Maladie – Of Harm And Salvation

                                                                “Mystische Musik zum Eintauchen!“

Artist: Maladie

Herkunft: Ludwigshafen

Album: Of Harm And Salvation

Spiellänge: 69:11 Minuten

Genre: Plague Metal

Release: 23.02.2018

Label: Apostasy Records

Link: https://maladieband.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Guitar – Björn Köppler
Guitar – Mark Walther
Guitar- K Olaz
Vocals – Alexander Wenz
Vocals, Keyboard, Cello – Déhà
Drums – Tobias Blach
Bass – Moritz Grenzmann
Saxophone – Hauke Peters

Tracklist:

1. Desiderium
2. Depugnare
3. Oblivio
4. Abominaris
5. Progressus
6. Profunditas
7. Renuntiatio
8. Alteramentum

Mit Of Harm And Salvation liefern Maladie genau das ab, was man von einer Band erwartet, die als die einzigen Einflüsse auf ihre Musik Krankheiten und die eigene Existenz als Antwort angeben.

Das fast siebzigminütige Album wird mit Desiderium eingeleitet, einem Song, dessen Anfang mit seinen erschreckend melodischen und ruhigen Gitarren fast an Elektro Pop erinnert. Dieser verstörende erste Eindruck löst sich jedoch sofort wieder in Luft auf, als mehrere fast unnachahmbar dreckige Screams die Melodie in eine ganz andere Richtung lenken. Es folgt ein Wechselgesang, bei dem nacheinander Gänsehaut hervorrufende Schreie und unter die Haut gehende Growls erklingen und nach einiger Zeit von hallendem Clear Gesang unterstützt werden. Diese Vielstimmigkeit in Verbindung mit den souveränen, im Hintergrund spielenden Instrumenten verleiht dem Lied eine mystische Stimmung, die durch die zwischendurch ruhigeren Parts noch einmal unterstrichen wird. Dass das Lied über 8 Minuten geht, fällt nicht weiter auf, da Maladie es schaffen, den Hörer wie an ein unendlich spannendes Buch zu fesseln. Der Track endet mit einem Scream, der wirkt wie ein Ausruf tiefster Verzweiflung und somit das Werk vollendet.

Die Band wechselt bei Depugnare von der englischen in die deutsche Sprache und verblüfft nach kurzer Zeit erneut. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist Of Harm And Solvation das erste Album, das sowohl Einflüsse aus Death- und Black Metal, sowie ein deutlich hörbares Saxophon verbindet. Einen kurzen Moment verwirrte das Blas- inmitten der Zupfinstrumente, doch da es nur in bestimmten Abschnitten eingesetzt wird, passt es letztendlich doch zu der rauen Musik. Der zweite Albumtitel steht dem Ersten an Energie und Abwechslungsreichtum in nichts nach und ist mit 14 Minuten Spiellänge der längste Song des Albums.

Oblivio ist etwas riffbetonter als die Lieder davor, erreicht letztendlich aber nicht ein so hohes Niveau, dass es mit den anderen beiden hätte mithalten können.

Abdorminaris startet mit verschreckendem Gekeuche, welches auf den oben genannten Einfluss auf ihre Musik, die Krankheit, zurückzuführen ist. Dieses Mal werden die Texte erst auf Deutsch gesungen und danach sowohl auf Englisch als auch auf Französisch wiederholt, was ein interessanter Ansatz ist. Auch dieses Mal sind die keuchenden Screams sowie die starke Melodie, die ein kleines bisschen zu wenig hervorsticht, die Highlights des Liedes.

Das mit bloß drei Minuten als das kürzeste Lied des Albums zu erkennende, legt mit dem Klavier, welches einige Zeit ein sehr melodisches Solo hinlegt, los und wird auch mit der im Verlauf des Tracks folgenden Unterstützung der anderen Instrumente nicht viel energischer. Progressus steht also im starken Kontrast zu dem darauf folgenden Profunditas:

Dieser Titel glänzt aufgrund seiner harten Gitarren sowie seiner Brutalität, die vorher nur in den ersten beiden Songs des Albums zu erkennen war. Lehnt man sich etwas aus dem Fenster, könnte man sagen, dass Profunditas wie ein etwas härteres Lied von Eluveitie klingt, auch wenn die Screams wie in fast allen Liedern bisher eindeutig aus dem Black Metal zu stammen scheinen.

Beim abschließenden Track des Albums hätte man mit vielem rechnen können, dass dort allerdings ein Lied vorzufinden ist, was genauso gut von Pink Floyd hätte stammen können, war dann doch unerwartet. Alteramentum wird von ruhigen Streichern, dem Klavier und einer angenehm gespielten Gitarre geführt, als wäre dieser Song dafür gedacht, das Album langsam ausklingen zu lassen. Was dann allerdings doch verwundert, ist ein gurgelndes Rauschen am Ende des Liedes, das alles hätte sein können, von einem Feuer bis zum Wasserkocher.

Fazit: Maladie schaffen es, die Musik so abwechslungsreich und mystisch zu gestalten, dass es den Hörenden in die Melodien reinzusaugen scheint. Mitreißende und gefühlvolle Musik für Black-, Death- und Pagan Metal Fans!

Anspieltipps: Depugnare, Desiderium
Manuel B.
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