Vola – Witness

Dänen lügen nicht

Artist: Vola

Herkunft: Kopenhagen, Dänemark

Album: Witness

Spiellänge: 44:10 Minuten

Genre: Progressive Rock

Release: 21.05.2021

Label: Mascot Label Group

Link: https://volaband.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Asger Mygind
Bassgitarre – Nicolai Mogensen
Keyboard – Martin Werner
Schlagzeug – Adam Janzi

Tracklist:

  1. Straight Lines
  2. Head Mounted Sideways
  3. 24 Light Years
  4. These Black Claws feat. Shahmen
  5. Freak
  6. Napalm
  7. Future Bird
  8. Stone Leader Falling Down
  9. Inside Your

Das dritte Studioalbum Witness steht in den Startlöchern und ist einfach faszinierend, so viel erst mal dazu. 2017 bin ich über die EP October Session gestolpert und habe mich damals schon in die Atmosphäre von Vola verliebt. Die Jungs rund um den Frontmann Asger erzeugen eine sehr interessante Stimmung, die man auch erst mal verstehen muss, und auch das neue Album Witness ist nicht grade von schlechten Eltern und strotzt nur so vor technisch harten sowie auch ruhigen, entspannenden Elementen.

Vola kann man prinzipiell erst mal mit Gojira vergleichen, dennoch fahren Vola hier eine wesentlich ruhigere Schiene und können eher mit entspannenden, psychisch auch beruhigenden Parts überzeugen. Dies ist ein Punkt, den man wieder aufbringen muss und den die Gruppe verinnerlicht hat. Obwohl mache Lieder, wie beispielsweise Future Bird oder auch Stone Leader Falling Down sehr aggressiv erscheinen und progressiv anspruchsvolle Elemente aufweisen, wird die Ruhe niemals außer Acht gelassen und dieses im Zentrum stehende Thema wird immer wieder aufgegriffen und behandelt. Als progressive Vorbilder zählen Vola unter anderem Meshuggah und Opeth auf, was ich absolut bestätigen kann. Die teilweise dramatischen Übergänge und Bildergeschichten-ähnlichen Spannungskurven sind klassische Stilelemente der zwei Bands. Dies bedeutet aber nicht gleich, dass Vola eine Band ist, die jegliche Stilrichtungen einfach kopiert – ganz im Gegenteil, denn bei den Jungs wird Inspiration großgeschrieben und aus den gewonnenen Ideen wird etwas komplett Neues kreiert. Das schätze ich wirklich sehr.

Für mich muss Musik authentisch und ehrlich sein. Ich möchte bei solcher Musik entspannen können und das kann ich absolut nicht, wenn irgendwelche technischen Feinheiten fehlen oder kleine Fehler gemacht wurden. Das ist bei den Kopenhagenern absolut nicht der Fall. Ich bewundere auch bei diesem Album wieder die einfache Komplexität, welche an den Tag gelegt wird und wie mit einfachen Mitteln versucht wird, das Beste daraus zu machen. Wer dies beherrscht, der kann sich wirklich glücklich schätzten und im Gegensatz zu unseren weltbekannten Bands, die sehr viel technisches Verständnis haben und damit die Songs überfluten, zeigen Vola, dass auch mit wenig und nicht überladenen Songs etwas Geniales entstehen kann. Die Wohlfühlatmosphäre ist herrlich und sollte genossen werden. Man sollte vermeiden, sich das Album mal eben schnell anzuhören. Die Platte benötigt ihre Zeit – bei mehrfachem Anhören werden Kleinigkeit erst deutlich, die in der prinzipiell einfachen Struktur augenscheinlich untergehen, aber bei genauem Hinhören die Kirsche auf der Sahnetorte sind.

Vola – Witness
Fazit
Um das Ganze abschließend zu bewerten: Vola legen hier wieder extrem nach und ich genieße mit einer großen Faszination das Verständnis für Musik und die Kreativität, die Vola an den Tag legen.

Anspieltipps: 24 Light Years, Freak und Inside You
Paul M.
7.6
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7.6
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