Lucifer, Support Dead Lord am 23.11.2021 im Das Bett in Frankfurt am Main

Großartiger Abend mit den Gestalten aus der Hölle im Bett

Bands: Lucifer, Dead Lord

Ort: Das Bett, Schmidtstr.12, 60326 Frankfurt am Main

Datum: 23.11.2021

Kosten: 26 € VK, 28 € AK

Genre: Heavy Rock, Doom Metal, Rock, Stoner Rock

Besucher: 200

Veranstalter: Das Bett

Link: https://bett-club.de/event/lucifer-special-guest/

Setlisten:

  1. Distance Over Time
  2. Kill Them All
  3. Evil Always Wins
  4. Bridges
  5. Onkalo
  6. Messin‘ Up
  7. History
  8. Letter
  9. Hammer
  10. Ruins

  1. Ghosts
  2. Midnight Phantom
  3. Wild Hearses
  4. Crucifix
  5. Leather Demon
  6. Archangel Of Death
  7. Orion
  8. Bring Me His Head
  9. Mausoleum
  10. Coffin Fever
  11. Cemettery Eyes
  12. California Son
  13. Dreamer
  14. Lucifer
  15. Reaper On Your Heels

Letze Woche Thrash im Kesselhaus in Wiesbaden. Heute Abend Rock und Doom im Das Bett in Frankfurt. Kumpel Udo und ich freuen uns, endlich mal wieder in unseren geliebten Locations unterwegs zu sein. Wir freuen uns ganz besonders heute Abend auf den Gig von Lucifer und Dead Lord im Das Bett. Eine gefühlte Ewigkeit ist es leider her, dass ich hier war. Wobei – über 1 ½ Jahre coronabedingt ist eben keine gefühlte Ewigkeit, sondern eine echte Ewigkeit. Damit der Abend hier überhaupt stattfinden kann, ist 2G+ angesagt. Also haben wir uns vorher noch testen lassen.

Früh genug angereist, gehen wir nebenan noch eine Pizza essen. Der Pizzamann hat viel zu tun, er sagt, es würde ca. ½ Stunde dauern. Pustekuchen, weit über eine Stunde dauert es und wir befürchten schon, dass wir zu spät zum Konzert kommen. Da sind aber noch einige Fans, die am Einlass warten und der Pizzabote rast an uns vorbei und liefert selbst noch Pizza (wohl für die Bands) in die Location. Also doch noch früh genug drinnen. Hier treffen wir unseren neuen Freund Robert wieder, den wir eben erst in der Pizzeria kennengelernt haben und der sich als großer Stoner Fan outet. Wiedersehen werde ich ihn dann am Samstag auf dem Ripple Fest in Köln.

Mit etwas Verspätung beginnen Dead Lord den heutigen Abend. Dead Lord habe ich nun bereits einige Male gesehen, bzw. sie verfolgen mich auf jedem kleineren oder größeren Open Air. Die Jungs aus Stockholm sind natürlich immer sehens- und hörenswert. Das letzte Mal bin ich mit einem Teil von ihnen nach ihrer Show beim Rock The River in Koblenz in der Altstadt regelrecht versackt. Nur Sänger Hakim Krim war damals nicht mit auf Kneipentour, denn er war an diesem Abend ein wenig unpässlich.

Unpässlich ist er heute Abend aber auf keinen Fall. Von der ersten Minute an gut aufgelegt sind die Jungs hier. Mittlerweile gibt es im Line-Up bekanntermaßen einen Wechsel. Gitarrist Olle Hedenström hat die Segel gestrichen, dafür ist Bassist Martin Nordin, den wir nachher noch einmal mit Lucifer sehen werden, aufgerückt und hat zwei Saiten mehr dazubekommen. Am Viersaiter steht jetzt Ryan Kemp, der bereits die letzte Platte Surrender mit eingespielt hat. Mit dem Titel Distance Over Time von eben diesem Album startet das Quartett seinen heutigen Gig. Auch die Songs Evil Always Wins und Messin‘ Up der heutigen Setlist sind vom letzten Album Surrender. Dead Lord produzieren seit 2012 Classic Rock / Hard Rock im Stile eines Thin Lizzy Klons. Melodiöse Songperlen, eine nach der anderen, werden heute Abend abgeliefert. Da kann man es mal mit Thin Lizzys Song sagen: The Boys Are Back In Town. Sie erinnern wirklich stark an Thin Lizzy und Phil Lynott, das können sie einfach nicht verleugnen. Den Jungs merkt man an, dass sie Freude daran haben, endlich mal wieder auf der Bühne vor Publikum zu stehen. Unterhaltung pur ist für die Fans angesagt. Es gibt zuhauf prächtige Doppelleads von Martin Nordin und Hakim Krim dargeboten. Ausgelassene Stimmung vor der Bühne.

