“My ears needs a holiday!“
Artist: Hirsh Gardner
Herkunft: Boston, USA
Album: My Brain Needs A Holiday
Spiellänge: 85:30 Minuten
Genre: Melodic Rock
Release: 25.08.2017
Label: Escape Music
Link: https://www.hirshgardner.com/
Produktion: Peerless Mastering, Boston von Jeff Lipton
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Bassgitarre, Keyboard, Schlagzeug – Hirsh Gardner
Tracklist CD 1: My Brain Needs A Holiday (New Album):
- Lost In The Darkness Tonight
- My Brain Needs A Holiday
- Git It Back
- Love Is
- Do Me Do Me
- If You Need t`Talk
- Diamond Moon
- Shadows
- Sister Jane
- Whiter Shade Of Pale
Tracklist CD 2: Wasteland For Broken Hearts (2017 Remastered):
- Wasteland For Broken Hearts
- Don`t You Steal
- She Is Love
- Thunder In Her Heart
- Bad Cowboy
- When The Sky Cries
- Your Love
- Hold You In My Dreams
- Never Love
- Welcome Home
- More Than You`ll Ever Know
- Welcome Home (Reprise)
Um Hirsh Gardner treffend zu verorten, muss man schon ziemlich tief in der Mottenkiste des Melodic Rock graben. Gardner saß von 1979 bis 1982 hinter der Schießbude von New England, einer semi-erfolgreichen Melodic-Rock-Combo, die zwar drei vielversprechende Alben herausbrachte und auch mit Größen wie KISS, AC/DC oder Journey tourte, dann jedoch schnell in der Versenkung verschwand. Obwohl Gardner einst von Gene Simmons gefördert wurde, blieb er seit den frühen 1980ern als Produzent verschiedener Künstler eher im Hintergrund. Anno 2003 schien ihm dann die Zeit reif, sein Soloalbum Wasteland For Broken Hearts auf den Markt zu werfen. Nun – fast anderthalb Dekaden später – veröffentlichte Gardner mit My Brain Needs A Holiday sein zweites Album.
Für diese Platte umgab sich Gardner, der – mit Ausnahme der beiden enthaltenen Coverversionen Whiter Shade Of Pale (Procol Harum) und Sister Jane (Tai Phong) – nahezu allein für sämtliche Musik nebst Texten verantwortlich zeichnet, mit diversen Gastmusikern. Darunter beispielsweise sein New England-Weggefährte Jimmy Waldo oder auch Größen wie Ron Thal, der einst bei Guns n’ Roses die Klampfe zupfte. Genutzt hat das alles nichts. Zwar zeigen bereits der Opener Lost In The Darkness Tonight oder auch der folgende Titeltrack, dass Gardner durchaus komponieren kann und dabei das Erbe des späten 1970er-Jahre-Rock bewahrt, doch krankt es den Songs an Durchschlagskraft, was auch der mauen Produktion geschuldet ist und (konsequenterweise) an Innovation. Im weiteren Verlauf des Albums lässt sich auch keine Besserung verzeichnen. Egal ob mit Get It Back eher eine Funknummer zum Besten gegeben wird oder man sich an Rockballaden (Love Is oder Diamond Moon) versucht, so recht überzeugen will das alles nicht. Die Stücke klingen instrumental überfrachtet, der Chorus nervt und spätestens beim dritten Stück (nicht Durchlauf!) braucht man eine Pause vom hochmotivierten, jedoch qualitativ unerträglichen Gesang. My ears needs a holiday! Bei diesem Opus ist auch die Dreingabe von Gardners Erstlingswerk Wasteland For Broken Hearts nur wenig hilfreich. Zeigt dieses doch eher, dass der Mann in den letzten anderthalb Jahrzehnten nichts dazugelernt hat und altbackenen Kompositionen nachtrauert.