Alle drei bis sieben Jahre schiebt die norwegische Black Metal Institution Mayhem ein neues Studioalbum heraus. So weit ist es dieser Tage noch nicht, dafür gibt es Livematerial auf die Ohren. Auf Demonic Rites haben die Skandinavier 17 Tracks gepackt, die auf eine Spielzeit von 80 Minuten kommen und über Century Media aus dem Fegefeuer geschubst werden.
Angeführt von Attila Csihar agieren Mayhem gewohnt bösartig und lassen dabei Material aus allen Epochen für sich sprechen. Lange Werke ziehen den Hörer in den Bann, während kurze Sequenzen à la To Daimonion oder Chainsaw Gutsfuck folgen. Als Opener dienen ein Intro, gefolgt von Falsified And Hated. Demonic Rites löst die sieben Jahre alte Liveperformance von De Mysteriis Dom Sathanas Alive ab. Als Vorbote auf 40 Jahre Mayhem im nächsten Jahr sicherlich keine schlechte Entscheidung. Da darf man nur gespannt sein, was sich die Black Metal Pioniere für ihren Geburtstag ausdenken. Neben Klassikern wie Deathcrush und Carnage sind auch spätere Songs wie Symbols Of Bloodswords oder My Death auf dem Silberling gelandet. Auch ihr letztes Album Daemon aus dem Jahr 2019 hat Einfluss auf Demonic Rites genommen. Der Sound ist stark, greift immer wieder Liveelemente auf und lebt ansonsten vom Mayhem bekannten frostigen Black Metal Stahl. Episch kalt, teuflisch böse und immer mit dem Bein der Verdammnis nahe, zelebriert das einzige Gründungsmitglied Necrobutcher am Bass einen bestialischen Sound. Der Tontechniker und Produzent Tore Stjerna, der im Necromorbus Studio arbeitet, begleitete Mayhem auf ihrer Tour und zeichnete während der Konzerte spontan einige Songs auf, ohne dabei besondere Absichten zu hegen, das Ergebnis kann mich persönlich abholen. Attila Csihar klingt wunderbar authentisch, was man eins zu eins auf alle Protagonisten reflektieren kann. Das Ende kommt mit Chainsaw Gutsfuck, Carnage und Pure Fucking Armageddon nicht überraschend, haut jedoch in der Intensität den Hörer immer wieder vom Hocker.
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