Schizophrenia – Recollections Of The Insane

Death / Thrash Maschine aus Belgien

Artist: Schizophrenia

Herkunft: Belgien

Album: Recollections Of The Insane

Spiellänge: 43:15 Minuten

Genre: Thrash Metal, Death Metal

Release: 15.02.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://schizophreniaband.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Riccardo Mandozzi
Gitarre – Marty VK
Gitarre – Romeo Promos Promopoulos
Schlagzeug – Lorenzo Vissol

Tracklist:

  1. Divine Immolation
  2. Cranial Disintegration
  3. Sea Of Sorrow
  4. Monolith
  5. Onwards To Fire
  6. Souls Of Retribution
  7. Inside The Walls Of Madness
  8. Fall Of The Damned
  9. Stratified Realities

Die Band Hämmerhead aus Belgien war von 2010 bis 2016 aktiv und brachte zwei EPs heraus. Dann war Schluss. Aus der Asche dieser Combo ist die Truppe Schizophrenia entstanden. Sänger und Basser Ricky und Gitarrist Romeo hatten keinen Bock aufzuhören und suchten sich neue Mitstreiter. 2019 kam aber erst die erste Single heraus und 2020 folgte eine EP namens Voices. Diese kam sehr gut an und so konnte man einen Deal mit dem Label Redefining Darkness Records abschließen. Ab in den Proberaum, neue Songs schreiben und dann die Menschheit mit dem Debütalbum beglücken. So oder so ähnlich. Here we go.

Quietschende Gitarren und diabolisch klingender Gesang, langsame Drums und eine bedrückende Stimmung leiten Divine Immolation ein. Nach einigen feinen Gitarrenspielern geht es aber dann straight zur Sache. Feiner Ballerpart, so muss das und ein Wechsel in eine Uftata-Geschichte, so wie ich es mag. Ein melodischer Part folgt, danach ein Wechsel und dann wieder in einen Uptempopart. Und die nächste Uftata-Welle rollt auf einen zu, wieder der Wechsel in diese melodische Abteilung und dann wird gegroovt, was das Zeug hält. Die Doublebass wird hinzugefügt und es erfolgt ein melodisches Solo. Hier hat aber jemand ordentlich Spaß, würde ich sagen. Die Vocals sind sehr schön aggressiv. Nach einigen Vorspielern gibt es einen kleinen Ballerpart, ein Basssolo erfolgt und sie lassen wieder die Uftata für sich sprechen. Hier läuft alles richtig. Auf die Details kommt es an, aber man darf sich in diesen auch nicht verlieren. Da hat man bei Schizophrenia zum Glück keine Sorgen. Am Ende schallt einen noch ein Arise entgegen und fertig ist der Opener. Diesen werde ich wohl live absolut abfeiern, da bin ich fest von überzeugt. Die vielen Wechsel schaden zur keiner Sekunde. Brett.

Auch der nachfolgende Song Cranial Disintegration lebt vom Wechsel der Geschwindigkeiten und eben von diesen thrashigen Uftatas. Sie haben es echt drauf, geile Riffs zu schreiben. Das Solo ist echt geil und dann immer wieder kleine Breaks und Spielereien, die dann von einem Ballermoment zerstört werden. Das bereitet bei mir echt gute Laune. Diese langen Hintergrundgesänge und dann der alleinige Gesang zum Beispiel. Sehr geil. Danach lassen sie halt wieder einen Mördergroove folgen, der es echt in sich hat. Kann man so machen. Diese Midtempoattacke geht direkt ins Ohr und die Doublebass knallt wieder und erzeugt eine Mitbangpflicht.

Wieder einmal ein Debütalbum, welches sich echt gewaschen hat. Die EP hat ja schon ordentlich eingeschlagen und diese Belgier setzen ihren Siegeszug fort, wenn man es so sagen kann.

Die Mischung und diese kleinen Details machen es aus. Auf der einen Seite wird geballert, bis der Notarzt kommt und die belgischen Pralinen herausoperiert, auf der anderen Seite wird gegroovt, bis der Notarzt wieder geht und die Pralinen entsorgt.

Bei diesem Unterfangen haben sie jede Menge Spaß und gönnen dem geneigten Zuhörer diesen auch. Die Produktion ist absolut geglückt. Irgendwie passt hier alles zusammen. Natürlich sind die Riffs nicht neu, aber welche Band kann das heutzutage schon von sich behaupten? Das Songwriting passt aber total. Hier und da vielleicht mal ein wenig zu verspielt, aber ansonsten geht es schön straight zur Sache, ohne dabei die Abwechslung zu vergessen. Das Drumming spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Uftata-Momente, die Breaks, die Betonungen und die Fill-Ins kommen sehr gut zur Geltung und zwingen den Rest der Instrumentenfraktion dazu, an ihre Grenzen zu gehen. Da aber alle Protagonisten fit an ihren Geräten sind, stellt dieses kein Problem dar. Der Gesang ist ebenfalls abwechslungsreich und aggressiv und passt total ins Gesamtbild. Growls und thrashiges Screaming gehen Laut an Laut durch die Klanglandschaft.

Im Grunde braucht man nicht weiter auf die einzelnen Songs wie Sea Of Sorrow der Souls Of Retribution eingehen, denn bei allen wurde die gleiche Marschrichtung ausgerufen. Diese lautet, eine abwechslungsreiche Mischung aus Death und Thrash Metal zu erzeugen. Und was soll man sagen, es hat funktioniert. Wer sich mal wieder ordentlich den Hintern versohlen lassen möchte, der ist hier an der richtigen Stelle. In knappen 43 Minuten wird man bestens bedient und drückt mit Freude die Repeattaste.

Schizophrenia – Recollections Of The Insane
Fazit
Wieder einmal ein Debütalbum, welches es in sich hat. Die gelungene Mischung aus Death und Thrash Metal, welche sich sowohl bei den Instrumenten als auch beim Gesang zeigt, geht direkt in die Ohren und bleibt hängen. Man geht sowohl straight als auch groovig vor und baut gekonnt kleine Spielereien und Soli mit ein. Ausfälle sind eigentlich nicht zu vermerken. Ran an den Speck.

Anspieltipps: Divine Immolation und Cranial Disintegration
Michael E.
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