“Loud!Fest am 14.10.2017 im JUZ in Andernach“
Eventname: Loud!Fest
Bands: Parasite Inc., Vitja, Incertain, Bloodspot, Morra
Ort: JUZ Andernach, Stadionstr. 88, 56626 Andernach
Datum: 14.10.2017
Kosten: 10 € VK, 15 € AK
Genre: Melodic Death Metal, Experimental Metal, Death Metal, Thrash Metal, Metalcore
Besucher: ca. 500
Veranstalter: A Chance For Metal (www.acfmf.de)
Link: http://juz-live-club.de/event/loudfest-2017/
Setlisten:
1. Scar City
2. As Long We Have Pumpguns
3. Faqir
4. Skyscrapers
5. Hephaistion
1. The Act of Fame
2. Embrace The End
3. Kein Mensch Ist Illegal
4. By The Horns
5. Volcanos
6. The Legend Of Butch Miller
7. Public Porn
8. To The Marrow
9. And They Brought Gold
10. Lower The Cut
1. Bring Back The Anarchy
2. Abortion Of Benevolence
3. Crusader
4. Social Lies
5. Immortality
6. Rage and Greed
7. Amok
8. Rats In Palaces
9. Mask
10. People = Shit
11. Mankind’s Grave
12. Pain Diet
1. Intro
2. Scum
3. Six Six Six
4. Roses
5. Digital Dove
6. Dead
7. The Flood
8. Noamnoas
9. Your Kingdom
10. Heavy Rain
11. New Breed
1. Fire The M
2. BFW
3. Function
4. Scapegoat
5. Chaos Inside
6. In The Dark
7. Time Tears Down
8. This World
9. Armageddon
10. Potd
11. Once And For All
12. Eoi
Heute, am 14.10.2017, steht in meinem Konzertprogramm das Loud!Fest im JUZ in Andernach. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Herbst in Andernach
5 Bands verschiedener Metal Stilrichtungen stehen heute Abend auf der Bühne. Ich muss gestehen, ich freue mich schon riesig auf die Releaseshow von Incertain, die heute ihr brandneues Album Rats In Palaces vorstellen.
Einlass ist 18:00 Uhr. Ich bin pünktlich zum Konzertbeginn um 18:30 Uhr und treffe vor dem JUZ schon ein paar Freunde und Bekannte. Für die Show heute habe ich einige Leute gewinnen können und sie mitgebracht.
Morra beginnen am heutigen Abend und übernehmen damit den Part des undankbaren Openers. Die Band wurde in diesem Jahr gegründet und steht erst am Anfang. Ich durfte einen ihrer ersten Livegigs witzigerweise auf dem von mir organisierten Big Simonskis Hardcoredreams am 28.03.2017 erleben. Kurz darauf erneut bei einer Veranstaltung im Westerwald. Nun also das dritte Mal. Bin gespannt, wie sie sich seitdem entwickelt haben. Das JUZ ist zu diesem Zeitpunkt bereits gut gefüllt. Sehr viele junge Fans, die ihrem Erscheinungsbild nach dem Metalcore zuzuordnen sind, befinden sich vor der Bühne. Metalcore mit ein wenig Anleihen anderer Stilrichtungen gibt es dann auch. Die Band spielt ihren 30 minütigen Gig routiniert runter. Im Vordergrund besonders Sänger Timo, der einen Mix aus Growls und Clean Vocals auf der Bühne zum Besten gibt. Die Songs kommen von ihrer Ep Scar City. Mir persönlich gefallen die Parts mit den Growls am besten. Ich denke mal, dass man sich überlegen sollte, ob weiter Growls und Clean Vocals gebracht werden. Die Fans finden den Gig gut und entlassen Morra mit Applaus.
Kurze Umbauphase, die höchst professional durchgeführt wird. Es geht weiter mit Bloodspot. Bloodspot sind bisher an mir total vorbeigegangen. Wieso, das weiß ich nicht. Das Death und Thrash Gewitter, das sie da oben abziehen, ist ja wirklich der Hammer. Erstes Highlight für den heutigen Abend. Die Band gibt es seit 2006, hat bereits 3 Alben herausgebracht und schon einige Umbesetzungen hinter sich. Vlt. ist es das, wieso ich die Band noch nicht ins Auge gefasst habe. Und die heutige Besetzung hat es wahrlich in sich. Die Jungs haben doch tatsächlich Phil von Incertain an der Gitarre. Ich denke zuerst, dass ich mich verguckt habe. Aber nein das ist Phil. Im Repertoire haben sie am heutigen Abend 10 geile Death / Thrash Songs. Ganze 6 Songs von ihrem aktuellen Album To The Marrow. Das Set beginnt mit The Act Of Fame und endet mit Lower The Cut vom Album To The Marrow. Den Rest steuert das Album By The Horns bei. Dessen Titelsong By The Horns knallt mir immer noch in den Ohren. Die Band versprüht Energie ohne Ende und hat mächtig Spaß heute Abend. Allen voran Sänger Pete, der auf der Bühne Höchstleistung bietet und dem Sound der Band seinen Stempel aufdrückt. Die beiden Gitarren tun ihr Übriges, um es hier richtig krachen zu lassen. Nach 40 Minuten, die nicht nur mir viel zu kurz vorkamen, müssen sie dann unter viel Applaus die Bühne verlassen. Schließlich stehen noch drei weitere Bands an. Ich unterhalte mich noch mit Sänger Pete und frage, ob Phil nun zur Band gehört. Wenn ich es richtig deute, hofft man doch, dass es mit Phil noch weiter geht. Pete lädt mich noch auf ein Konzert der Band im Januar in Limburg ein. Nehme ich gerne an. Die Band hat mich heute Abend doch stark beeindruckt.
