Artist: Kingsmen
Herkunft: Providence, RI, USA
Album: Revenge. Forgiveness. Recovery
Spiellänge: 38:02 Minuten
Genre: Metalcore
Release: 10.04.2020
Label: SharpTone Records
Link: https://www.facebook.com/pg/Kingsmenbandri
Bandmitglieder:
Gesang – Tanner Guimond
Gitarre – Tim Lucier
Bassgitarre – Adam Bakelman
Schlagzeug – Michael Perrotta
Tracklist:
- Until I Departed
- World On Fire
- Tipping The Scales
- Nightmare
- Waste Away
- Outsider
- Opressor
- Pleasure In Vengeance
- Relapse
- Death Of The Sixth
Wer braucht schon ein Vorgeplänkel oder gar ein Intro? Mit Revenge. Forgiveness. Recovery startet die US-amerikanische Kapelle Kingsmen mit Volldampf los. Für das Genre Metalcore schon fast obligatorisch, greift man zu einem Mix zwischen klarem Gesang und Shouts und bedient jedoch nicht zwingend das, was man aus der Musikrichtung erwarten würde. Da, wo der Trend zu Highpitchvocals geht, bleibt Sänger und Shouter Tanner Guimond in Sphären, die nicht zwingend einen Fan des Melodic Death Metals verschrecken müssen. Quasi nicht so hart wie Unearth, jedoch härter als Bury Tomorrow – so platziert man sich in einer Art Nische der Genreschublade, in der sich gar nicht mal so viele Bands aufhalten.
Die Gesangsperformance ist etwas, was klar heraussticht.
An den Saiteninstrumenten hat man ein gutes Paket an Melodie mit in die Songstrukturen verpackt. Doch ohne Breakdowns und Blastbeats geht es im Metalcore einfach nicht und so runden Kingsmen genretypisch die Tracks ab. Die jetzt noch fehlende Abwechslung wird durch harte Wechsel im Tempo gewährleistet und bringt sowohl Mid- als auch High-Tempo auf das 2020er Album. Wer sich zu den Songs von Kingsmen ein wenig auspowern will (in Form von zum Beispiel Moshpits, Circle Pits oder Wall Of Deaths) ist somit also vollends beschäftigt – sofern die Coronakrise irgendwann dann mal vorbei ist.
Mit ihren Videoauskopplungen Nightmare, Waste Away und Outsider hat man ja bereits ordentlich vorgelegt und mobil gemacht. Die Videos (allen voran das, was für den Song Nightmare produziert wurde) sind sehenswert und zeugen davon, dass man auch als Newcomer mit den großen Hunden mithalten kann und vor allem auch will. Jetzt muss der Rest noch überzeugen – und das tut er durchaus.
Da, wo man bei Outsider viele Death Metal Elemente mit einbaut, ist Relapse eher so das Gegenteil – und als ruhiges Interludium absolut hörenswert, wenn auch nicht zwingend notwendig. Death Of The Sixth schließt das Debüt ab und sorgt für einen Vergleich, der mir bisher nicht eingefallen ist, jedoch irgendwie passt – Any Given Day.