Interview mit John Diva im Rahmen eines Medientages im Hamburger Hard Rock Café, am 11.02.2019

“Interview zum Release der CD Mama Said Rock Is Dead. Sieht das John Diva auch so?”

Artist: John Diva & The Rockets Of Love

Herkunft: San Diego, Kalifornien, USA

Genre: Classic Rock

Link: http://www.johndiva.com/

Bandmitglieder:

Gesang – John Diva
Gitarre und Gesang –  Snake Rocket
Gitarre und Gesang – JJ Love
Bass – Remmie Martin
Schlagzeug – Lee Stingray Jr.

Am 11.02.2019 hatte ich Gelegenheit beim Medientag im Hamburger Hard Rock Café John Diva, Frontmann von John Diva & The Rockets Of Love zu treffen. Grund ist die erste CD Mama Said Rock Is Dead, die mit eigenen Songs am 08.02.2019 veröffentlicht wurde. Diese Gelegenheit habe ich genutzt, um mit John ein paar Worte zu wechseln. Da das Interview in Englisch geführt wurde, habe ich die wichtigsten Informationen zum Release auf Deutsch zusammengestellt. Das Gespräch war, wie immer, kurzweilig und ein gut aufgelegter John Diva stand Rede und Antwort. Ein kleiner Cocktail in der Hand, sieht nach Pink Lady aus, die blonden Haare mit einem Stirnband fixiert und mit blitzenden Augen sitzt er mir gegenüber. Er erinnerte sich auch noch gut an unser erstes Interview, welches im Flensburger Roxy letztes Jahr Januar in einem ungeheizten kalten und ungemütlichen Raum stattfand. Hier ist es definitiv angenehmer.

Time For Metal / Kay

Zunächst einmal einen herzlichen Glückwunsch zur ersten CD mit eigenen Songs, die ich bereits im Vorfeld hören durfte. Mein Kollege hat die CD ja bereits gereviewed und das Ergebnis ist nicht so ganz gut ausgefallen.

John Diva

Ah ok, das habe ich noch gar nicht gelesen. Eigentlich sind die Reaktionen überwiegend positiv ausgefallen.

Time For Metal / Kay

Ja, ich finde die Songs, bis auf ein paar Ausnahmen, gelungen und eure Platte läuft recht häufig bei mir im Auto auf Spotify. Darauf befinden sich zwei Songs, die auch gut als typischer Stadionrock durchgehen würden. Ich spreche von Dance Dirty und Wild Life. Das wäre doch bestimmt auch etwas für euch, in so einem großen Stadion aufzutreten, oder?

John Diva

Na klar, gerade diese beiden Songs schreien geradezu danach, in einem großen Stadion gespielt zu werden. Aber das wird bestimmt noch eine Weile dauern, bis es so weit ist. Wir entwickeln uns stetig weiter und machen Schritt für Schritt. Hast du schon mal ein richtiges Rockkonzert in einem Stadion gesehen? Ich meine, so richtig groß?

Time For Metal / Kay

Ja schon, Pink Floyd zum Beispiel. In Hannover und auch hier in Hamburg.

John Diva (lacht)

Ok, das ist schon gewaltig, aber eine Ausnahme, das ist eine andere Welt, eine andere Liga. Welche Shows waren das genau?

Time For Metal / Kay

Stimmt, das ist schon etwas Anderes gewesen. Die Konzerte waren die Delicate Of Thunder Tour zur Momentary Lapse Of Reason CD und zu Pulse, die Tour zu Division Bell. Aber ich habe auch schon mal Bon Jovi und Aerosmith in großen Stadien gesehen. Was gefällt dir besser, Open Air, wie zum Beispiel in Wacken oder Indoor, wie in kleineren Clubs oder Hallen?

John Diva

Das kann so pauschal nicht beantwortet werden, denn beides hat seinen Charme und seine Vor- und Nachteile. Es ist unbeschreiblich, vor einem großen Publikum wie zum Beispiel in Wacken zu spielen.

Time For Metal / Kay

Ja, da wart ihr ja auch bereits dreimal. Letztes Jahr habe ich euch da auf der Beer Garden Stage gesehen. Es war toll und voll. Mein Schwager hat da Bilder gemacht. Der war letztes Jahr auch mit in Flensburg und hat euch in Eckernförde am Strand gesehen. Ich schreibe, er fotografiert.

