Artist: Hour Of Penance
Herkunft: Rom, Italien
Album: Misotheism
Spiellänge: 39:00 Minuten
Genre: Technical Death Metal, Death Metal, Black Metal
Release: 25.10.2019
Label: Agonia Records
Link: http://www.hourofpenance.net/
Bandmitglieder:
Gesang – Paolo „Hell-IO-Kabbalus“ Pieri
Gitarre – Giulio Moschini
Bass – Silvano „Nightorn“ Leone
Schlagzeug – Simone „Arconda“ Piras
Tracklist:
01. Mass Crucifixion Of Kings
02. Blight And Conquer
03. Fallen From Ivory Towers
04. The Second Babel
05. Lamb Of The Seven Sins
06. Flames Of Merciless Gods
07. Sovereign Nation
08. Dura Lex Sed Lex
09. Iudex
10. Occult Den Of Snakes
Mit ihrem, zu meiner Überraschung, bereits achten Studioalbum Misotheism haben die Italiener von Hour Of Penance ein Prachtstück abgeliefert, dass momentan nach seinesgleichen sucht. Wie diese Perle des Death Metal bisher an mir vorübergehen konnte, bleibt mir ein Rätsel, denn spätestens mit diesem Album haben sie bewiesen, dass sie zu den ganz Großen gehören. In knapp vierzig Minuten wird hier feinster Technical Death Metal geboten, der nicht nur den Kenner unterhält, sondern es auch schafft, Neulinge für dieses Genre zu begeistern. Das Intro Mass Crucifixion Of Kings klingt nach den Geräuschen einer Schlacht und vermittelt eine finstere Stimmung, die sofort von Blight And Conquer durchbrochen wird, da es ein wahnsinniges Tempo vorlegt, ohne an Melodie zu verlieren. Fallen From Ivory Towers geht etwas technischer vor, verliert dadurch aber stellenweise ein wenig an Geschwindigkeit. An dieser Stelle perfekt platziert, da es nicht minder an Qualität ist, dem Zuhörer aber eine andere Variante der Band zeigt. Schrillere, dominantere Gitarren bilden hier, neben dem etwas klareren Gesang, das Leitmotiv. The Second Babel greift mehr auf die Elemente des ersten Stückes zurück und bildet so wieder einen angenehmen Kontrast zu seinem Vorgänger, ohne diesen zu kopieren, denn es ist ein wenig schwerer vom Sound. Der vierte Track Lamb Of The Seven Sins nimmt ein wenig Anlauf, bevor er wirklich in Fahrt kommt. An dieser Stelle des Albums ideal gewählt, denn er bietet so eine akustische Verschnaufpause. Allgemein bleibt er langsamer und dominiert durch das rhythmische Schlagzeug – sehr angenehm zu hören, während Flames Of Merciless Gods wiederum von Gitarrenriffs mit Wiedererkennungswert durchmischt eine andere Note bekommt. Die machtvolle Stimmung der ersten Lieder weicht hier einem fühlbaren Leid, welches den Hörer in das Konzept des Albums einbettet. Sovereign Nation erstarkt wieder und marschiert stracks geradeaus. Besonders hervor treten hier die Gitarren, die sich zwar in ihrer Dominanz mit dem Schlagzeug abwechseln, aber dennoch die Melodie vorgeben. Der achte Track Dura Lex Sed Lex verzichtet auf dieses Gleichgewicht und scheint an manchen Stellen etwas überladen, auch wenn alle Elemente gekonnt eingespielt sind. Hat sich das Ohr an einen Klang gewöhnt, so ist dieser bereits obsolet. Definitiv wird hier das volle Können entfaltet, doch ist dieses Stück ein Geschenk für die geübten Hörer. Mit Iudex leiten die vier Italiener den Endspurt ihres neusten Werkes ein. Hier gibt es zunächst wieder eine kleine Verschnaufpause mit weniger Tempo, viel Melodie und weniger Varianten, welche sich im Verlauf mehren sollen. Ebenfalls finden sich hier die melodiegebenden Gitarren wieder und verleihen der Stimmung einen kraftvollen Aufschwung. Das Finale Occult Den Of Snakes weist wohl den größten Unterschied zu seinen Vorgängern auf, denn es greift die Atmosphäre des Intros auf. Dunkel und schwermütig schreitet es voran und nimmt ebenso viel Tempo heraus, dass es eine ideale Verbindung zwischen dem nahenden Ende und der Energie des Albums bietet.