Pulq – Beer with Mezcal

“Don’t mess with a mexican!“

Name: Pulq

Herkunftsland: Deutschland & Mexiko

Firma: PULQ GbR

Art des Getränks: Bier mit Mezcal

Jahrgang: entfällt

Link: http://pulq.de

Abfüllmenge: 330 ml / Weißglas Bierflasche

Volumenprozent Alkohol: 10,5 % vol

Preis: 3,50 € inkl. 19 % Mwst. (Literpreis: 10,61 €)

pulq frei weiss

Wenn ich an die niederrheinische Kreisstadt Viersen denke, dann ist klar, dass bei mir ein wenig die Glücksgefühle mitspielen. So habe ich hier nicht nur viele wichtige Jahre meines Lebens gelebt, sondern hat hier auch der Verein, der hinter dem Projekt Time For Metal steht, seine Wurzeln (in der Stadt Willich, die zum Kreis gehört) ausgeschlagen. Doch zu den Dingen, die ich an Viersen mag gehört ganz klar das (in meinen Augen) weltbeste mexikanische Restaurant ganz oben auf die Liste. Als ich auf der Prowein Messe 2016 (Artikel zur Messe: hier) erfahren habe, dass der von mir schon seit mehr als 12 Jahren besuchte Mexikaner sein eigenes Bier auf den Markt bringen wird und es sich um ein echtes Hybridgetränk handeln wird, war ich schon ganz neugierig über das Produkt, welches nun gut gekühlt vor meiner Nase steht.

Die optisch ansprechende Flasche wurde mit aztekisch wirkenden Mustern und natürlich mit dem bedruckt, was man in ihrem Inhalt zu erwarten hat – Beer with Mezcal! Wer selbst nicht weiß, was Mezcal ist, der sollte mal schnell seine Wissenslücke über die Spirituose der Azteken auffüllen, denn der Klassiker wird gerade wieder richtig modern. Beeindruckend ist eigentlich gar nicht, dass man sich an eine Mischung aus Bier und dem Geschmack aus einer Agave herantraut, so sind andere Marken mit dieser Mischung ja bereits lange Zeit auf dem Markt bekannt. Doch der qualitative Unterschied steckt wie immer im Detail. Da wo die meisten einfach nur mit „Tequila Flavoured“, ein Bier mit Aromen aus einer Agaven-Spirituose servieren, macht man im Hause des Pulq direkt Nägel mit Köpfen. Hier wird das aus einer deutschen kleinen Familienbrauerei stammende (natürlich nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraute) fränkische Craft Bier mit 18% (also fast 60ml pro Flasche) mit einem aus der Mezcal-Region stammenden Mezcal (Javier Mateo) verheiratet. So kommt am Ende eine tolle Symbiose in die Flasche, die mit 10,5 Volumenprozent, so viel Umdrehungen hat, wie eine ordentliche Flasche Wein.

Nach Anleitung des Herstellers habe ich die Flasche ganz hinten (und unten) in den Kühlschrank gestellt und ein Netz Bio-Limetten gekauft. Denn wer eine Flasche Pulq öffnen will, wie es eigentlich angedacht ist, kommt um ein wenig Limette und der angemessenen Temperatur nicht vorbei – aber wer trinkt denn auch sein Bier warm? Sodann die Flasche auf, Limette rein und kurz warten. Jetzt, nachdem sich der Schaum gelegt hat, gibt es den ersten Schluck. Frisch und prickelnd bin ich eigentlich total überrascht, wie rauchig Pulq doch eigentlich ist. Nicht so rauchig, dass es einem schottischen Islay-Whisky Konkurrenz machen würde, doch im Vergleich mit einem anderen Bier (welches nur Aromen enthält) ist das natürliche Raucharoma des Mezcals klar eine hervorstechende Marke des neuen Getränks. So erfüllt es schon mal einen klaren Zweck, es erfrischt – auch durch den leichten Limetten- und dem milden Bier-Geschmack. Den Rest macht dann der Mezcal. Sicher merkt man, wenn man nicht ganz trinkfest ist, den Alkoholgehalt. Doch mal ehrlich, wenn ich ein Bier und drei Schnäpse getrunken habe, dann merke ich das bei weitem stärker – wobei der hohe Alkoholgehalt sich auf den Geschmack von Pulq keinesfalls negativ auswirkt.

Fazit
Fazit: Mit Pulq beweist „mein Mexikaner“, dass er mehr kann als die mexikanische Küche perfekt nach Deutschland zu importieren. Hier wird etwas ausprobiert, das es (meiner Meinung nach) auf dem deutschen Markt bisher noch nicht gegeben hat. Es kommt zusammen, was zusammengehört und das komplett und ohne Ausnahmen. Begonnen wird das damit, dass allesamt keine Massenbetriebe am Werk sind und dass die Handarbeit noch groß geschrieben wird und ein Käufer auch wissen darf, was er bekommt. Es wird also kein Geheimnis daraus gemacht, wer hier für welche Zutaten gesorgt hat – das nenne ich vorbildliche Tranzparenz. Geschmacklich und inhaltlich ein Top-Produkt, zu einem sehr passenden Preis-Leistungsverhältnis.Es fehlt leider eine bessere Verfügbarkeit für alle, die im Getränkemarkt einkaufen gehen – jedoch Oaxaca wurde auch nicht an einem Tag erbaut und eine Agave muss auch erst sechs bis zehn Jahre alt sein, bevor aus ihr Mezcal produziert werden kann. Also: Ich setze mich jetzt auf die Terrasse und genieße mein Pulq, ganz für mich.. ¡Salud y continuar!
Geschmack
9.5
Geruch
9
Abgang
10
Optik
9
Persönliche Gesamtnote: Kai R.
9.5
Persönliche Gesamtnote: Petra D.
9.5
Leser Bewertung0 Bewertungen
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9.4
Punkte