John Diva

Genau. Das macht schon viel Spaß aber auch in kleineren Clubs zu spielen oder auf einer größeren Bühne ist toll. Da können wir dann, wie am Freitag in Hagen mit Feuershow und den Cheerleaderinnen auftreten, das ist auch spannend – aber durch den Graben und die Sicherheitsvorkehrungen doch recht weit entfernt von den Zuschauern. Wir mögen die Nähe zu unseren Fans sehr. In Hagen war es phänomenal. Wir haben vor 1.800 Zuschauern gespielt, doppelt so viele wie bei unserem ersten Auftritt dort. Auch das folgende Konzert einen Tag später in Bensheim war ausverkauft. Das ist ein toller Erfolg für uns.

Time For Metal /Kay

Guter Stichpunkt, Konzerte. Ihr geht demnächst mit Faster Pussycat auf Tour.

John Diva (schmunzelt)

Mit den Pussys, von Faster Pussycat. Nein, die sind nett, aber wir sind mit Kissin‘ Dynamite unterwegs und freuen uns auf die Jungs. Wir kennen uns und das wird eine tolle Tour. Wir machen aber auch ein paar Sachen allein. So sind wir morgen in Berlin und am Mittwoch wieder im Hamburg zu einer akustischen Show, das wird sicherlich auch interessant. Dann geht es auf Deutschland- und Europatour. Schweiz, Österreich, Italien und im Sommer bestreiten wir dann auch einige Festivals.

Time For Metal / Kay

Ups, vertan, ich weiß gar nicht, wie ich auf Faster Pussycat komme. Aber wir von Time For Metal werden über die Show im April in Hamburg und auch über das Baltic Open Air berichten, da seid ihr ja auch.

John Diva

Das freut mich, da siehst du dann selbst, was dir besser gefällt. Open Air oder drinnen. Kannst ja mal berichten. Würde mich schon interessieren. Ja dieses Jahr gehen wir nach Schleswig zum Baltic Open Air und nicht nach Wacken. Eins von beiden reicht.

Time For Metal/ Kay

Werdet ihr auf eurer Tour nur Songs der neuen CD spielen oder auch wieder ältere dabei, bei denen du mitgewirkt hast? Und habt ihr die Cheerleader mit dabei?

John Diva

Wir sind gerade dabei, die Setlist zusammenzustellen. Es wird eine gute Mischung geben. Auf einige Sachen werden wir showtechnisch, zumindest bei der Tour mit Kissin’ Dynamite, verzichten müssen, da der Platz einfach begrenzt ist. So haben wir als Opener nicht ganz so viel Platz, da ja zwei Mal Equipments auf der Bühne stehen und es sehr eng wird. Auch nicht jede Bühne ist geeignet und bietet die Möglichkeiten für eine komplett ausgestattete Show. So werden die Cheerleaderinnen wohl bei den Shows nicht zum Einsatz kommen und wir werden den Auftritt allein bestreiten. Aber es wird trotzdem toll werden, da wir auch neue Bühnenoutfits haben und uns freuen, diese zu präsentieren.

Time For Metal / Kay

Das hört sich gut an, und ich werde dir per Mail mitteilen, wie ich den Unterschied finde. Aber zurück zur CD. Wer hat denn die Songs geschrieben?

John Diva

Das waren hauptsächlich Snake und ich.  Wir haben die Songs komponiert, die Texte verfasst und so sind dann vierzehn Tracks zusammengekommen. Davon haben wir zwölf für die CD ausgesucht.

Time For Metal / Kay

Das Ergebnis kann sich hören lassen, auch wenn ich nicht alle Songs gleich gut finde. Es gibt einige, die mir nicht so gefallen. Aber je öfters man die Scheibe hört, desto besser wird es. Und gerade auf der Herfahrt habe ich eine Rezension auf Radio Bob gehört, bei der die Platte in den höchsten Tönen gelobt wird und mit fünf Punkten von fünf bewertet wird.

John Diva

Jippie, Snake, hast du es gehört? Radio Bob hat uns fünf von fünf Punkten gegeben. (Snake Rocket und Lee Stingray Jr, der Drummer, sitzen auch mit im Raum.)

Time For Metal / Kay

Dazu hätte ich gleich eine Frage, lest ihr, speziell du, was über euch geschrieben wird? Rezensionen und Berichte? Es gibt immerhin einige Bands, die auch Berichte über sich sammeln.

John Diva

Nicht wirklich alles, ab und zu schon wie zum Beispiel vorhin, da lag ein OXMOX (Stadtmagazin aus Hamburg) rum und da war ein Bericht über uns. Das habe ich gelesen. Aber ansonsten nicht gezielt. Meine Mama macht das wohl eher.

 Time For Metal/ Kay

Da kommen wir doch gleich zum nächsten Punkt, dem Titel eurer CD. Der lautet ja, Mama Said Rock Is Dead. Hat das eine besondere Bewandtnis und glaubst du das auch?

