Artist: Necrotted
Herkunft: Deutschland
Album: Operation: Mental Castration
Spiellänge: 33:21 Minuten
Genre: Death Metal, Deathcore
Release: 19.03.2021
Label: Reaper Entertainment
Link: https://necrotted.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Fabian Fink
Gitarre – Philipp Fink
Gitarre – Johannes Wolf
Bassgitarre – Koray Saglam
Schlagzeug – Markus Braun
Tracklist:
- My Mental Castration
- Compulsory Consumption
- Asocial Media Whore
- Work Hard, Gain Nothing
- Happy Dysphoria
- Abhorrence And Anxiety
- The Burning Emptiness In Me
- Drained
- Mirror’s Malicious Glance
- Cynic Suicide
Necrotted, ja, den Namen hat man in Deutschland bestimmt schon einmal gehört, sofern man sich mit dem Thema Death Metal beschäftigt. Es soll ja komischerweise den einen oder anderen geben, der dieses nicht tut. 😉 Die Band stammt aus Abtsgmünd, Baden-Württemberg und wurde im Jahre 2008 gegründet. Die Combo ist mir relativ früh aufgefallen, da diese von den Gebrüdern Fink gegründet wurden, die ansonsten noch bei der Combo Hackneyed aktiv waren. Hackneyed haben sich ja mittlerweile aufgelöst, aber Necrotted sind noch aktiv. Los ging es im Jahre 2010 mit einer EP und danach folgten bis zum Jahre 2017 drei Alben. 2019 ließen sie noch eine EP folgen und haben sich nun in den Proberaum eingeschlossen, um das vierte Album herauszubringen. Mittlerweile wechselte man zu Reaper Entertainment und nun bin ich mal gespannt, was da auf einen zukommt.
In knappen 180 Sekunden zeigt der Song My Mental Castration uns, welchen Weg die Burschen gehen wollen. Eine kleine moderne Einleitung, welche mitten im Song wiederholt wird und im Hintergrund teilweise mitläuft, eröffnet den Weg der Zerstörung. Kraftvolle, tiefe Vocals und screamende Parts bestimmen das Geschehen. Nach einem Break erfolgt eine Blastbeatattacke und man wechselt in groovige Gefilde. Hier bedient man sich slammiger Elemente, klingt aber modern und sehr technisch. Diese Geschichte wird ausgebaut, aber immer werden kleine Tempoattacken mit eingebaut. So geht es hin und her, kann mich überzeugen und am Ende nimmt man dann das Tempo noch einmal ganz heraus und slammt sich den Wolf.
Bei Compulsory Consumption muss man vor allem den Drummer loben, der durch die durchknatternde Doublebass den einen oder anderen Part komplett niedermetzelt. Ansonsten schwebt im Hintergrund immer eine industrielle Klangkulisse. Der Song klingt modern, aber auch total aggressiv. Überwiegend auf Attacke aus, baut man immer wieder groovende Momente mit ein. Das Riffing sitzt und besonders hier kann man den doppelten Gesang gut wahrnehmen. Der jetzt ausschließlich von Fabian Fink abgefeuert wird. Aus zwei mach eins heißt es also im Jahr 2021 wenn man über die Sängerauslastung von Necrotted spricht.
Bei Asocial Media Whore darf dann mein Kumpel Julien von Benighted mit ans Mikro. Der Stil ändert sich aber nicht. Groovend und vertrackt startet diese Maschine und nach einen Break kommt eine überfallartige Blastattacke, Tempo an der Gitarre wieder raus, dafür die Doublebass durchlaufen lassen. Klappt gut. Neu ist ein melodisches Solo, welches aber gut passt und dann slammt man mal wieder eine Runde. Juliens Vocals sind natürlich großartig, muss ich nicht extra erwähnen.
Work Hard, Gain Nothing führt den Weg gnadenlos fort. An Anfang klingt man sehr straight und man kann sogar mitgrölen. Danach geht man schon sehr verspielt und teilweise verschachtelt zu Werke, allerdings überraschen sie mich dann mit einem lang gezogenen, melodischen Gitarrenriff, welches niedergemetzelt wird und in der Kombination mit den Screams echt fett klingt.
Bei Happy Dysphoria hört man, im Zusammenhang mit einer Blastbeatattacke, zu Beginn kurz einmal Pig Squeals. Und der nächste Gastsänger darf mitwirken. Der Grimo von Cytotoxin ist am Start. Muss man nichts zu sagen, geiler Sänger. Musikalisch geht man seinen Weg weiter, bietet hier aber geile slammige Momente, die drücken, aber zur keiner Zeit stumpf sind. Und es ist schon geil, wenn die Gitarre langsam anschlägt und darunter ein Doublebassteppich ausgebreitet wird, muss man schon sagen.
Ja, die Burschen haben nichts verlernt und klingen anno 2021 sehr frisch. Für mich hier und da ein wenig zu modern und auch zu technisch, aber das ist eher eine persönliche Sache, da ich es gerne habe, wenn man straight zum Punkt kommt.