Photo Credit: Terhi Ylimäinen

Insomnium im Interview

Gitarrist Markus Vanhala im Gespräch

Artist: Insomnium

Herkunft: Joensuu, Finnland

Genre: Melodic Death Metal

Bandmitglieder:

Gesang & Bass – Niilo Sevänen
Gitarre – Markus Vanhala
Gitarre & Gesang – Ville Friman
Gitarre & Gesang – Jani Liimatainen
Schlagzeug –  Markus Hirvonen

Link: https://insomnium.net/

Time For Metal / Anja:
Habt ihr die Tour genossen?

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja. Bisher war die Tour super. Das müssen wir ja immer sagen, aber im Ernst, die Tour war super. Vor allem mit den anderen Bands. Ich war daran schuld. Ich hab der Booking Agentur den Hinweis gegeben, In Mourning zu buchen.

In Mourning sind schon seit Ewigkeiten Freunde von uns. Ich bin sehr froh, mit den Jungs zu touren.

Time For Metal / Anja:
*Gelächter* Du bist sehr schnell, das wäre eigentlich meine dritte Frage gewesen und du hast sie jetzt perfekt beantwortet.

Insomnium / Markus Vanhala:
*Gelächter* Effizient, so bin ich! Die Leute mögen beide Bands: In Mourning sind ein wirklich stilistisches Paket, während Kvaen mehr aggressiver sind. Wir haben versucht, einerseits ein etwas aggressiveres Billing zusammenzustellen und mit In Mourning eine Band zu holen, die gut zum Insomnium-Stil passt. Die Leute lieben es, wenn die Bands nicht zu verschieden sind.

Time For Metal / Christian:
Ich hab euch am Sonntag in Geiselwind gehört.

Insomnium / Markus Vanhala:
Classic Geiselwind

Time For Metal / Anja:
Das ist unsere Heimat, nicht weit weg von uns. Das Problem war, dass wir da leider keine Zeit für das Interview hatten. Umso mehr freuen wir uns, dass es jetzt mit dem Interview in Nürnberg klappte, es ist ja nicht so weit weg.

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, der Promoter war nicht ganz so erfreut von dem Geiselwind-Gig, weil es so nah an Nürnberg war. Ich habe gehört, dass es nur ca. 68 km von Nürnberg weg ist. Bands spielen normalerweise nur einen von beiden Gigs, wenn diese entfernungsmäßig nahe beieinander sind, aber wir haben beide gespielt. Ich weiß, ehrlich gesagt, auch nicht, warum.

Time For Metal / Christian:
War aber eine super Show dort. Ich finde die Geiselwinder Location sowieso klasse.

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, die Music Hall ist eine echt schöne Location.

Time For Metal / Anja:
Das Schöne ist dort, dass viele verschiedene Bands immer auftreten. Vor ein paar Wochen waren Amorphis da und es war absolut voll.

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, Amorphis sind sehr gute Freunde von mir. Schlagzeuger und Keyboarder hatten dort einen Streit, weil sie sich fragten: „Wo ist der Backstage Bereich?“ Ich musste ihnen ein Video schicken, als wir dort gespielt haben, um ihnen zu zeigen: Hier ist der Backstage Bereich. *Gelächter*

Aber wir spielen immer gerne in Geiselwind, die Halle ist einfach ein Klassiker.

Time For Metal / Anja:
Ich hab euch da letztes Jahr gesehen und kannte euch noch nicht so richtig. Aber ich war fasziniert von der Stimmung und welche Stimmung ihr auf der Bühne rüberbringt. Es war etwas Besonderes für mich.

Insomnium / Markus Vanhala:
Danke für das Kompliment! Das Restaurant in Geiselwind serviert immer gute Wiener Schnitzel!

Time For Metal / Anja:
Und ich hoffe, ihr genießt auch das gute deutsche Bier?

Insomnium / Markus Vanhala:
Natürlich, das ist selbstverständlich.

Time For Metal / Anja:
Insomnium
haben in Deutschland eine sehr große Fanbase. Wie ist es im Vergleich zu anderen Ländern? Sind die Leute da genauso begeistert wie hier?

Insomnium / Markus Vanhala:
Wir spielen immer die meisten Shows in Deutschland. So wie auch bei dieser Tour, sind wir über die Hälfte der Shows in Deutschland. Es ist ein sehr großer Markt für uns. Ich würde behaupten, dass Deutschland, USA und Finnland unsere Top 3 Märkte sind. Aber auch in UK, Frankreich oder Polen, wo die Fanbase immer größer wird, haben wir großen Zuspruch und viele Fans!

Time For Metal / Anja:
Die Leute sind auch sehr hungrig nach Musik und Konzerten.

Insomnium / Markus Vanhala:
Yeah. Wir hatten auch unsere erste Show in Mailand in Italien. Es war eine ausverkaufte Show mit ca. 500 Leuten. Für Italien war das super. Es tut sich auch langsam dort was in Richtung Melodic Death!

