Millerntor Brigade – Knust Lattenplatz Open Air, Hamburg am 07.08.2020

Das hier ist Fußball

Eventname: Knust Lattenplatz Open Air

Headliner: Millerntor Brigade

Ort: Knust, Hamburg

Datum: 07.08.2020

Kosten: 11,50 € VK, nur Onlinetickets wegen Corona

Genre: Irish Folk Rock, Celtic Folk Rock

Besucher: ca. 100 Besucher

Veranstalter: Knust Hamburg (https://www.knusthamburg.de/)

Link: https://de-de.facebook.com/MillerntorBrigade/?ref=page_internal

Setliste:

  1. Let The People Sing
  2. Boys Of The Old Brigade
  3. Freiheit Für Die Kurven
  4. Back Home In Derry
  5. Broad Black Brimmer
  6. Aidan McAnaspie
  7. Bella Ciao
  8. Spancill Hill
  9. Where My Heart Feels Home
  10. Arbeitereinheitsfront
  11. Day The Nazi Died
  12. Marcella
  13. Smugglers
  14. On The One Road
  15. Grace
  16. Streams Of Whisky
  17. Jolly Roger
  18. Rising Of The Moon
  19. Black And Tans
  20. Only Our Rivers Run Free
  21. Foggy Dew
  22. Merry Plough Boy
  23. Something Inside So Strong
  24. Viva La Quinta Brigada
  25. Men Behind The Wire
  26. Young Ned Of The Hill
  27. Fields Of Athenry
  28. Roll Of Honour
  29. Celtic Symphony
  30. Das Hier Ist Fußball

Der Hochsommer hat leider auch Hamburg erreicht, so geht es bei Temperaturen von mehr als 30 Grad in Richtung Kiez, U-Bahnstation Feldstr. und von dort mehr oder weniger einmal über die Straße. Da in diesem Jahr alles anders ist bezüglich Livemusik, gilt es zunächst einmal die Rahmenbedingungen für Open Air Veranstaltungen des Knust zu erfahren. Das Knust ist normalerweise eine Location für ca. 600 Menschen, welche auf zwei Ebenen Konzerte verfolgen können. Der Indoor-Bereich ist leider gesperrt. Einzig die Theke, welche quasi direkt am Eingang ist, ist offen und versorgt den durstigen Gast mit kalten Getränken. Der Outdoor-Bereich bietet zwei Buden mit Verpflegung. Für den nicht Fleischesser einen veganen Stand sowie Bratwurst und Bier am zweiten Stand, also so, wie auch bereits vor Corona – das gezapfte Bier outdoor ist allerdings neu. Der eigentliche Biergarten ist die Bühne. Hier spielen sich die Herren der Millerntor Brigade bereits ein (warm wäre der falsche Ausdruck am heutigen Tag). Die Gästedaten werden auf Karten erfasst und in einem Kasten unter Verschluss gehalten, sodass es hier keine umherfliegenden Gästelisten oder Ähnliches gibt. Der Lattenplatz ist mit Bierzeltgarnituren ausgestatten und bietet so eine gewisse „Biergartenatmosphäre“. Evtl. hält durch Corona nun die Tradition der Biergärten auch stärker in Hamburg Einzug. Direkt vor der Bühne stehen schon immer „Holzblöcke“, die auch bereits vor Coronazeiten als Sitzplätze zum Chillen am Rande von Gigs im Knust genutzt werden konnten. So bietet der Platz vor dem Knust 200 Menschen die Möglichkeit, Livemusik sitzend zu verfolgen. Das Knust ist vor allem in Hamburg durch den Metal Monday bei den Freunden der härteren Klänge sehr bekannt und beliebt. Die geplanten und abgesagten Konzerte erspare ich jedem der Leser. Die Liste ist verdammt lang!

