John Diva & The Rockets Of Love, Mama Said Rock Is Dead Tour 2019, am 27.12.2019 im Hamburger Knust

Stadion Rock der Achtziger kurz vor den Zwanzigern

Eventname: Mama Said Rock Is Dead Tour 2019

Headliner: John Diva & The Rockets Of Love

Vorband: We Sell The Dead

Ort: Knust, Hamburg

Datum: 27.12.2019

Kosten: 25,00 € VVK, Ausverkauft

Genre: Rock

Besucher: 530

Links: https://www.johndiva.com/
http://www.wesellthedead.com
https://www.knusthamburg.de/

Setlisten:

We Sell The Dead:

  1. Black Sleep
  2. Across The Water
  3. Turn It Over
  4. Echoes Of An Ugly Past
  5. Hour Of The Wolf
  6. Carved In Stone

John Diva & The Rockets Of Love:

  1. Get It On
  2. Whiplash
  3. Lolita
  4. Blinded
  5. Wild Wild Life
  6. Here I Go Again (Whitesnake Cover)
  7. I Was Made For Lovin‘ You (Kiss Cover)
  8. I Love Rock ‘n‘ Roll (The Arrows Cover)
  9. Fire Eyes
  10. Hush (Joe South Cover)
  11. Drum Solo
  12. Rock’n’Roll Heaven
  13. Toxic
  14. Livin‘ On A Prayer (Bon Jovi Cover)
  15. Paradise City (Guns N’ Roses Cover)
  16. Long Legs In Leggins
  17. We’re Not Gonna Take It (Twisted Sister Cover)
  18. Rocket Of Love

Zugabe:

  1. Dance Dirty
  2. Don’t Stop Believin‘ (Journey Cover)

Heute geht es zum letzten Konzert in Hamburg, zumindest für mich. John Diva & The Rockets Of Love geben sich im Rahmen ihrer Mama Said Rock Is Dead Tour im Knust die Ehre. Als Support haben sie eine schwedische Band dabei, die mir bis dato unbekannt ist. We Sell The Dead sollen eröffnen und das machen sie mit viel Schwung und guter Performance. Nachdem der Einlass mit 20:00 Uhr sehr spät ist, und das Knust bis auf den letzten Platz ausverkauft ist, fangen die Jungs dann pünktlich um 21:00 Uhr mit Black Sleep an. Eine kurze Recherche ergibt, dass es sich bei den Verkäufern von Tod um nicht so ganz unbekannte Musiker handelt. Gitarrist Niclas Engelin ist bei In Flames und Sänger Apollo Papathanasio war schon bei Firewind und den Spiritual Beggars beschäftigt. Drummer Gas Lipstick durfte bei Him hinter der Schießbude sitzen und Jonas Slättung war als Bassist bei den etwas unbekannteren Drömriket in Lohn und Brot. We Sell The Dead haben sich musikalisch Jack The Ripper als Leitbild genommen und hätten den auch gern in ihren Reihen gehabt. So wird dem postmodernen Viktorianismus in der Bühnenpräsenz, der Musik und in den Texten gehuldigt. Das machen die Schweden sehr geschickt und können so in der halben Stunde überzeugen. Hour Of The Wolf oder Carved In Stone bieten guten Heavy Metal, bei dem Petter Olsson mit Keyboard-Klängen unterstützt, der überzeugt. Leider sind die Jungs dann nach dem Abbauen schnell weg.