Time For Metal / Anja:
Hattet ihr vorher schon eine Headliner-Tour?

Insomnium / Markus Vanhala:
Ich denke, wir hatten unsere erste Headliner-Tour 2011. Seitdem so ziemlich jedes Jahr eine, oder jedes zweite Jahr eine. Ja, wir sind alt. *Gelächter*

Time For Metal / Anja:
Nein, ihr seht immer noch so aus wie früher. *Gelächter*

Time For Metal / Anja:
Was ist das Ergebnis eurer Tour? Wollt ihr es noch mal in dieser Form machen, mit denselben Städten? Oder findet ihr, andere Städte wären besser?

Insomnium / Markus Vanhala:
Die Tour war sehr gut. Es wurde viele osteuropäische Länder auf dieser Tour ausgelassen. Das ist eine ziemlich lange Tour, aber es fühlt sich an, als wäre die Hälfte von Europa nicht bespielt worden. Vielleicht sollten wir nächstes Mal noch mehr osteuropäischen Städte bespielen. Aber ich weiß nicht, was im Kalender steht. Es ist also nichts Offizielles. Es war jetzt sehr lange und wir wollen auch wieder nach Hause.

Time For Metal / Anja:
Nur noch fünf Konzerte, dann ist die Tour vorbei.

Insomnium / Markus Vanhala:
Ich war vor dieser Tour schon mit meiner anderen Band Omnium Gatherum in Europa auf Tour, also seit ungefähr Mitte September. Ich bin bereit, nach Hause zu fahren.

Time For Metal / Anja:
Aber von den Temperaturen her ist es ja fast wie zu Hause, oder?

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, es ist wirklich kalt hier.

Time For Metal / Anja:
Wenn ihr morgen nach München fahrt, wird es noch schlimmer. Dort herrscht gerade eine Schneehölle. Flüge fallen aus, Züge fahren nicht mehr. Also vorsichtig fahren, aber ihr werdet das packen.

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, es ist übrigens das erste Mal, dass ich in Geiselwind Schnee gesehen habe. Die erste Hälfte der Tour hatten wir wirklich schönes Wetter. Wir waren ja auch vorher in Spanien. Aber das Wetter ist kein Problem für uns, wir kommen ja aus Finnland.

Time For Metal / Anja:
Ihr präsentiert euer Album Anno 1696. Seid ihr zufrieden damit? Ist es spezieller als das letzte Album?

Insomnium / Markus Vanhala:
Es ist ein Konzeptalbum, von daher ist es spezieller. Wir hatten die EP Songs Of The Dusk und das Album ist damit verbunden. Niilo hat die Geschichte geschrieben und wir haben die Musik gemacht. Es komplettiert die Geschichte. Deswegen hat es wahrscheinlich eine düsterere Stimmung als die vorherigen Alben. Die Geschichte ist ziemlich düster.

Time For Metal / Anja:
Ja, es geht ja um die Hexenprozesse.

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, ich bekam gleich eine Black Metal Stimmung von der Geschichte. Ich würde nicht sagen, dass das Album Black Metal ist, aber es versprüht eine Black Metal Stimmung.

Time For Metal / Anja:
Andere Meinungen behaupten, dass es nicht so viele spezielle Momente im letzten Album gab.

Insomnium / Markus Vanhala:
Das sollte so sein. Die EP war mehr melodisch, fast wie Balladen. So, dass Leute sagen, die werden alt und machen jetzt Balladen. Wir haben damals schon entschieden, dass das nächste Album mehr neckisch wird.

Time For Metal / Anja:
Denkst du, dass euer Sänger auch ein Autor wird? Meinst du, er startet eine neue Karriere als Schreiber mit seinen Geschichten?

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, er wird nächstes Jahr ein Buch veröffentlichen. Er schreibt sogar hier im Tourbus an dem Buch. Er wurde quasi von den Alben inspiriert.

Time For Metal / Anja:
Ich glaube, wir sind am Ende. Was möchtest du noch loswerden?

Insomnium / Markus Vanhala:
Es ist sicher, dass wir wiederkommen werden. Wir spielen jedes Jahr hier, weil wir es lieben. Es ist unser Hauptmarkt und wir lieben das deutsche Publikum. Und es wirkt so, als ob sie uns auch mögen *Gelächter*. Es ist eine gute Kombination, hier zu spielen.

Time For Metal / Anja:
Mögen eure Supportbands auch das deutsche Publikum?

Insomnium / Markus Vanhala:
Ja, ich denke, das ist die erste Tour für Kvaen und ich glaube, die Jungs sind sehr enthusiastisch. Deutschland ist ein Metalland. So viele Metalfestivals. Und unser Label ist auch ein deutsches Label. Alles vereint sich hier. Unsere Bookingagentur ist aus Deutschland, wir leben also den deutschen Metalbusiness.

Time For Metal / Anja:
So schließt sich also der Kreis. Danke für deine Zeit und alles Gute für dich und die Band! Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!