Sänger Hakim Krim, der heute Abend vorzüglich aufgelegt ist, begeistert, indem er verschiedene Grimassen schneidet. So kennt man ihn. Selbst bei den Selfies im Anschluss lässt er sich das nicht nehmen. Der Gig vergeht wie im Fluge, die Setlist ist mit Ruins vom zweiten Studioalbum Heads Held High schnell zu Ende. Es gibt viel Applaus für diesen tollen Einstieg in den heutigen Abend.

Es folgen Lucifer, die ich heute Abend zum dritten Mal sehe. Erstmals gesehen habe ich die Band auf dem Desertfest in Berlin vor ein paar Jahren. Tief in der Stoner Ecke angesiedelt, spielen Lucifer einen Heavy Magic Doom Metal Rock. So bezeichne ich es jedenfalls. Lucifer werden manchmal auch unter den Begriff Retro Rock gepackt, ohne aber Retro zu sein. Lucifer, das ist herrlicher authentischer Rock der Gegenwart, jedoch tief verwurzelt in den Ursprüngen.

Lucifer stehen natürlich ganz im Zeichen von Frontfrau Johanna Platow Andersson, der Frau von Nike Andersson, dem Mann am Schlagzeug. Den Multiinstrumentalisten kennt man auch als Frontmann von den Hellacopters, oder auch durch sein Mitwirken bei Imperial State Electric, Entombed und weiteren Bands. Bei Lucifer hält er sich am Schlagzeug im Hintergrund und lässt seine Frau Johanna das Publikum beeindrucken, die mit ihrer Stimme großartig wirkt und die Musik von Lucifer stark prägt. Ganz toll im Element ist auch hier wieder Martin Nordin, der sein Gitarrenspiel mit gekonnten Ausfallschritten tänzelnd in Szene setzt. An der anderen Gitarre spielt Linus Björklund, wie Martin Nordin seit 2018 dabei. Am Bass ist seit 2019 Harald Göthblad der Saitenzupfer.

Die Erwartungen an einen höllischen Auftritt an Lucifer werden heute Abend hier im Das Bett mehr als erfüllt. Spielfreude pur, wie die vorangegangenen Dead Lord. Die Show fängt mit dem doch sehr rockigen Ghost vom Album III an. Die Alben der Band sind übrigens alle selbst betitelt und durchnummeriert, bis auf das Erste. Das heißt einfach nur Lucifer. Der dann darauf folgende Song Midnight Phantom ist ebenfalls von III und bereits wesentlich doomiger. Mit Wild Hearses sind wir beim neuen Album IV und einem absoluten Doomkracher, genauso wie ich es mag. Starke, doomlastige Songs wechseln sich in der Folge mit rockigen Songs ab. Bei mir persönlich kommen gerade die doomigen Songs richtig gut an, ich bin bekennender Doom Fan. Lucifer haben heute Abend ihrer Jünger im Griff und werden angebetet.

Nach California Son, einem Heavy Rocker, verlassen Lucifer die Bühne. Viel Applaus, denn die Fans sind aus dem Häuschen. Drei Zugaben werden mit Dreamer, Lucifer und Reaper On Your Heels noch gegeben. Dann ist aber echt Schluss. Einige Fans verbleiben noch, um die Band persönlich zu begrüßen und vielleicht das eine oder andere Selfie zu erhaschen. Es dauert noch einige Zeit, dann kommen tatsächlich noch alle raus und Fotos werden geschossen. Zufrieden von einem tollen großartigen Konzertabend machen wir uns auf den Heimweg.

Fazit: Großartiger Konzertabend mit den beiden Stockholmer Bands Lucifer und Dead Lord. Die Kombi hat wirklich absolut gepasst, zumal beide Band den gleichen Gitarristen haben. Toller Doom, Classic Rock, Heavy Rock Abend, den man gerne wiederholen kann. Im Frühjahr 2022 sind Lucifer wieder unterwegs, dann mit Year Of The Goat. Ich habe versprochen, wieder dabei zu sein!