Monuments – Phronesis

“Eingängige Komplexität“

Artist: Monuments

Herkunft: London, UK

Album: Phronesis

Spiellänge: 39:47 Minuten

Genre: Djent, Progressive Metal

Release: 05.10.2018

Label: Century Media Records

Link: https://de-de.facebook.com/thisismonuments/

Produktion: N/A

Bandmitglieder:

Gesang – Chris Barretto
Gitarre – John Browne
Gitarre – Olly Steele
Bassgitarre – Adam Swan
Schlagzeug – Daniel ‚Lango‘ Lang

Tracklist:

  1. A.W.O.L
  2. Hollow King
  3. Vanta
  4. Mirror Image
  5. Ivory
  6. Stygian Blue
  7. Leviathan
  8. Celeste
  9. Jukai
  10. The Watch

Hat man einmal ein Meisterwerk wie The Amanuensis veröffentlicht, sind die Erwartungen der gesamten Szene natürlich dementsprechend hoch. Trotz alledem lassen sich Monuments nicht beunruhigen und haben in den letzten vier Jahren genug Zeit gehabt, an einem Nachfolge-Meisterwerk herumzufeilen.

Mit viel Mut und Klugheit haben die Briten genau das geschafft und mit Phronesis ein Album geschaffen, das im griechischen paradoxerweise genau diese Eigenschaften bedeutet – nämlich Klugheit, Mut und Denken.

Als ich die erste Single A.W.O.L das erste Mal gehört habe, war ich ziemlich überrascht, mit welcher Wucht und Aggressivität an die Sache herangegangen wird. Riffmeister John und Olly setzen ein eindeutiges Zeichen und auch Sänger Chris scheint sein Gesangstalent zwischen tiefen Shouts, Growls und seiner engelsgleichen Cleanstimme weiter ausgefeilt zu haben. Den Groove hat das Quintett definitiv nicht verloren. Als dann jedoch kurz darauf die zweite Singleauskopplung Leviathan veröffentlicht wurde, war ich nicht mehr ganz so begeistert – musikalisch gibt es zwar keineswegs etwas zu meckern, doch der irgendwie experimentelle Gesang (vor allem in der Bridge) konnte mich auch nach dem X-ten Mal Hören immer noch nicht ganz abholen.

Erinnert mich der Anfang von Hollow King sogar irgendwie ein bisschen an Deftones, ist dieser zusammen mit der Atmosphäre, die Vanta herüberbringt, einer der Songs, die durchaus auch vom Vorgänger The Amanuensis stammen könnte. Man merkt eindeutig, dass unsere Inselnachbarn mit noch mehr Melodie, eingängigen Refrains und wirklich gutem Songwriting versuchen, das Ganze etwas „runder“ zu gestalten. Gerade Mirror Image ist ein absolutes Paradebeispiel dafür. Denn das mit Abstand „poppigste“ Stück des Albums lebt von Melodie und Eingängigkeit. Durch den Michael Jackson ähnlichen Gesang und den Refrain mit absolutem Ohrwurmcharakter rückt die Komplexität, die sich im Hintergrund abspielt, etwas zur Seite. Sperrt man seine Lauscher aber genau auf, erkennt man, dass John und Olly ohne Frage komplex bleiben. Sie schaffen es jedoch mit einer gewissen Eingängigkeit, dass die Lieder ebenso vertrackt wie anspruchsvoll bleiben, ohne dabei für den Hörer anstrengend zu klingen.

Und genau das ist das Rezept auf Phronesis – eingängige Komplexität. Mit einer rhythmischen Klasse wie auf Jukai, Celeste oder The Watch bleiben John Brown und Olly Steele neben den Herren von Periphery für mich an der Spitze ihrer Genres. Durch die Emotionen, die auf dem gesamten Album vor allem wegen des tadellosen Gesangs und der fetten Produktion herüberkommen, schaffen es die Briten meiner Meinung nach ganz nah an ihr 2014er-Meisterwerk heranzukommen. Für mich definitiv ein Highlight des Jahres.

Fazit: Mit Phronesis haben Monuments ihren Sound weiterentwickelt und versuchen ihre komplexen Songstrukturen mit eingängigen Gesangslinien etwas zu überdecken. Damit ist das Album schneller zugänglich und bringt viele Ohrwürmer mit sich. Ein absolutes Highlight des Jahres.

Anspieltipps: Mirror Image, Jukai und The Watch
Julian N.
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