Mono Inc. – Ravenblack

Auf der zwölften Scheibe geht es zurück zum Kern der Monos

Artist: Mono Inc.

Herkunft: Hamburg, Deutschland

Album: Ravenblack

Spiellänge: 50:12 Minuten

Genre: Dark Rock, Gothik Metal

Release: 27.01.2023

Label: NoCut

Link: https://mono-inc.com/home/

Bandmitglieder:

Gesang – Martin Engler
Schlagzeug – Katha Mia
Gitarre – Carl Fornia
Bass – Val Perun

Tracklist:

  1. At The End Of The Rainbow
  2. Empire
  3. Princess Of The Night
  4. Angels Never Die (feat. SANZ)
  5. Heartbeat Of The Dead
  6. Ravenblack
  7. Lieb Mich
  8. Never Alone
  9. After Dark (feat. Storm Seeker)
  10. Day Of Reckoning
  11. Wiedersehen Woanders

Album Nummer 12 steht in den Startlöchern und soll an vorangegangene Erfolge anknüpfen. Dabei besinnen sich Mono Inc. auf alte Tugenden und kehren zu ihrem Kern zurück. Das bedeutet kein Konzeptalbum, sondern elf voneinander entkoppelte Songs, die auch wieder etwas härter sind. Auffällig ist beim Durchsehen der Tracks, dass es wieder zwei deutschsprachige Songs auf die Platte geschafft haben. Eine weitere Besonderheit ist die Zusammenarbeit mit Storm Seeker und SNAZ, die bei zwei Titeln mitwirken. Wer die Monos kennt und seit Jahren zumindest musikalisch begleitet, der weiß, dass alles Lieder aus der Feder von Martin Engler stammen. Somit dürfte die Grundtendenz klar sein, melodischen Sequenzen, Riffs von Carl und eine stabile Rhythmusarbeit von Katha und Val. Dazu gibt’s Harmonien und viel Mitsingpotenzial, aber auch melancholische Parts sind zu finden. Was uns letztendlich auf der Scheibe erwartet, wurde ja durch die Auskopplung von mehreren Tracks bereits klar. So sind im Vorfeld bereits Princess Of The Night (kein Saxon-Cover), Empire, Heartbeat Of The Dead, Lieb Mich und At The End Of The Rainbow erschienen und sollen uns das lang erwartete Album schmackhaft machen. Dass es auch anders geht, haben zum Jahresende Lord Of The Lost gezeigt, die ihre neue Scheibe Blood & Glitter mit nur einer Auskoppelung (und das sechs Tage vor dem Erscheinen) veröffentlichten. Das sei nur am Rande erwähnt, denn beide haben ihre Gefolgschaft und die sorgt wie auch immer für Top-Platzierungen. Das Cover der neuen Platte ist geschmackvoll gänzlich in Schwarz gehalten und nur der goldene Rabe ziert die Hülle. Die Scheibe gibt es in unterschiedlichen Varianten, wobei natürlich Vinyl nicht fehlen darf. Aber nun mal zur Musik.

