SpiritWorld – Helldorado

21.03.2025 - Thrash Metal / Metal - Century Media - 28:42 Minuten

Kurz und knapp fällt das dritte Album Helldorado der 2017 gegründeten Formation SpiritWorld aus. Die fünf Männer aus Las Vegas zelebrieren zehn meist sehr kurze Sequenzen auf ihrem neuen Silberling. In den 28 Minuten rühren sie klassische Thrash-Metal-Elemente aus den 90ern in moderne, recht offene und genreneutrale Metal Riffs. Die Kutten flattern im Wind, während Frontmann Stu Folsom mit seinen vier Kollegen die Route 66 hinaufknattert. Ohne Sand im Getriebe haben sie das neueste Material im März über Century Media auf die Reise geschickt.

Frech und mit einem guten Rock ’n‘ Roll Touch im Blut steigen sie mit Abilene Grime in den Ring. Die US-Herkunft lässt sich in allen Belangen nicht leugnen. Nicht nur Stu Folsom am Mikrofon macht einen ordentlichen Job, sondern auch die Kollegen an den Instrumenten wissen bei Tracks wie No Vacancy In Heaven und Western Stars & The Apocalypse zu überzeugen. Besonders die beiden Gitarristen Randy Moore und Matt Schrum wissen, wenn sie wollen, aus der Masse herauszustechen. Trotz der bereits positiv angeschlagenen Worte muss man festhalten, das SpiritWorld an Höhepunkten geizen. Zwar können sie in den kurzen Werken die Gedanken schnell auf den Punkt bringen, richtig fette Refrains findet man auf Helldorado jedoch nicht. Nummern wie Bird Song Of Death sind gewagt. Lockere Country-Rock-Klänge werden in rauchige Clean Vocals gedrückt, die sonst irgendwo im US-Punk oder auch Crossover zu Hause sind. Prayer Lips, die Ballade, zieht zusätzlich den Stecker. Die freche Thrash Attitüde wird bewusst erstickt, doch ob das so clever ist, lasse ich persönlich mal dahingestellt. Waiting On The Reaper legt zumindest den Schalter mit Schwung um, bevor Helldorado möglicherweise einem Debakel entgegentaumelt. Die letzten Nummern können das Niveau des ersten Drittels aufgreifen und bringen das dritte Studioalbum schlussendlich sicher ins Ziel. Um weiter oben anzugreifen, brauchen SpiritWorld jedoch noch den passenden Schlüssel. Die schwere Tür ist zumindest nach diesen zehn Kompositionen nicht gewillt, mit einem lauten Krachen und einem mächtigen Feuerwerk aufzuspringen, um den Amerikanern den Weg in die Ruhmeshalle zu gewähren.

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SpiritWorld – Helldorado
René W.
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