Und mit Phil, dem Gitarrenderwisch geht es dann nach kurzer Umbauphase weiter. Er hat am heutigen Abend einen wahren Marathon zu leisten. Jetzt steht er mit seiner Band Incertain auf der Bühne. Die Release Show ihres gerade erschienenen Albums Rats In Palaces steht an. Und jetzt ist es vor der Bühne richtig voll. Die Andernacher Death / Thrash Band hat hier natürlich Heimspiel. Die Halle bebt und als dann Liane die ersten lieblichen Growls loslässt, ist es um alle geschehen. Wie die Rattenfänger hat die Band ihre Fans in der Hand und zeigt eine fantastische Show. Death / Thrash vom Feinsten ist angesagt. Die Band spielt das komplette Album Rats In Palaces runter. Dazu gibt es noch Abortion Of Benevolence von der EP My Hostage und einen Song mit dem Titel People = Shit. Liane hat ihre Jungs da oben auf der Bühne ebenso in der Hand, wie die Band ihre Fans. Die Show ist richtig klasse. Phil und Sven zertrümmern mit ihren Gitarrenparts regelrecht alles, gebettet auf der Rhythmusvorgabe von Bassist Janis und Drummer Luis. Dazu der liebliche Gesang von Frontfrau Liane. Das ist das perfekte Death / Thrash Gebräu am heutigen Abend. Sechzig Minuten Geballer vom Feinsten auf die Ohren. Kurz vor Ende gibt es auch noch einen kurzen Hinweis, dass man sich nach der Show am Merchstand sehen kann, um dort das neue Album und neue Shirts zu kaufen. Klar, dieses Angebot lassen sich die Fans nicht zweimal sagen und es wird gut zugegriffen. Auch ich muss zugreifen, da mein Herz nicht erst seit dem heutigen Abend an dieser tollen Band hängt! Support your local Underground!
Nach diesem Auftritt von Incertain vor heimischem Publikum denke ich mir, dass es die nachfolgende Band Vitja recht schwer haben wird. Doch weit gefehlt. Auch Vitja aus Münster werden hier von den Fans regelrecht zelebriert. Vitja sind eine noch recht junge Experimental Metal/Metalgroove Band, die aber schon eine Menge Tour und Konzerterfahrung hat. Das haben am heutigen Abend auch einige Fans zum Anlass genommen weitere Strecken in Kauf zu nehmen, um ihre Band zu sehen und zu hören. Ich spreche mit zwei Mädels, die nur wegen Vitja aus Bielefeld angereist sind. Sie sind total happy und finden die Show ihrer Band da oben sehr geil. Ich muss ihnen Recht geben, denn was Vitja machen, ist schon recht geil. Im Publikum sind mittlerweile wieder einige Metalcore Fans verstärkt zu sehen, die vorher irgendwie verschwunden waren. Ich nehme mal an, dass sie draußen waren, um sich von den vorausgegangenen zwei Death / Thrash Granaten zu erholen. Vitja ist russisch für Viktor und bedeutet Sieger. Die Band macht ihrem Namen alle Ehre. Vitja gehören am heutigen Abend eindeutig zu den Siegern. Das ist schon allerhand, was die Jungs da oben auf die Bühne bringen. Ein toller Stilmix aus Metalcore, Experimental Metal und Metalgroove. Genial angeführt von Shouter David, der alle seine Kraft in die Shouts legt. Auf der Bühne shoutet er sich Seele und Lunge aus dem Körper. Klasse, das gefällt mir sehr. Regelrecht zelebriert werden ihre Songs. Fast alle Songs sind von ihrem aktuellen 2017er-Album Digital Love. Lediglich die Songs Noamnoas und Your Kingdom sind nicht von diesem Album. Nach diesem Auftritt kann ich verstehen, dass die Band nicht mehr aus der Szene wegzudenken ist.
Zu guter Letzt sind als Headliner noch Parasite Inc. an der Reihe. Die Melodic Death Metal Band um Frontmann Kai Bigler aus Aalen ist momentan recht angesagt. Parasite Inc. bringen Melodic Death Metal auf die Bühne, der weder mit Clean-Gesang noch mit übermäßigem Keyboard-Einsatz weichgespült wird. Im Frühjahr konnte ich mich davon bereits bei ihrem Auftritt im Circus Maximus in Koblenz persönlich überzeugen. Sie haben es am heutigen Abend recht schwer nach den doch sensationellen Auftritten der Bands vorher. Sie spielen überwiegend Material ihres hochgelobten 2013er-Albums Time Tears Down. Gleich zu Beginn gibt es mit Fire The Machines und Back For War zwei fette Stücke des Albums zu hören. Im Publikumskreis ist es leider etwas spärlicher geworden. Vielleicht waren die vorangegangenen Bands zu gut und einige Fans haben schon das Weite gesucht. Die Mannen um Kai Bigler zeigen auf der Bühne ihr Bestes. Metaler, die fette Sounds, dröhnende Gitarren, satte Drums, aggressive Screams and Shouts hören wollen, sind hier bestens bedient. Gegen Mitternacht ist ihre etwa einstündige Show zu Ende und das JUZ leert sich gänzlich.
Fazit: Nach dem letztjährigen sehr gelungenen Event auch in diesem Jahr eine Wiederholung auf höchstem Niveau. Dem Veranstalter ist es gelungen, 5 hochwertige Bands unterschiedlicher Metal Richtungen zu einem tollen Event zusammenzubringen. Das Loud!Fest schickt sich an, ein fester Bestandteil im heißen Herbst der Veranstaltungen im JUZ zu werden. Im JUZ warten in den nächsten Wochen weitere Kracher, unter anderem Lacuna Coil, Masters Of The Underground und Satan. Also keine Zeit zum Verschnaufen.