlights bilden Stücke wie Der Knochenmann, Das Vöglein Und Die Nymphe oder Schneekönigin, Wohin, von denen man mehr haben möchte. Dass die Zielgruppe komplett über Bord geworfen wurde, kann man auch nicht zu hundert Prozent behaupten. Die Entwicklung des Künstlers führt jedoch in tiefste Folk Wälder, wo die Instrumente ruhige Pole setzen und nur die Stücke begleiten dürfen. Nur selten kommen Rhythmen aus den Schatten heraus, um die Ohren zu massieren.

Herumor – Eine Liebe Nicht Weniger Tief (Zwielichtgeschichten I)
Fazit
Lange angekündigt und für mich persönlich ein klein wenig enttäuschend abgeschlossen. Das Konzept passt und wird stimmig von der ersten Sekunde bis zum letzten Takt durchgezogen. Die Emotionen werden auf einem Level gehalten und nie versucht aufzuputschen oder gar den Stecker zu ziehen. Es klingt vielleicht etwas unfair - bis auf ein paar kleinen Höhepunkte tröpfelt Eine Liebe Nicht Weniger Tief (Zwielichtgeschichten I) herunter und am Ende bleiben die Fragezeichen im Kopf zurück. Top inszeniert wurde Der Knochenmann, Das Vöglein Und Die Nymphe in Kombi mit Happy End Für Alte Knochen das muss man erst mal so machen!

Anspieltipps: Der Knochenmann, Das Vöglein Und Die Nymphe oder Schneekönigin, Wohin
René W.
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