John Diva (zwinkernd)

Diesmal hat Mama unrecht und man sollte nicht immer auf das hören, was Mama sagt. Natürlich hat sie in der Regel immer recht und als gutes Kind sollte man ihr vertrauen und auf das hören, was sie sagt. Aber in diesem Fall habe ich es ignoriert und der Erfolg gibt dem Recht. Meine Mutter war eine hart arbeitende und schwer rockende Frau und hing immer in den Clubs ab und wurde dadurch auch fast zum Groupie. So wurde meine Kindheit eine einzige After Show Party und das an den schönen Stränden Kaliforniens. Mein Weg war also früh vorgegeben und später half ich dann als Songschreiber, den Sound des Stadionrocks zu kreieren.

Ich glaube nicht, dass Rock tot ist. Er lebt und gerade in diesen politisch schwierigen Zeiten gibt er den Menschen Halt und hilft, für eine gewisse Zeit, diese schwierigen Umstände vergessen zu machen. Der Rock lebt und wird auch immer seinen Stellenwert haben.

Time For Metal / Kay

Wenn man eure Musik hört, wird der Zuhörer sofort in die Achtziger rückversetzt. Es fallen Begriffe wie Hair Metal und Rock ’n‘ Roll Party. Mir fallen vergleiche mit Mötley Crüe oder Cinderella ein. Siehst du euch in dieser Zeit verwurzelt?

John Diva

Ja irgendwie schon. Diese Zeit ist gut zwanzig Jahre her und man könnte sie auch als eine der „guten alten Zeiten“ nennen. Es war vieles einfacher und die Generation, die damit aufgewachsen ist, wird durch unsere Musik in diese Zeit zurückversetzt. Wir zelebrieren das Gefühl der Achtziger und bereiten so allen Fans ein paar Stunden eben dieses Gefühl.

Time For Metal / Kay

Ihr erreicht bei euren Konzerten Jung und Alt, Metaller in Metallica– und Manowar Kutten, Normalos, Männer, Frauen und Kinder. Eure Fangemeinde wächst stetig und das liegt an eurer aufsehenerregenden Show und der guten Laune, die dadurch verbreitet wird. Macht euch das stolz und glücklich? Habt ihr den Erfolg erwartet?

John Diva

Ja, es erfüllt uns mit Freude die unterschiedlichen Menschen zu sehen und ihnen die Message des Rock ’n‘ Roll näher zu bringen und sie zu unterhalten. Wie freuen uns, bekannte Gesichter zu sehen, die immer wieder bei unseren Auftritten in vorderster Front stehen oder uns auch nach den Auftritten zu treffen. Das ist es, was uns mit antreibt und was uns immer weitermachen lässt. Erwarten tust du den Erfolg immer, das treibt dich an, das ist der Treibstoff, um weiterzumachen und dieser Erfolg gibt uns ja auch recht und so wird auch noch einiges zu erwarten sein. Ich darf noch nichts verraten, aber da kommen noch große Sachen.

Time For Metal/ Kay

Ich verfolge eure Karriere ja nun auch seit letztem Jahr und sehe die Entwicklung. Das macht viel Spaß und ich freue mich auch, euch weiterhin begleiten zu dürfen. Welche Pläne gibt es für die Zukunft?

John Diva

Das wissen wir zu schätzen und sind auch glücklich darüber, immer mal wieder mit Leuten zu reden und Kontakt zu haben, die auch für den Rock ’n‘ Roll leben. Und es ist ja auch wichtig die guten Kontakte zu halten, zu pflegen und sich auszutauschen. Jetzt geht es erst mal auf Tournee und zu den Festivals. Ende des Jahres werden wir noch mal in Hamburg sein und dann auch schon wieder an neuen Songs arbeiten. Auch dazu darf ich noch nicht viel sagen, aber es wird etwas Unerwartetes sein.

Time For Metal / Kay

Tja John, damit hast du alles, was ich wissen wollte, beantwortet und ich danke dir für die offenen Worte. Ich denke, wir werden uns wiedersehen, und wenn ich jetzt noch ein Bild machen dürfte, wäre das toll.

John Diva

Vielen Dank fürs Herkommen und das Interesse. Natürlich gibts noch ein Bild.

 

Damit endet das Gespräch mit John Diva. Die drei anwesenden Musiker unterschreiben noch brav die mitgebrachte CD und widmen sich dann der inzwischen gelieferten Speisen. Ich freue mich die sympathischen Jungs im April wiederzusehen und dann im Rahmen des Konzertes in der bereits ausverkauften Hamburger Markthalle. Da habe ich John Diva & The Rockets 2017 im Rahmen der Metal Days das erste Mal erleben dürfen.