Obsolete Theory – Mudness

„ Metal Apokalypse Of The Four Horses Black, Death, Doom And Post Black”

Artist: Obsolete Theory

Herkunft: Mailand / Italien

Album: Mudness

Genre: Black Metal, Death Metal, Doom Metal, Post Black Metal

Spiellänge: 49:56

Release: 15.06.2018

Label: My Kingdom Music

Link: facebook.com/ObsoleteTheory.Official

Bandmitglieder:

Guitars – Ow Raygon
Guitars – Mordaul
Percussions and Glockenspiel – Tote Arthroeat
Bass – Bolthorn
Drums – Savanth
Vocals – Daevil Wolfblood

Tracklist:

1. Salmodia III
2. Six Horses Of Death
3. Dawn Chant
4. Sirius’ Blood
5. The God With The Crying Mask

Heute stelle ich einmal das Erstlingswerk einer Blackened Doom Metal Band aus Italien vor. Seit ihrer Gründung im Jahre 2010 benötigten sie doch sage und schreibe acht Jahre bis zur Ausgabe ihres ersten Longplayers, dazwischen lagen zwei Singles und ein Demo. Diese fehlende Plattenpräsenz mag dazu geführt haben, dass diese Band nicht nur an mir vorbei gegangen ist. Das ist seit dem Erscheinen des Longplayers Mudness nun doch ein wenig anders.

Erschienen ist Mudness am 15.06.2018 bei My Kingdom Music. Erhältlich ist es als Download und als Digipack CD.

Das Album besteht aus fünf Songs, die auf insgesamt ca. 50 Minuten Spiellänge kommen. Diese fünf Songs enthalten eine schwere Blackened Metal übliche Düsternis, die von einem massiven schweren Doom auf dem Boden gehalten wird.

Der Opener Salmodia III beginnt mit düsteren Beschwörungsriten und rafft sich zu einem starken atmosphärischen doomgetriebenen Song auf, bei dem jedoch der Blackened Anspruch nie verloren geht. Steigert er sich hin und wieder in schnellere Black Metal Passagen, die sich gerade durch die Voices hervorheben, kommt er aber immer wieder runter auf eine schöne Doomebene. Beschwörerische rituelle Voices sind hin und wieder zu vernehmen. Der Song zeigt sich hin- und hergerissen zwischen Blackened und Doom, dessen Spannungsbögen er sehr gerne benutzt.

Aus den vier apokalyptischen Reitern auf ihren Pferden werden bei Obsolete Theory die Six Horses Of Death. Dem Death Metal bleiben Obsolete Theory in diesem Song auch sehr stark verbunden, obwohl wir auch Anklänge von Post Black Metal vernehmen.

Dawn Chant beginnt dann wieder unheimlich doomig und das auch noch mit clean Voices. Sehr atmosphärisch. Bedrohlich wird der Song dann mit dem Einsetzen von harsh Voices und verstärktem Gitarrenspiel. Es bleibt ein Wechselspiel zwischen clean und harsh Voices. Fast genau in der Mitte des Songs wechselt er komplett sein Gesicht. Der getragene Doom ist wie vom Winde verweht und ein Blackened Geknüppel und Gegrunze gewinnt ganz klar die Oberhand. Er klingt fast so wie ein Hummelflug.

Sirius‘ Blood fängt mit Glockenspiel an, schleppt sich marschmäßig voran zum Black Titanen, in den sich Death mischt und zu einem Berserker wird. Dann erschallt ein Seraphin für eine kurze dumpfe Unterbrechung, die nicht lange hält, bevor der Berserker zurückkommt. Gegen Ende hin nimmt der Song sich zugunsten einer Post Black Metal Struktur stark zurück und wird dabei sehr melodisch. Aber auch das waren noch nicht die letzten Worte / Voices.

The God With The Crying Mask ist Black Metal mit einer eindringlichen, keifenden Stimme. Auf jeden Fall zunächst, den plötzlich setzt eine erzählerische Stimme ein, eine, die wieder den Weg für die unangenehme keifende Stimme ebnet, die sich dann permanent mit einer klaren Stimme quasi duelliert. Verschiedene Stilelemente finden sich plötzlich in diesem Song wieder, der dadurch sehr spannend wird. Bei diesem Rausschmeißer vereinen Obsolete Theory quasi Black Metal, Death Metal, Doom Metal und Post Black Metal zu einem krönenden Abschlusssong und zeigen hier, wie sie sich gekonnt der verschiedenen Stilmittel bedienen können.

Fazit: Obsolete Theory bringen mit Mudness gekonnt einen Stilmix mit Anleihen von Black Metal, Death Metal, Doom Metal und Post Black Metal. Das wiederum machen sie so klasse, dass ich fast von einer Metal Apokalypse sprechen möchte. Vielleicht in Anlehnung von Aphrodite‘s Child und an Obsolete Theorys Six Horses Of Death: The leading horse is Black, the second horse is Death, the third one is a Doom, the last one is a Post Black …. Trotz aller Anleihen ist Mudness eine sehr eigenständige Platte. Mit der Hinzunahme von Doomelementen haben Obsolete Theory mich sowieso gefangen.

Anspieltipps: Salmodia III, The God With The Crying Mask
Juergen S.
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