Mental Cavity – Mass Rebel Infest

Eine Symbiose aus Death Metal, Crust, Punk, Sludge, Hardcore,und Breakdowns nennt man in Australien Mental Cavity

Artist: Mental Cavity

Herkunft: Australien

Album: Mass Rebel Infest

Spiellänge: 28:17 Minuten

Genre: Metal, Hardcore, Crust

Release: 25.06.2021

Label: Creator – Destructor Records

Link: https://mentalcavity.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Aaron Osborne
Gesang und Gitarre – Rohan Todd
Gesang und Bassgitarre – Alex Young
Schlagzeug – Simon Murphy

Tracklist:

  1. Interred, Awoke
  2. Fractured Anvil
  3. Mask Tearer
  4. Downtrodden
  5. Micro Brain Foot Soldier
  6. Anointing The Filth
  7. Place Of Ease
  8. Apparite
  9. The Portal
  10. Infest
  11. It’s The Limit (Cro-Mags Cover)
  12. Mindlock (Disrupt Cover)

Es gibt Bands, die sind seit 30 Jahren in derselben Richtung aktiv und dann gibt es Bands, die wissen nicht genau, welches ihre Lieblingsrichtung ist, und deswegen mischen sie einfach mehrere Stile. Crossover nennt man diese Handlungen wohl. Die Australier von Mental Cavity fühlen sich in vielen Sparten zu Hause und mischen nach Lust und Laune. Zwar zocken sie erst seit 2016 zusammen, sind aber nun schon beim dritten Album angekommen. Dann hören wir mal, was in Down Under zusammengeschustert wurde. 3/4 der Band sind noch bei I Exist (Sludge/Metal) aktiv. Da wird man sicherlich die eine oder andere Idee transportieren können.

Mass Rebel Infest wurde selber aufgenommen, in Canberra und Melbourne, und zwar  Ende 2020. Das Album wurde von Taylor Young (The Pit Recording Stuid, u. a. God’s Hate, Zous, ex-Nails) in Kalifornien gemischt und von Brad Boatright (Audiosiege – u. a. Obituary, Integrity, Kruelty) in Portland gemastert. Das klingt nach viel Energie.

Und die ersten Töne von Interred, Awoke klingen dann auch schon einmal sehr interessant. Langsam kommt man durch das Dickicht auf einen zu, um einen von hinten zu überfallen. Mit einer ordentlichen Crustkante und damit verbundenem Uftata-Rhythmus geht die Attacke los. Es wird gegrowlt und man bewegt sich eher im Midtempo und bringt später sogar ein melodisches Lead mit ein. Der Sound ist leider etwas nach hinten versetzt und nicht ganz so klar, wie ich ihn mir wünschen würde. Kurz vor Schluss nimmt man dann ganz das Tempo raus und lässt ausklingen. Der Song ist okay, haut mich aber nicht so richtig um. Geht eher in die schnelle Hardcore Ecke.

Fractured Anvil nimmt da schon ein bisschen mehr Fahrt auf und klingt vernichtender. Wir sind auch noch nicht im Death Metal angekommen, sondern bleiben im Hardcore Bereich. Dieser wird aber sehr aggressiv vorgetragen, bietet geile Breakdowns und ein trauriges, melodisches Riff am Ende. Lang lebe der Moshpit.

Mask Tearer hat auch die Hardcore Attitüde, ist aber ein feines Brett, da der Song thrashiges Riffing anbietet und der Drummer schnelle Uftata spielt. Das Tempo wird herausgenommen, um wieder Druck aufbauen zu können.

Ja, nun kommt Downtrodden und ein echtes Highlight auf diesem Album. Hier werden Death Metal Einflüsse mit einen crustigen D-Beat Part kombiniert. Außerdem ein wenig thrashiges Riffing und auch Motörhead kann man kurz heraushören. Schwere, langsame Parts werden mit eingebaut und so klingt der Song total abwechslungsreich.

So langsam näher wir uns dem Death Metal auch an, denn Micro Brain Foot Soldier gibt so richtig Gummi. Dann aber erinnern sie eher an Discharge. Die Death Metal Einflüsse sind eher im langsamen und groovenden Bereich zu hören. Gute Mischung. Es wird auch schon Zunder gegeben. So muss das. Knattert ordentlich.

Anointing The Filth fängt mit einem punkigen und crustigen Basspart an und gibt dann Gummi. Ja, so mag ich das. Kurzes Break und ab in den Uftata-Tanzpart. Hier gibt’s nur auf die Glocke. Kein Rumgeiere, keine Grooves, keine Breakdowns und am Ende bietet man ein längeres Riff an, welches bis zum Ende geschleppt wird. Bester Song, würde ich mal sagen.

Ja, das Album kann man gut hören und die Australier machen wirklich das, was sie wollen. Bei The Portal klingen sie sogar ein wenig nach Prog-Death, kombinieren diesen aber mit fixen Parts. Prog-Death meets Punk. Klingt sehr interessant.

Als Zugabe gibt es noch zwei Coversongs von Cro-Mags und Disrupt obendrauf. Wer gerne Crossover hört, sollte Mental Calvity anchecken. Ich musste mich ein wenig reinhören, aber dann sprang der Funken durchaus über.

Mental Cavity – Mass Rebel Infest
Fazit
Es kracht ganz ordentlich in Down Under, wenn Mental Calvity loslegen. Death Metal, Crust, Punk, Sludge, Hardcore und Breakdowns - alles ist dabei und wird durch den Fleischwolf gedreht. Am Ende kommt eine gute Mischung heraus, auch wenn nicht alles bei mir ankommt.

Anspieltipps: Downtrodden und Anointing The Filth
Michael E.
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