Incinerous – Contorted Epiphany (EP)

Crusty Old School Death Metal aus Kanada

Artist: Incinerous

Herkunft: Kanada

Album: Contorted Epiphany (EP)

Spiellänge: 17:52 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 04.06.2023

Label: Eigenproduktion

Link: https://incinerous.bandcamp.com/album/contorted-epiphany

Bandmitglieder:

Gesang – Tommy
Gitarre und  Bassgitarre – Brennain
Gitarre und Schlagzeug – Ian

Tracklist:

1. Heolstor
2. Beg For Sanctuary
3. Eternal Inferno
4. Imbued Festering
5. Into Obscurity

Diese Kanadier sind nicht am Rudern, sondern fühlen sich im Death Metal zu Hause. Das Trio ist erst recht frisch zusammen und knallt uns in einer Eigenproduktion diese EP um die Ohren, nachdem sie im Vorfeld ein Demo auf den Underground losgelassen haben.

Heolstor, der Opener, bringt auch gleich ein wenig Verwirrung in die Sache, denn auf dem Demo hat dieser Song noch einen anderen Namen, ist aber wohl derselbe Song. Egal. Namen sind Schall und Rauch, Hauptsache Death Metal. Nach einem kurzen, windigen Intermezzo und einer Androhung spielt eine Gitarre vor, der Rest kommt dazu und dann nimmt das ganze Unheil seinen Lauf. Gutes Riffing und feiner Ballerpart. Man geht in einen groovigen Part über, der tiefe Gesang gesellt sich dazu und so schreitet man durch das Universum. Das melodische Lead setzt wieder ein, man ballert ordentlich und wird wieder ruhiger, indem man ein Solo zum Besten gibt. Der Eröffnungspart darf noch einmal ran und so wiederholt man quasi alles noch einmal, bis man dann den Song jäh abbricht. Hm, macht schon Laune, aber das Ganze hat man schon ein wenig oft gehört. Aber von dieser Art des Death Metals kann man ja nie genug hören.

Beg For Sanctuary setzt da nahtlos an. Ein treibendes, beinahe schon melodisches Lead wird als Hauptpart verwendet, und so zieht man von dannen, bevor man dann das Tempo herausnimmt, um in fremden Kellergewölben herumzuspuken. Das Tempo wird wieder angezogen, der Anfangspart wiederholt sich und wird mit einem wilden Soloritt kombiniert. Kann man so machen, gar keine Frage. Dann verschleppt man das Tempo wieder und lässt den Song so enden.

Im feinsten Midtempo startet man den Song Eternal Inferno und bedient sich einer feinen Uftata. Ja, das hat was. Der nachfolgende, groovig angehauchte Part ist ziemlich fett, da er mit einer schnelleren Sequenz kombiniert wird. Danach bedient man sich eher wieder des normalen Grooves. Der vorherige Part wird noch einmal wiederholt und dazu heult eine Gitarre auf. Im Hintergrund schreit sich Genosse Tommy dunkel die Seele aus dem Leib. Das Ganze ist recht punkig angelegt und hat auch eine gute Crust-Schlagseite.

Imbued Festering nimmt dann eher die skandinavische Richtung ein und kann durchaus mit coolem Riffing überzeugen. Ebenso wie bei den ersten beiden Songs arbeitet man mit schnelleren Parts, mischt dann groovige Midtempomomente mit ein und lässt ein Solo folgen. Der nachfolgende Part ist vielleicht das Highlight dieser EP. Eine ziemlich geile Leadgitarre kommt sehr melodisch und bohrt ein Loch in deine Gehirnrinde – ja, das fetzt. Damit es nicht zu eingängig wird, da man mit den Drums eher groovig vorgeht, holt man am Ende noch einmal den Knüppel aus dem Sack. Ja, der Song macht so richtig Laune.

Diese EP endet mit Into Obscurity. Der skandinavisch angehauchte, düstere Part macht Spaß. Hier groovt man um sich und bringt eine gewisse Dunkelheit mit sich. An einigen Stellen klingt der Song aber ein wenig verwirrend und zu voll geladen, aber auch dieser groovt natürlich ganz ordentlich. Gerade diese langsamen, beinahe schon doomigen Anleihen bleiben komischerweise hängen, auch wenn diese meines Erachtens viel zu lang sind. Aber so darf man natürlich die Vernichtung nicht enden und gibt zum Ende hin noch einmal absolutes Vollgas.

Im Grund gibt es zum Demo keine große Veränderung. Der Opener und der Rausschmeißer wurden nur umbenannt, aber ein feines Cover hat sich hinzugesellt. Da hat Adam Kindred recht gute Arbeit geleistet. Die Band hat diese EP selber gemischt und dann das Mastering in die Hände von Will Killingsworth (Dead Air Studios) gegeben. Eine gute Entscheidung, denn für eine Eigenproduktion klingt der Sound recht anbietbar, keine Frage.

Incinerous können auf ihrem Erstwerk mit ihrer Art des recht primitiven Death Metals durchaus punkten.

Incinerous – Contorted Epiphany (EP)
Fazit
Five tracks of crusty old school death metal from Canada. So umschreibt die Band diese EP und damit liegen sie genau richtig. Es ist noch genügend Platz nach oben, aber diese Mischung aus old schooligem Death Metal und crustigen oder punkigen Elementen klingt schon einmal ganz ordentlich. Ich bin auf ein Full Length gespannt.

Anspieltipps: Heolstor und Imbued Festering
Michael E.
6.9
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