Es geht relativ zügig mit dem Umbau vonstatten und der Platz vor der Bühne ist merklich eng geworden. In der ersten Reihe haben sich diverse junge Damen eingefunden, die scheinbar schon vorher beim Meet and Greet waren. Die exklusiven roten Bändchen an den Handgelenken zeugen zumindest davon. Die Damen sind entsprechend gut drauf und so nehmen sich einige dann auch die Freiheit raus und rauchen ganz unverblümt vor der Bühne. Da es keinerlei Security gibt (wird eigentlich auch nicht benötigt), fällt das nur den Nichtrauchern auf. Um 22:00 Uhr tritt dann Maschine Nitrox auf die Bühne und kündigt in bester Michael Buffer Manier John Diva an. Die stürmen unter lautem Beifall auf die nun mehr Platz bietende Bühne und beginnen mit Get It On von ihrem aktuellen Album Mama Said Rock Is Dead. Ab der ersten Minute ist klar, wohin die Reise geht. Stadion Rock im besten 80er Jahre Stil von Bon Jovi, Whitesnake, Journey oder sonstiger Vertreter dieser Zeit. John Diva, mit Stirnband, blonder Mähne, Sonnenbrille, eng geschnürten schwarzen Lederjeans und rosa Shirt bringt die Mädels zum Dahinschmelzen. Diese himmeln ihn an und nicht selten wird der Hautkontakt gesucht und auch gefunden. Mit Whiplash, Blinded und Lolita geht es in diesem Stil weiter. Im Hintergrund sitzt Drummer Tim Husung alias Lee Stingray etwas erhöht und bearbeitet das Schlagzeug. Rechts und links davon stehen in bester Manier riesige Boxentürme, die den Anschein von immenser Lautstärke vermitteln. Trotzdem ist der Sound gut und das meist gute Licht lässt auch den Fotografen gute Bilder machen. Die Gitarristen J.J. Love und Snake Rocket liefern derweil die Riffs, bei denen mal der eine, mal der andere als Leadgitarrist glänzen darf. Bassist Remmie Martin hält sich zunächst im Hintergrund, grinst aber ständig und hat sichtlich Freude an der ausrastenden Menge. Spätestens mit dem derzeit rauf und runter gespielten Wild Wild Life ist kein Halten mehr. Da wir sie bereits des Öfteren live gesehen haben, fällt uns auf, dass sie wesentlich professioneller und authentischer zu Werke gehen. Selbstsicher stehen sie auf der Bühne und frönen dem Lebensgefühl der 80er. Die Musiker haben sich musikalisch und auch showtechnisch weiterentwickelt und sind einfach klasse in dem, was und wie sie es tun. Wenn das so weitergeht, dann dürften größere Hallen bald kein Problem mehr sein.

Es folgt ein Block von Coversongs, bei denen John Diva, nach eigener Aussage, zumindest nicht unerheblich mitgewirkt haben soll. Here I Go Again und I Was Made For Loving You werden dann auch lautstark mitgesungen. Die Musik animiert und so ist das Knust in reger Bewegung und Klatschen, Singen und Jubeln erfüllt die mit ca. 530 Zuschauern restlos ausverkaufte Location. Vor dem Joe South Cover Hush dürfen die beiden Gitarristen sich mal austoben, während John Diva das Outfit wechselt. Es ist bestimmt recht warm unter der Haarpracht und so ist das Shirt schnell durchgeschwitzt gewesen. Tim Husung liefert dann ein eindrucksvolles Drumsolo bei dem die Felle mit den Fäusten, Knöcheln und Händen bearbeitet werden. Kurz danach gibt es einen weiteren Block mit gut gespielten Coverversionen, bei dem vor allem Guns n’ Roses Paradise City und We‘re Not Gonna Take It von Twisted Sister überzeugen. Mit Rocket Of Love verabschieden sich die inzwischen alle schwitzenden Musiker.

Nach kurzen aber lauten Zugaberufen kommen alle noch mal zurück und spielen Dance Dirty und Don’t Stop Believin‘. Dann ist um Mitternacht aber endgültig Ende. Sticks und Plektren wechseln die Besitzer und auch ein

Drum Fell wird in die Menge geworfen. Das Licht lässt dann den Zauber dieser energiegeladenen zwei Stunden vergehen. John Diva und seine Mitstreiter versprechen nach der Show noch mal zu erscheinen, um den Fans mit Autogrammen und Bilder zur Verfügung zu stehen. Das ersparen wir uns heute, denn John Diva haben wir bereits mehrfach gesehen und auch getroffen. Bereits vor Jahren durften wir ein Interview mit dem Frontmann führen. Das könnt ihr hier nachlesen. Auch beim Release der aktuellen CD waren wir von Time For Metal dabei und haben bei einem Medientag mit John Diva reden dürfen (hier).

Fazit: Tolles Konzert, tolle Musiker, klasse Songauswahl und insgesamt drei Stunden beste Unterhaltung.

Bilder sind von N.Cybulka.