Riverside – Out Of Myself (Reissue)

Neuauflage eines modernen Progressive Rock Klassikers

Artist: Riverside

Herkunft: Warschau, Polen

Album: Out Of Myself (Reissue)

Spiellänge: 53:17 Minuten

Genre: Progressive Rock, Art Rock, Progressive Metal

Release: 12.02.2021

Label: InsideOut Music

Link: https://riversideband.pl/en/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Mariusz Duda
Gitarre – Piotr Grudziński († 2016, R. I. P)
Keyboard – Jacek Melnicki
Schlagzeug – Piotr Kozieradzki

Tracklist:

  1. The Same River
  2. Out Of Myself
  3. I Believe
  4. Reality Dream
  5. Loose Heart
  6. Reality Dream II
  7. In Two Minds
  8. The Curtain Falls
  9. OK

Wer hätte vor 20 Jahren mit dem durchschlagenden Erfolg der polnischen Progressive Rocker Riverside gerechnet? Am allerwenigsten wohl sie selbst. Kamen bis dato eher aggressive Exporte wie Behemoth oder Vader aus unserem Nachbarland, so setzten Riverside 2003 mit ihrem Debütalbum Out Of Myself einen wunderbar emotionalen und introvertierten Kontrapunkt. Das damals über Laser’s Edge erschienene Album gilt bereits als moderner Klassiker der Progressive- und Artrockszene und stellte seinerzeit den ersten Teil der Reality Dream Trilogy dar. Nun können Fans ihre Sammlung vervollständigen, denn via InsideOut erscheint das Werk mit dem kongenialen Travis Smith (u. a. Psychotic Waltz, Devin Townsend) Artwork als CD inkl. Sticker und auf durchsichtigem Vinyl sowie in diversen Farben des Regenbogens. Auf Bonustracks wurde gänzlich verzichtet, lediglich der Sound wurde von Meister Dan Swanö (Opeth, Katatonia) im Unisound Studio remastert.

Erster Höhepunkt auf Out Of Myself ist schon der Opener und Liveklassiker mit dem coolen Radiointro The Same River, der eine düstere Verbeugung vor Pink Floyd darstellt, inklusive David Gilmour Gedächtnissolo – was für ein atemberaubender Spannungsbogen. Man kann sicher über das beste Album der Polen streiten, jedoch klang die Band selten so emotional wie in In Two Minds, so wütend wie gegen Ende von Loose Heart oder im Titelsong und selten so introvertiert wie in OK. Einzig die Keyboards des damaligen Tastenzauberers Jacek Melnicki stehen etwas zu weit im Vordergrund. Ansonsten gibt es die melancholische Stimme und den pumpenden Bass von Bandleader Mariusz Duda und die herzerwärmenden Soli des leider viel zu früh verstorbenen Piotr Grudziński. Alles unverkennbare Merkmale des atmosphärischen Bandsounds. Der Sound ist nach wie vor klasse, wobei ich die Sinnhaftigkeit eines Remasters bei diesem Album anzweifele. Das ist eher etwas für Menschen, die vergoldete Kabel „hören“ können. Wer die Band bisher noch nicht kennt, sollte unbedingt zugreifen. Fans werden vermutlich ohnehin ihre Sammlung damit vervollständigen. Leider ist diese Neuauflage etwas dünn ausgefallen, als Fan hätte ich mir noch den einen oder anderen unveröffentlichten Song gewünscht.

Riverside – Out Of Myself (Reissue)
Fazit
Von diesem eindrucksvollen Debüt ist In Two Minds der erste Song, den ich von den Polen gehört habe. Seitdem streiten sich die Riverside mit Dream Theater um meine persönliche Nummer eins. Kaufen und lieben – mehr gibt es nicht zu sagen.

Anspieltipps: The Same River, Loose Heart und In Two Minds
Florian W. - Musik
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