Shadowkeep – Shadowkeep

“Die Briten Shadowkeep versuchen es mit einem amerikanischen Sänger “

Artist: Shadowkeep

Herkunft: Guildford, England

Album: Shadowkeep

Spiellänge: 55:06 Minuten

Genre: Power Metal, Metal

Release: 29.03.2018

Label: Pure Steel Records

Link: https://shadowkeep.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – James Rivera
Gitarre – Chris Allen
Gitarre – Nikki Robson
Bass – Stony Grantham
Schlagzeug – Omar Hayes

Tracklist:

  1. Atlantis
  2. Guardian Of The Sea
  3. Flight Across The Sand
  4. Horse Of War
  5. Little Lion
  6. Angel And Omens
  7. Isolation
  8. Never Forgotten
  9. The Sword Of Damokles
  10. Immortal Drifter
  11. Minotaur

Das letzte reguläre Album der Briten Shadowkeep liegt zehn Jahre zurück. Nun ist hier das neueste Werk, das mit James Rivera am Mikro wieder erfolgreich durchstarten möchte. Riveras Stimme erinnert sofort an Nevermore und deren inzwischen verstorbenen Sänger Warrel Dane. Das letzte Shadowkeep Album, The Hourglass Effect, wurde noch in eine Richtung mit Crimson Glory oder Queensryche geschoben, spielten sie doch einen Power Metal mit progressiven Elementen. Kann James Rivera mit seiner etwas härteren Richtung für einen neuen Schub sorgen? Die vorliegende CD mit dem Titel des Bandnamens soll das zeigen. James Rivera selbst ist kein unbekanntes Blatt, denn seine Sirenenstimme erklang lange bei Helstar. Stilistisch bewegen sich Shadowkeep im Power Metal, aber es klingen noch immer einige progressive Stilelemente durch.

Mit Atlantis geht es los. Leichtes Meeresrauschen, akustische Gitarre aber es bleibt ein instrumentaler Opener. Dann wird es rasanter. Kräftige Gitarrenriffs läuten Guardians Of The Sea ein. Dann fängt James Rivera an zu singen. Sehr hoch und mit eingestreuten Schreien geht es durch den Song. Die instrumentale Fraktion spielt druckvoll, und der Song an sich ist gut arrangiert, aber mit der hohen Stimme hab ich so meine Probleme. Mal sehen, wie es weiter geht. Flight Across The Sea heißt das nächste Stück. Stilistisch bewegen sich die Engländer jetzt mehr im US Power Metal Bereich. Die gewollten Breaks lassen es schwierig werden sich auf den Song zu konzentrieren. Es fehlt hier, bis auf das Gitarrenriff, eine klarere Struktur. Somit ist das erste Drittel für mich noch nicht überzeugend.

Horse Of War schließt sich an und ist etwas eingängiger. Auch stimmlich kommt mir das entgegen, singt James doch in etwas tieferen Lagen – zumindest am Anfang. So trabt das Schlachtross durch die Gehörgänge, ohne aber deutliche Spuren zu hinterlassen. Einzig Chris Allen und Nikki Robson können hier wirklich überzeugen. Nun ist Zeit für eine Ballade und das wird mit Little Lion bewerkstelligt. Ein wenig akustische Gitarre, verhaltener Gesang aber ansonsten eher blass. Der Refrain bleibt auch nicht hängen. Weiter. Angel And Omens soll folgen und ich hoffe auf ein gutes Omen. Das erfüllt sich nicht wirklich und ich fange an zu befürchten, dass sich das nicht ändert. Nichtsdestotrotz ist es eine gute Produktion, bei der nicht nur der Sänger in den Vordergrund gerückt wird, sondern hier alle Musiker gleichberechtigt agieren.

Ich springe weiter zu Isolation. Das, was sich bisher gezeigt hat, wird hier konsequent fortgesetzt. Musikalisch mal im Progbereich, dann wieder Power Metal. Die Instrumentalisten verstehen ihr Handwerk, aber mir fehlt etwas. Never Forgotten, eine weitere Ballade, beginnt mit Auszügen einer Churchill Rede, Iron Maiden lassen grüßen. Der Rest sickert dann so durch die Boxen. Also auch nichts, um sich das öfters anzuhören. Auch die letzten zwei, The Sword Of Damokales, das hängt über ihnen, und Immortal Drifter bringen keine neuen Erkenntnisse. Letzter Song Minotaur, auch mit über neun Minuten längster Track, beginnt gut. Hier gefällt mir der Einsatz von James Rivera besser. Die Riffs der beiden Gitarristen laden zum Bangen ein. Schlagzeuger Omar Hayes und Bassist Stony Grantham liefern, wie auf dem Rest des Albums, eine fette Basis. Nach vier Minuten wird es melancholisch. Das Pfeifen erinnert schon fast etwas an eine deutsche Truppe. Dieser Einsatz währt nur kurz und es wird da weitergemacht, wo diese Sequenz eingespielt wurde. Das Intermezzo hätten sie einsparen können. Der Rest ist ganz ok.

Fazit: Wer stimmlich Nevermore und Helstar mag, kann sich bestimmt mit Shadowkeep anfreunden. Anhängern des US-Metal dürften hier eventuell ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Ältere Queensryche oder Crimson Glory Sachen klingen durch, aber ob das zu einem durchgängigen Erfolg für Shadowkeep reicht, bezweifle ich stark. Meiner Meinung nach liegt es an der oftmals zu hohen Stimme von James Rivera und den zu unklaren Strukturen der CD, die das Werk im Mittelfeld landen lassen. Auch das Artwork des Covers kann nicht überzeugen.

Anspieltipps: Horse Of War, Minotaur
kay l.
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