Spock’s Beard – Noise Floor

“Spock‘s Beard schaffen weiteres Prog Highlight!“

Artist: Spock‘s Beard

Herkunft: Deutschland

Album: Noise Floor

Spiellänge: 69:05 Minuten

Genre: Progressive Rock

Release: 25.05.2018

Label: Inside Out

Link: http://allthosewhowanderaredool.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre –  Alan Morse
Gesang und Gitarre – Ted Leonard
Keyboard und Gesang – Ryo Okumoto
Schlagzeug – Nick D’Virgilio
Bass und Gesang – Dave Meros

Tracklist:

    1. To Breathe Another Day
    2. What Becomes Of  Me
    3. Somebody’s Home
    4. Have We All Gone Crazy Yet
    5. So This Is Life
    6. One So Wise
    7. Box Of Spiders
    8. Beginnings

    CD2

    1. Days We’ll Remember
    2. Bulletproof
    3. Vault
    4. Armageddon Nervous

     

Eine kleine Sensation bahnt sich an. Spock‘s Beard Gründungsmitglied Nick D’Virgilio hat wieder hinter der Schießbude Platz genommen, um auch am 13. Studiowerk mitzuwerkeln. Das Ergebnis dieser Arbeit kann sich sehen bzw. hören lassen. Maßgeblich beteiligt sind auch zwei Violinen, ein Cello, eine Bratsche und ein Englischhorn. Wie sich das anhört, werde ich mal versuchen, hier zu erläutern. Es handelt sich hierbei auch nicht um ein Konzeptalbum, sondern ein neues eigenständiges Werk mit kürzeren Tracks (relativ). Auf dem zweiten Silberling befinden sich vier Songs einer EP, die hier noch mitgeliefert wird.

Zunächst beginnt Noise Floor mit To Breathe Another Day. Auffällig ist hierbei die melodiösere Herangehensweise. Kompositorisch hochwertig und musikalisch super umgesetzt, liefern sie hier ab. Auch der Einfluss von Ted Leonard kann sich hier bemerkbar machen, sodass die vermeintlich anstrengenden Prog-Parts entschärft werden. What Becomes Of Me geht in die gleiche Richtung. Vielen wird Neal Morse fehlen, aber immerhin haben Spock’s Beard jetzt mehr Alben ohne ihn als mit ihm aufgenommen. Trotzdem kann auch Alan Morse Gitarre spielen und das zeigt er hier gekonnt. Somebodys Home liefert wieder eine gute Melodie und Ted Leonard kann mit seinem Timbre überzeugen. Da ist der eine oder andere wohlige Schauer, der über den Rücken läuft, gesichert. Leicht vertrackt, ohne wirklich die typischen ausufernden Züge anzunehmen, geht es hier durch den Track. Instrumental eine gute solide Rhythmusbasis, auf der Tastenmann Ryo Okumoto aufsetzt.

Have We All Gone Crazy ist dann für mich ein typischer Prog Song. Es wird sich mehr auf das Instrumentale verlegt. Hier kommen auch die Violinen und das Cello deutlicher zum Einsatz. Gesanglich nicht ganz so eingängig, bietet er aber trotzdem an der einen oder anderen Stelle gute Momente. Gerade das Ende hat Stadionrock Charakter. Das ruhigere Stück This Is Life entwickelt sich zu einer großen Ballade, von denen Spock ‘s Beard ja schon so einige geschaffen haben. Für mich mit einer der besten Songs des Albums. Hier zeigt sich mal wieder das gute kompositorische Wirken von Alan Morse. Bemerkenswert auch das Zusammenspiel von Morse und Okumoto. Weiter geht es mit One So Wise. Rockiger mit vielen Synth und Moog Einsätzen. Etwas sperriger im Gesang aber interessant gespielt. Da mache ich einen Haken hinter „Progressive Rockmusik“.

Box Of Spiders und Beginnings beschließen die erste Langrille, obwohl eigentlich keine Rille mehr da ist. Die Besonderheit ist, das beide Songs nahtlos ineinander übergehen. Also ist das ein verkappter Longtrack. Box Of Spiders ist ein reines instrumentales Stück, das in bester Emerson, Lake & Palmer Manier daherkommt. Okumoto zeigt, was er drauf hat und zieht alle Register. Das macht Ted Leonard bei Beginnings. Das Stück ist zunächst wie für ihn geschrieben. Seine Stimme wird da richtig gut zur Geltung gebracht. Der mehrstimmige Wechselgesang aller Bandmitglieder fügt sich gut ein und lässt das Stück Beginnings in einem heroischen Finale enden.

CD 2 bietet nochmal vier Songs aus der gleichen Session. Days We’ll Remenber kommt sehr kompakt daher und ist sehr gefällig. Wieder eine tolle Melodie, die von Ted Leonard super intoniert wird. Bulletproof und Vault schließen sich dem an. Fast schon poppige Klänge gerade bei Bulletproof lassen hier Assoziationen zum Mainstream in einem aufkommen. Armageddon Nervous beendet dann die gut 70 Minuten Prog-Material.

Fazit: Spock’s Beard Freunde kommen auf ihre Kosten. Anhänger der guten alten Zeit von Neal Mors können aber auch getrost reinhören, denn im Gegensatz zu den beiden Vorgängern mit Tel Leonard ist dieses Werk kompakter und eingängiger. So stehen Spock’s Beard im Jahre 2018 mit beiden Beinen auf dem festen Prog-Boden.

Anspieltipps: To Breathe Another Day, So This Is Life, Vault
kay l.
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