“Totgesagte leben bekanntlich länger!“
Artist: Lordi
Herkunft: Finnland
Album: Sexorcism
Spiellänge: 62:45 Minuten
Genre: Hardrock, Heavy Metal
Release: 25.05.2018
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/LordiOfficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Mr. Lordi
Gitarre – Mr. Amen
Bassgitarre – Mr. Ox
Keyboard – Ms. Hella
Schlagzeug – Mr. Mana
Tracklist:
- Sexorcism
- Your Tongue’s Got The Cat
- Romeo Ate Juliet
- Naked In My Cellar
- The Beast Is Yet To Cum
- Polterchrist
- SCG9: The Documented Phenomenon
- Slashion Model Girls
- Rimskin Assassin
- Hell Has Room
- Hot & Satanned
- Sodomesticated Animal
- Haunting Season
Mr. Lordi is back again! Der Schock Rocker und Maskenbildner aus Finnland bläst mit seiner Formation Lordi zum nächsten Hard Rock Kracher. War da nicht mal was mit dem Eurovision Song Contest? Gut aufgepasst – dieser Sieg ist jedoch bereits 12 Jahre her und warum bei der skandinavischen Band immer noch darauf herumgeritten wird, ob es gut oder schlecht war, weiß der Teufel. Die Männer ziehen ihren Stiefel wie gewohnt durch und haben damals nicht extra dafür einen Song geschrieben, sondern einfach nur ihren Hard Rock untermauert und geguckt, was passiert. Unter dem Tod von Schlagzeuger Tonmi „Otus“ Lillman hat die Gruppe viel mehr gelitten, dieses wird jedoch nur zu gerne ignoriert. Wer Kiss, Twisted Sister oder Accept liebt, kommt an den sympathischen Musikern eh nicht vorbei.
Verändert haben sich Lordi trotzdem, die große Ungezwungenheit der ersten Jahre wurde abgelegt und es wird ernster bei den mystischen Horror Rockern. Die natürlich nicht mit Liebeslektüre auf Sexorcism punkten wollen. Pervers, erotisch und dabei verdammt Old School lassen Mr. Amen und Mr. Ox die Muskeln spielen. Sexorcism darf gleich als Opener ran und groovt gleich den letzten Schlüpper von der Hüfte. Rob Zombie bleibt zwar immer noch eine Liga über unseren europäischen Schlächtern, dafür bleiben Lordi ihrem Sound eins zu eins treu und rühren kräftig die Refraintrommel. Die Spezialeffekte macht Mr. Lordi zusammen mit der Dame Ms. Hella am Keyboard deutlich moderner, als die bereit erwähnten Kiss, die man trotzdem noch gut aus der Kunst heraushört. Allen negativen Kritiken zum Trotz bleibe ich seit Jahren dabei, dass die Band mehr als eine Daseinsberechtigung pflegt und im modernen Hard Rock mit Tendenzen der alten Schule zu den ganz Großen gehört. Das Songwriting saugt alles auf, was man braucht. Groovende Passagen, prägnante Melodien und eben diese penetranten Refrains, gegen die selbst ein Ohrwurm alt aussieht. Live immer für eine Überraschung gut muss man sagen, dass die ganz großen Aufreger auf Sexorcism ausbleiben. Naked In My Cellar, Slashion Model Girls und Hell Has Room machen verdammt noch mal Laune und dürfen nicht nur zerrissen werden, weil man grundsätzlich ein Problem mit der Band hat. Was fehlt, wie schon bei den letzten Langeisen, sind ein oder zwei Kompositionen, die alle anderen übertreffen und einen fetten Stempel aufdrücken. Es bleibt bei einer soliden Vorstellung im oberen Sektor, wo der letzte große Wurf zu den Sternen verwehrt bleibt.