At The End Of The Rainbow eröffnet also den Reigen und stimmt uns auf die kommenden 50 Minuten ein. Guter Opener, denn er vereint alle positiven Qualitäten der Monos. Schöne Harmonien, dazu die tiefe Stimme von Martin. Es gibt eine passende Klavierbegleitung und im Hintergrund steuert Katha ihren Gesang bei. So reiht sich dieser Song in die Phalanx der mitsingbaren Tracks der Band ein. Auch Carl hat wieder einen Moment, der live bestimmt gut ankommt. Mit Empire geht es weiter. Gleiche Machart, keine Überraschung, genau das ist es, was erwartet wird. Ein typischer Song, der auch inhaltlich die Message verarbeitet, dass man alles erreichen kann, wenn man daran glaubt. Princess Of The Night ist etwas schneller und bietet wieder eine monoistische Melodie mit einem schönen Refrain und einem ordentlichen Solo in der Mitte des Tracks. Ob mit der Princess Of The Dark Katha gemeint ist? Bestimmt, und auch hier ist die Garantie für das Mitsingen im Pit vorherbestimmt. Der Song gehört auf die Setlist. Es folgt das erste Lied mit einem Gast. Bei Angels Never Die darf SANZ (Sandro Geissler, ehemaliger Groovenom Frontmann) seine Stimme beisteuern. Der Song dürfte bei vielen für Gänsehautmomente sorgen. Die melancholische Ballade mit Klavierbegleitung, einem Carl-Solo und Kathas Gesang wird eine Halle zum Leuchten bringen. Nun aber wieder moshen. Heartbeat Of The Dead bietet alles, was es dazu braucht. Pumpender Bass, treibende Drums und Martin mit tiefer Stimme. Das dürfte auch ein Song sein, der live gut abgeht. Bisher kann alles so einfach auf die Bühne gebracht werden. Es folgt der Titeltrack. Wieder Val, der mit dem Bass den Takt vorgibt – der einsetzende stampfende Rhythmus erzeugt ohne Zutun ein Headbanging und natürlich gibt’s eine Melodie, die gerade im Refrain par excellence rüberkommt.

Damit ist die erste Hälfte des Albums herum und es folgen weitere ähnlich gelagerte Songs. Mit Lieb Mich kommt der erste deutsche Titel. Damit folgt die Band dem vielfachen Wunsch der Fans, und nach langer Zeit (meines Wissens das letzte Mal 2015) gibt’s einen deutschen Text. Der Track selbst ist ok, aber fällt etwas von den stärkeren ersten Tracks ab, auch wenn der Refrain gelungen ist. Mit After Dark dürfen die Label-Kollegen von Storm Seeker zeigen, dass Seemannslieder mit den Strukturen von Mono Inc. hervorragend zusammenpassen. Bewiesen haben die Monos das ja bereits auf Together Till The End. Hier tut die Kooperation dem Song sehr gut, auch wenn der eine oder andere Akkord schon mal irgendwo zu hören gewesen ist. Das macht aber gar nichts und der Track mit dem Pirate Folk Metal dürfte mit zu den Highlights auf der Tour gehören, denn die Damen und Herren sind mit von der Partie. Vorletzter Song ist Day Of Reckoning. Einmal mehr ein Track, auf dem Katha Mia mit ihren Vocals eine Bereicherung darstellt. Sie kann eben nicht nur trommeln, sondern auch singen. Ansonsten erkennt man Mono Inc. in jedem Ton. Last but not least der zweite Song mit deutschem Text. Wiedersehen Woanders wird minimalistisch mit Streichern, Klavier und Melancholie intoniert. Dazu Martin und Katha im Duett ohne weitere Instrumentalisierung. Etwas Ähnliches gab es schon mit der Liveversion von An Klaren Tagen und führte bereits bei der letzten Tour zu dem einen oder anderen Tränchen. Das dürfte hier wieder gelingen. Schöner Abschluss eines durch die Bank guten Albums.

Mono Inc. – Ravenblack
Fazit
Das zwölfte Album der Hamburger Dark Rock Institution bietet elf Songs, die typisch Mono Inc. sind, aber mal ohne historisches Konzept auskommen. Es wird einfach mal gerockt, auch wenn die eingestreuten melancholischen Balladen zeigen, dass sie auch anders können. Die Gastmusiker liefern spannende Abwechslung und führen eine schon des Öfteren da gewesene Tradition gekonnt fort. Trotz der bereits bekannten fünf Tracks erscheint das Album gut strukturiert und die klasse Produktion sowie das Songwriting zeigen wieder hohe Qualitätsstandards. Somit dürfte auch diesem Album der Weg an die Spitze nicht schwerfallen. Keine volle Punktzahl, da mich ein, zwei Songs nicht vollends überzeugen.

Anspieltipps: Princess Of The Night, Heartbeat Of The Dead und After Dark
Kay L.
9.5
Leser Bewertung3 Bewertungen
6.7
9.5
Punkte