Sarke – Viige Urh

“Namen sind nicht alles“

Artist: Sarke

Herkunft: Norwegen

Album: Viige Urh

Spiellänge: 36:16 Minuten

Genre: Extreme Metal, Black Metal

Release: 13.10.2017

Label: Indie Recordings

Link: https://www.facebook.com/sarkeofficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Nocturno Culto
Gitarre – Steinar Gundersen
Gitarre – Stian Kråbøl
Bassgitarre – Thomas „Sarke“ Bergli
Keyboard – Anders Hunstad
Schlagzeug – Terje Kråbøl

Tracklist:

  1. Viige Urh
  2. Dagger Entombed
  3. Age Of Sail
  4. Upir
  5. Jutul
  6. Punishment To Confessions
  7. Knifehall
  8. Evolution And Fate

 

Sarke? Nie gehört.“ „Aber da ist doch die crème de la crème des Black Metal versammelt!“ „Schön, und weiter?“ – so oder so ähnlich könnte ein Dialog zwischen mir und den Kollegen des TFM-Teams ablaufen, die im Black Metal mehr bewandert sind, als ich. Abgesehen davon habe ich mich für Namen von Bandmitgliedern bislang eher weniger interessiert, denn schlussendlich soll ich die Musik bewerten und nicht den Bekanntheitsgrad irgendwelcher Musiker. Von daher gibt es bei mir hier keine Querverweise auf andere Bands oder frühere Veröffentlichungen, weil ich die alle nicht kenne. Hier geht es allein um das, was auf dem Album Viige Urh, das am 13.10. über Indie Recordings erschien, und welches das fünfte Album von Sarke ist, zu hören ist.

Ohne große Vorwarnung hauen Sarke gleich mal den Titeltrack raus. Black Metal höre ich da weniger, erinnert mich eher an Motörhead. Die hatten kein Keyboard, und das war auch gut so. Das, was hier an Keyboard im Hintergrund in den höchsten Tönen vor sich hin dudelt, geht mir nach einer halben Minute auf den Geist. Ein dreckiger Uptempo-Track, der bei mir sofort wieder vergessen ist, als Dagger Entombed startet. Der stampft gewaltig vor sich hin, geile Arbeit der Saitenfraktion, und hier passt dann auch mal das Keyboard, das streckenweise einen bedrohlichen Trompetenchor einwirft.

Das wären eigentlich die beiden Grundausrichtungen der Songs, zwischen denen Sarke hin und her springen. Der Uptempo-Track Age Of Sail kann wieder mal mit einer grandiosen Arbeit der Saitenfraktion und auch mit einem ruhigen Interlude aufwarten, in dem sich sogar das Keyboard wohltuend zurückhält. Gleich mal wieder Tempo rausgenommen und tatsächlich leicht progressiv angehaucht, kommt dann Upir um die Ecke. Wie schon bei Dagger Entombed fügt sich das Keyboard sehr gut in das Klanggerüst ein. Funktioniert also bei den langsameren Tracks definitiv besser. Apropos langsamere Tracks, es folgt mit Jutul tatsächlich auch eine sehr schleppende Ballade – ist das schon Doom? – mit einer Gastsängerin. Lena Fløitmoen heißt die gute Frau, die ins Duell äh Duett mit Nocturno einsteigt, sich aber auch solo versuchen darf.

Und noch so ein doomig angehauchter, sich dahinschleppender Track, dieses Mal trägt er den Namen Punishment To Confessions, und mein Finger schwebt so langsam immer dichter über der Forward-Taste. Da haben Sarke dann auch ein Einsehen, Knifehall knallt wieder wie ein durchgehender Hengst aus den Boxen. Kurzer Zwischenstopp an einer Wasserstelle, soll sagen, wieder mal ein langsameres Interlude, bevor es im gestreckten Galopp weitergeht.

Mit Evolution And Fate kommt zum Abschluss der längste Track des Albums, und Sarke lassen es nach dem rassigen Start dann verhältnismäßig ruhig aber trotzdem mächtig gewaltig ausklingen. Das Keyboard wird erst in der zweiten Hälfte hörbar, die Gitarren sind dafür umso präsenter – sehr geil! Was das knapp zwei Minuten dauernde, instrumentale Fade-Out soll, erschließt sich mir allerdings gar nicht.

Zu dem einzigen Anspieltipp, den ich geben kann, nämlich Dagger Entombed, gibt es ein Lyric-Video, das Ihr hier sehen könnt:

Fazit: Puh, wie formuliere ich es mal neutral? Also abgesehen davon, dass der Gesang von Nocturno nicht meins ist, kriege ich zu diesem Album schlicht und ergreifend keinen Zugang. Da mögen sich die Verfasser dieser Songs ja einen Kopf gemacht haben und es mag ja auch ein Konzept hinter diesem Album stecken, aber das hilft mir nicht. Genauso schleppend, wie ein Großteil der Songs ist, vergeht für mich auch die Zeit, während ich mir das Album mehrmals auf die Ohren gebe, um irgendwas wirklich Herausstechendes zu finden. Das einzige wäre vielleicht wirklich das Spiel der Leadgitarre in einigen Songs, aber viel mehr zu bieten hat Viige Urh für meine Ohren nicht.

Anspieltipps: tatsächlich nur Dagger Entombed
Heike L.
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