Nervosa – Perpetual Chaos

Brasilianisches, griechisches, italienisches und spanisches Death/Thrash Gewitter

Artist: Nervosa

Herkunft: Brasilien

Album: Perpetual Chaos

Spiellänge: 44:30 Minuten

Genre: Thrash Metal, Death Metal

Release: 21.01.2021

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/nervosa

Bandmitglieder:

Gesang – Diva Satanica
Gitarre – Prika Amaral
Bassgitarre – Mia Wallace
Schlagzeug –  Eleni Nota

Tracklist:

  1. Venomous
  2. Guided By Evil
  3. People Of The Abyss
  4. Perpetual Chaos
  5. Until The Very End
  6. Genocidal Command
  7. Kings Of Domination
  8. Time For Fight
  9. Godless Prisoner
  10. Blood Eagle
  11. Rebel Soul
  12. Pursued By Judgement
  13. Under Ruins

Die Death/Thrash Metal Combo aus Brasilien braucht man eigentlich niemandem mehr vorstellen. Seit 2010 sind die vier Frauen nun schon im Business und haben sich von Album zu Album gesteigert. Ein Deal mit Napalm Records ist irgendwann dabei herausgesprungen und nun steht Album Nummer vier auf der Liste. Wie bei so vielen anderen Bands auch, haben Nervosa ein Line-Up Problem. 3/4 wurden im Jahr 2020 ausgetauscht, sodass aus der brasilianischen Band eine 4-Nationen-Geschichte wurde. Brasilien, Italien, Spanien und Griechenland sind im Rennen.

Hören wir mal rein, ob die Änderungen innerhalb der Band auch zu Änderungen der Musik geführt haben. Mit Venomous geht es los und zack, gleich ein Kracher zu Beginn. Die Riffs klingen wie früher. Kein Wunder, denn Gründungsfrau Prika Amaral ist ja auch dafür verantwortlich. Der Sound ist genauso fett wie immer. Die neue Vocalistin Diva Satanica (Bloodhunter) hat eine Growl/Scream-Stimme. Diese passt genau zur Death/Thrash Metal Mischung der Band. Also alles gut. Drummerin Elina Nota (ansonsten noch bei Lightfold) ist die treibende Kraft und eine Maschine. Die Kick-Drums sind stark und fordern den Rest der Instrumentenfraktion heraus. Wenn man von Veränderung sprechen kann, dann ist dieses meiner Meinung nach beim Drumming zu hören. Der Song geht straight forward, bietet fettes Riffing und hat eine gute Tempoabwechslung inne. Geiler Song.

Guided By Evil erinnert an Death zu Beginn des Songs. Schon sehr nahe dran, aber trotzdem ein gutes Riff. Ziemlich schnell gibt es ein neues Riff hinterher und das Tempo wird angezogen. Sehr fett. Die Vocals wechseln von tiefen Screams und Growsl hin und her. Mitgrölpart Guided By Evil, Uftatapart, Tempoverschärfung. Ja, aber hallo. Fettes Teil. Hier passt alles zusammen. Brett, kann man nicht alles sagen. Der Song findet auf jeden Fall den Weg auf meine Playlist bei Radio Mähdrescher. Kurz und gewaltig.

Fix geht es zu bei People Of The Abyss und hier zeigt sich wieder die Klasse der Drums. Sehr geil. Das Riffing überzeugt mich hier nicht so ganz, dafür sind die Drums und die Vocals umso fetter. In den langsamen Passagen werden die Parts aber besser und das kleine Solo klingt auch ganz geil.

CD-Namensgeber Perpetual Chaos kommt zu Beginn eher langsam aus den Boxen gekrochen, wechselt dann in einen treibenden Midtempopart und wieder in langsame Gefilde. Kurzes Drumming vorweg und das Tempo wird verschärft. Fettes Solo. Gitarrenvorspieler mit Drumbetonung und einem Uftata-Midtempo-Refrainpart mit feinem Riffing. Allerdings muss ich zugeben, dass mich die ersten drei Songs mehr überzeugt haben. Der Refrainpart ist aber fett.

Until The Very End prischt auch ordentlich los und kommt mit einem kleinen technischen Zwischenpart daher, bevor man dann wieder in einen Uftata wechselt. Wieder ein kleines technisches Intermezzo, auch in Form eines Solos. Der Midtempopart wird dann wieder drückend präsentiert, etwas schneller und es folgt wieder ein melodisches Solo. Man wechselt in einen technischen groovigen Part und platziert erneut ein Solo. Kann mich aber nicht so überzeugen. Der abschließende Midtempo-Uftata Part ist dann aber wieder sehr geil.

Ein heller Schrei erfolgt bei Genocidal Command und schon wird klar, dieser wird wohl nicht von der Sängerin gekommen sein und so ist es wohl auch. Bei diesem Song treibt der gute alte Schmier (Destruction) sein Unwesen und würgt einige geile Gastvocals heraus. Der Song ist daher auch sehr trashig und lebt von dem Refrainpart. Die Doublebass schocken hier total.

Trotz der vorgegebenen Marschrichtung bieten die vier ordentlich Abwechslung und haben sowohl fixe als auch recht groovige Sachen am Start. Rebel Soul kommt zum Beispiel sehr heavy um die Ecke und groovt sich den Wolf. Klingt am Anfang schon ein wenig von Motörhead beeinflusst. Auch die Vocals sind untypisch. Recht hoch – hier durfte Eric Knutson von Flotsam And Jetsam ran. Cooler Song. Der Refrainpart großartig. Die beiden Stimmen zusammen klingen echt stark. Das Riffing ist auch fett.

Einziges Manko finde ich, dass der Bass ein wenig untergeht, aber ansonsten echt ein gutes Album!

Nervosa – Perpetual Chaos
Fazit
Die Band Nervosa präsentiert sich trotz des Austausches der Musikerinnen sehr stark und liefert ein amtliches Album ab. Zu den Vorgängeralben hat man den Death Metal Anteil ein wenig erhöht, aber ansonsten bekommt man das, was man erwartet, und das ist auch gut so. Feine Mischung aus Death und Thrash Metal.

Anspieltipps: Venomous, Guided By Evil und Rebel Soul
Michael E.
8.5
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