Slithering Decay – Aeons Untold

Death Metal ist wie eine belgische Pralinenschachtel

Artist: Slithering Decay

Herkunft: Belgien

Album: Aeons Untold

Spiellänge: 39:43 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 21.05.2021

Label: Testimony Records

Link: https://slitheringdecay.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Jörgen
Gitarre – Niko
Bassgitarre – Tomas
Schlagzeug – Bart

Tracklist:

  1. Metaphysical Iconoclasm
  2. Bloodstained Tears
  3. Orgy Of Flesh
  4. Embedded In Hollowness
  5. Internal Dismay
  6. Psychotic Ecstasy
  7. Verminous Flood
  8. Resurrected In Chaos
  9. Doomsday Prayer
  10. Blood Unforeseen

Die Belgier von Slithering Decay beackern den Underground seit dem Jahre 2017 und lassen es gemütlich, aber bestimmt angehen. Zwei Demos gab es bis dato, eine Single wurde rausgehauen und nun haben sie sich entschlossen, der Metalschar ein Full Length zu präsentieren. Zu dem Quartett gehören zum einen Tomas und Bard. Die beiden haben zuvor bei der Brutal Death Metal Band Storm Of The Masses gezockt. Gitarrist Niko war zuvor bei Tyrant’s Kall aktiv und Sänger und Gitarrist Jörgen hat noch sein Ein-Mann-Projekt Theudo am Start, immerhin seit 2002 und seit 2020 spielt er noch bei der Folk Metal Band Grimm. Also mit Neulingen haben wir es nicht zu tun. Genug Erfahrung kann man voraussetzen.

Metaphysical Iconoclasm legt sehr erfrischend los. Gleich ins Uptempo mit einem wilden Solo zu Beginn. Das Tempo wird weiterhin hochgehalten. Old schooliges Riffing schallt aus den Boxen und begeistert mich. Diese lang gezogenen Leads, die dann weggeballert werden, finde ich immer geil und bieten mal wieder eine gelungene Abwechslung zu dem ganzen 08/15 Krams. Nicht falsch verstehen, auch diesen liebe ich, aber sich mal wieder die Gehörgänge mit geilem, schnellem Death Metal durchspülen zu lassen, ist genau das Richtige. Das Riffing ist ja auch schön old schoolig und so muss ich sagen, dass mich der Opener total begeistert. Nach ca. 2/3 des Songs nimmt man das Tempo raus, baut einen Break auf und bietet einen sehr drückenden Midtempogroovepart, der ohne Ende killt. Am Ende gibt man wieder Vollgas. Mein lieber Herr Gesangsverein, so muss das sein. Fettes Geholze. Jaaa! Und dazu das gute Boss Pedal. Lang lebe der HM2-Sound. Der geht bei mir immer. Wenn dann auch noch das Riffing stimmt, ist meine kleine Welt völlig in Ordnung.

Bloodstained Tears legt mit einem schnellen Uftatapart los und zaubert mir schon einmal ein Lächeln ins Gesicht. Es wird ein wenig gegroovt und ein kurzes Solo verwendet. Nach einigen Vorspielern arbeitet man im Midtempo weiter und liefert danach feine melodische Leads ab. Kurze Tempoverschärfung, um dann ab in den Keller zu gehen. Geil. Wieder diese lang gezogenen, recht melodischen Gitarrenparts, die von den Drums zermartert werden. Break und ab in einen Midtempo-Uftata Part. Sehr geil. Schockt. Schöner Old School Kracher.

Orgy Of Flesh fängt auch eher verhalten an, aber drückt und bietet wieder dieses typische, schon oben genannte Riffing. Das Tempo wird erhöht und variiert und man holt nach kurzer Zeit einen atmosphärischen Part heraus. Der Song haut mich nicht total aus den Socken, macht aber ebenfalls Laune. Die Burschen wissen, was sie wollen. Keine Frage. Hier legt man eher Wert auf Atmosphäre als auf Brutalität. Uftatapart und Solo dürfen natürlich nicht fehlen.

Embedded In Hollowness ist dann wieder ein wilder Ritt auf der belgischen Rasierklinge. Alle Zutaten einer Old School Party sind vorhanden. Tempowechsel und gutes Riffing bestimmen den Alltag und gehen gut ins Mark.

Das Label Testimony Records hat mal wieder ein gutes Händchen bei der Bandauswahl gezeigt. Laut Infomaterial bietet die Band wilde Hymnen, die auf barbarischem Riffing, chaotischen Soli und wildem Gehämmer basieren. Dieses kann man bedenkenlos unterschreiben, wie z.B. bei Internal Dismay zu hören ist.

Psychotic Ecstasy ist z.B. so ein Song, der gleich von Anfang an mit geilem Riffing überzeugt, bevor man dann im Midtempo groovt ohne Ende. Der ganz Song ist sehr druckvoll und aggressiv und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, besonders dieses gerade beschriebene Riffing. Dazu ein feines Uftatadrumming und fertig ist der Spaß. Hinzu kommt ein langsamer, atmosphärisch aufgebauter Mittelpart. Ja, knallt. Lecker Ding.

Aeons Untold wurde von der Band in Eigenregie aufgenommen und produziert und von Dan Swano gemastert. Der Sound drückt, passt und gehört zu der Band, genau wie die hochwertigen Kakaobohnen zu den belgischen Pralinen. Das Cover-Artwork stammt von Wesley Dewanckel und rundet das Old School Feeling ab. Knappe 40 Minuten Hörvergnügen, was willst du mehr?

Slithering Decay – Aeons Untold
Fazit
Die Belgier von Slithering Decay beweisen wieder einmal, dass der HM2-Sound mit vernünftigem Riffing und druckvollem Drumming einfach nur Spaß bereitet. Die Burschen erfinden den Old School Death Metal sicherlich nicht neu, liefern aber ein echt starkes Debütalbum ab.

Anspieltipps: Metaphysical Iconoclasm und Psychotic Ecstasy
Michael E.
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