Die anwesenden Menschen sind sich größtenteils nicht fremd, ebenso wie die Band. Die Millerntor Brigade ist – wie am Namen eigentlich unschwer erkennbar ist – eine Band, welche aus dem Umfeld St. Pauli und dem dort ansässigen Fußballklub kommt. Der Fußballverein und sein Umfeld schafften es in der Vergangenheit immer wieder, interessante kleine Musikveranstaltungen auf die Beine zu stellen. Eine bekannte und in der Regel ausverkaufte Veranstaltung ist die sogenannte Celtic/St. Pauli Party, welche eigentlich immer im Frühjahr stattfindet mit Bands, die primär im Irish Folk & Rebel, Celtic Folk Rock/Punk zu Hause sind. Die Dropkick Murphys sind wohl das Aushängeschild dieses Genres, aber auch z.B. The Wakes haben eine gewisse überregionale Bekanntheit.

Gegen kurz nach 18 Uhr startet das Sextett. Die meisten Songs der Truppe sind natürlich Cover von diversen Musikern aus dem Bereich irischer (Rebel) Folk. Recht früh ist bereits Bella Ciao im Set, der im Sitzen natürlich nicht so gut kommt, als wenn man mit 100 Leuten vor einer Bühne steht und Pogo tanzt. Mit Day The Nazi Died greift man auch mal etwas bei Chumbawamba ab, eine Band aus England, welche vor allem in den 80ern und 90ern größere Erfolge feiern konnte. Ein besonderer Geburtstagsgruß geht von der Band an einen der heute anwesenden Gäste, wohlwissend, dass es neben Corona auch noch andere ziemlich beschissene Krankheiten gibt, die nach wie vor genauso vorhanden sind wie vor Corona. Vielen Dank dafür! Mit Jolly Roger wird ein Ort mit einem Track bedacht, welchen wohl jeder der anwesenden Menschen kennt. Etwas Geschichte gibt es zu Grace. Dieser Track handelt von zwei Menschen, welche ca. 15 Minuten in ihrem Leben verheiratet waren. Es gab eine Trauung kurz vor der Hinrichtung. Der schriftliche Heiratsantrag ist in einem Museum in Dublin zu bewundern. Zu einem Konzert der Millerntor Brigade gehört natürlich Fields Of Athenry, welches von den anwesenden Gästen nicht so inbrünstig mitgesungen wird, wie man es schon erlebt hat, aber eine gewisse „Wohnzimmeratmosphäre“ liegt über dem Lattenplatz. Dann wird fix improvisiert und Celtic Symphony findet kurzfristig noch Platz in der Setlist. Zum Ende gibt es ein Cover von Thees Uhlmann. Dieser Track fehlte letzte Woche, dafür ist er dann heute am Start: Das Hier Ist Fussball! So endet nach etwas mehr als zwei Stunden der Gig und der Abend klingt mit Kaltgetränken und Gesprächen bei hochsommerlichen Temperaturen aus.

Fazit: Das dritte Konzert unter Coronabedingungen und das dritte Format. Ich kann es kurz machen: Das Format „Biergartenkonzert“ hat mir bisher am besten gefallen. Warum? Es gibt keine Leinwand, wo der Gig eher wie eine DVD rüberkommt als wie ein Livekonzert. Du bist nah dran, es gibt durchaus Interaktionen zwischen Band und Zuhörern und es verbreitet sich meines Erachtens so weit mehr eine „Livemusik Atmosphäre“ als bei einem Gig mit 1.000 Menschen, wo man 100 Meter entfernt von der Bühne den Künstler mehr oder weniger auf der Leinwand verfolgt.

Du möchtest, dass es zukünftig auch solche Gigs gibt? Ja, ich auch! Daher der fast schon obligatorische Aufruf des Knust bzgl. der Unterstützung der Hamburger Clubszene. Jeder Euro zählt und ist wichtig:

Wir mussten wegen der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit unsere Türen schließen. Das trifft uns wirklich hart, da wir kaum Rücklagen haben, um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren, und immer jeden Euro, der übrig war, in unser Musikprogramm gesteckt haben. Wir können nun die Miete und Fixkosten nicht mehr bezahlen und sind auf deine Hilfe angewiesen! Um uns vorerst über Wasser halten zu können, wären wir dir sehr dankbar, wenn du uns mit dem Kauf eines T-Shirts oder Hoodies unterstützen würdest.

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Danke & bleibt gesund!
Euer Knust