Orphalis – As The Ashes Settle

Und die Asche senkt sich über Dortmund und spuckt brutale und technische Death Metal Salven heraus

Artist: Orphalis

Herkunft: Deutschland

Album: As The Ashes Settle

Spiellänge: 43:05 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 25.08.2023

Label: Transcending Obscurity Records

Link: https://orphalisger.bandcamp.com/album/as-the-ashes-settle

Bandmitglieder:

Gesang – Thomas
Gitarre und Gesang – Jens
Gitarre – Morten
Bassgitarre – Thomas
Schlagzeug – Phillip

Tracklist:

1. As The Ashes Settle
2. Ritual Of Conflagration
3. Watch Them Descend
4. The Wolves Draw Near
5. An Effigy To Humanity
6. Staring Into Ruin
7. Moon Supremacy
8. From Shadows Arisen
9. Labyrinth Configuration
10.To Embrace Defeat
11. Crowned In Hatred

Die Dortmunder Jungs rund um Ex-Taste Of Blood Drummer Phillip sind nun auch schon seit 2010 dabei und wirbeln weiter im Underground herum. Das dritte Album The Approaching Darkness erschien noch bei Rising Nemesis Records. Das war im Jahre 2019. Mittlerweile konnte man einen Deal mit Transcending Obscurity Records ergattern und haut nun Album Nummer vier heraus.

Los geht es mit dem Namensgeber As The Ashes Settle. Ohne große Umschweife geht es hier gleich zur Sache. Herumeiern kann ja jeder. Und so geht man den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und vermengt wieder technischen mit brutalen Death Metal. Breaks und Tempowechsel sind an der Tagesordnung. Man holt natürlich ein ordentliches Blastbeatgewitter heraus und macht es dem Zuhörer nicht immer einfach, aber dieser ruhige Part und dieses prägnante Riffing haben es in sich. Der Song bleibt in sich schlüssig und hat sehr viel zu bieten. Man klingt aber nicht verwirrend, sondern nimmt den geneigten Fan mit auf die Reise. Sicherlich ein Song, den man öfter hören sollte, um die komplette Vielfalt festzustellen. Dies gilt aber für das ganze Album, so viel schon einmal vorweg. Der Einsatz von dezenten, aber wirkungsvollen Keyboardklängen passt gut ins Gesamtbild. Irgendwie fühlt man sich von einem Zug überrollt, schüttelt den Schmerz ab und legt sich wieder auf die Schienen.

Denn da folgt schon der nächste heraneilende Zug namens Ritual Of Conflagration. Zu diesem Vernichtungsschlag haben die Burschen ein Video gedreht. Vielleicht der beste Song, den Orphalis bis dato geschrieben haben. Natürlich wird hier geholzt, bis der Notarzt kommt und wieder geht. Die Riffs und das Songwriting sind entscheidend und diese passen hier absolut. Der Gesang, der teilweise gedoppelt wird, ist absolut brutal und vernichtend. So, wie man es eben hören will. Growls und Screams, auch wenn letztere nicht ganz so krass sind wie bei Origin. Das Tempo wird dann heruntergedrosselt und man hört, dass die Burschen ihre Instrumente beherrschen. Ein fast melodischer Part wird heruntergerissen und überzeugt mich. Nach kurzen Vorspielern nimmt man wieder Fahrt auf und kommt zur Sache. Eine sirenenhafte Gitarre leitet dann den groovigen Part, der natürlich auch absolut druckvoll aus den Boxen kommt. Diese Verschnaufpause ist aber nur sehr kurz. Danach holt man zum finalen Schlag aus und ruckzuck ist dieses Vergnügen auch schon beendet. Die Repeattaste sparen wir uns für später, denn das Album hat ja gerade erst angefangen.

Auch Watch Them Descend bleibt sofort hängen. Das wiederholende Riff zu Beginn ist sehr dominant und bestimmend und klingt nach alter Schule. Aber dann bricht das positive Chaos aus und der Song wird sehr schnell. Passt. Einen groovigen und technischen Teil haben sie natürlich nicht vergessen und das dominante Riff darf auch noch einmal ran. Läuft.

Beim Songwriting hat man einen sehr guten Schritt nach vorne gemacht, wie unter anderem der Song An Effigy To Humanity beweist. Die Leadgitarren trillern und klingen sehr geil. Diese lang gezogene Elemente, die dann einfach weggeballert werden, haben es in sich. Screams und Growls dürfen wieder ran, ein melodisches und verspieltes Solo ist mit von der Partie und auch ansonsten flutscht das Teil ohne Ende. Eine gewisse Atmosphäre schwingt über diesen Song und der Wechsel der Geschwindigkeiten ist hier extrem gelungen. Der Bass kommt sehr gut zur Geltung und die technischen Elemente sind punktuell gesetzt. Geiler Rhythmus. Feines Ding.

Das nachfolgende Staring Into Ruin nimmt einen auch komplett mit. Der für Orphalis schon beinahe langsame Anfang und dann das Ungewitter. Schockt. Der groovige Moment ist wieder technisch einwandfrei. Dann holt man zum atmosphärischen Tiefschlag aus. Dieser geht voll in die Magengrube und ist extrem geil. Natürlich muss dann auch wieder ein wenig Geballer her, ist ja wohl klar. Die Gitarre trillert nachher und man verschmilzt kurz zu einer atmosphärischen Einheit. Die Drumarbeit ist nur geil. Ja, kann und sollte man so machen.

Wie schon erwähnt, finde ich, sofern ich es beurteilen kann, dass sie in Sachen Songwriting und auch Abwechslung einen Schritt nach vorne gemacht haben, so wie z. B. bei Labyrinth Configuration. Nach kurzem Drumbetonungen holen sie zu einem blackmetallischen Todesschlag aus. Geiles schwarzes Riff, natürlich gepaart mit entsprechender Geschwindigkeit. Man bleibt aber nicht so, sondern hat natürlich auch wieder einen fetten Groove am Start. Man hält den technischen Standard und das blackige Riff wird natürlich auch noch einmal wiederholt. Soli mögen sie ja eh, so darf natürlich auch hier keines fehlen.

Kurze Verschnaufpause und dann noch einmal die Repeattaste drücken. Kann definitiv nicht schaden, denn es gibt genug zu entdecken.

Orphalis – As The Ashes Settle
Fazit
Die Dortmunder Jungs von Orphalis zeigen sich auf ihrem vierten Werk sehr facettenreich. Brutaler und technischer Death Metal, der aber mit Elementen aus dem Black und teilweise auch Thrash Metal kombiniert wird. Natürlich geht man dabei auch progressiv zu Werke, übertreibt es aber nie, sondern hat ein qualitativ hohes Niveau, sehr viel Energie und pure Dynamik.

Anspieltipps: Ritual Of Conflagration und An Effigy To Humanity
Michael E.
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