“Keltisch-irische Mythologie gekonnt vertont!“
Artist: Celtachor
Herkunft: Dublin, Irland
Album: Fiannaíocht
Spiellänge: 56:58 Minuten
Genre: Celtic Black Metal
Release: 20.04.2018
Label: Trollzorn Records
Link: http://www.celtachor.com
Produktion: Skyhammer Studio, Cheshire
Bandmitglieder:
Gesang und Whistles – Stephen Roche
Gitarre und Backgroundgesang – David Quinn
Gitarre und Backgroundgesang – Fionn Stafford
Violine und Harfe – Liam Henry
Bassgitarre, Bouzouki und Harfe – Robert Macdomhnail
Schlagzeug, Bodhran und Backgroundgesang – Anaïs Chareyre
Tracklist:
- Sons Of Morna
- King Of Tara
- Tuiren
- The Search Of Sadbh
- Caoilte
- Great Ships Came From Over The Waves
- The Battle On The Shore
- Tears Of Aoife
- Cauldron Of Plenty
- Dubh, Dun Agus Liath
Seit zwei Jahren als stattliches Sextett agierend, legen die anno 2007 als bloßes Projekt gegründeten Celtachor ihr drittes Full-Length-Album Fiannaíocht vor. Damit haben die Iren ein klassisches Konzeptalbum kreiert, welches sich der Jugendzeit des keltischen Sagenhelden Finn und seiner Kriegertruppe, der Fianna, widmet.
Entsprechend mythisch eröffnet Sons Of Morna mit einer einprägsamen Gitarrenmelodie, die den Hörer unweigerlich in die raue irische Landschaft längst vergangener Zeiten versetzt, bevor zorniger Doublebass und düstere Vocals den eigentlichen Handlungsrahmen einleiten, der stimmlich wie instrumentell abwechslungsreich gestaltet wird. Ebenso facettenreich präsentiert sich das anschließende King Of Tara, das zunächst mit Akustikklampfe und Violine daherkommt, sich aber dann zu einer wütenden, schnellen Nummer entpuppt. Allerdings kann der phasenweise eingesetzte und von Stephen für dieses Album neu ins Repertoire aufgenommene Klargesang hier nicht überzeugen, wohingegen die garstigen Screams die Dynamik des Stückes gelungen untermauern. Eine rundherum hörenswerte Symbiose aus typisch schwarzmetallischen Elementen und klassischem Folkinstrumentarium bietet dagegen Tuiren, bei welchem sogar der dezent eingesetzte, fast priesterhafte Sprechgesang funktioniert.
Dass Celtachor auch in ruhigeren Fahrwassern vollends überzeugen können, beweisen sie spätestens mit der wunderschönen akustischen Ballade The Search Of Sadbh, in welcher auch Anaïs` stimmliche Qualitäten erstmals zur Geltung kommen. Zudem wird hier, wie auch vor allem in den ruhigeren Passagen der anderen Stücke oder dem fast gänzlich instrumental gehaltenen Great Ships Came From Over The Waves offenbar, dass die Verpflichtung der beiden Neuzugänge ein deutlicher Zugewinn für Celtachor ist. Denn gerade mit dem klassisch irischen Instrumentarium (Bouzouki, Harfe und Violine), welches Liam und Robert auf authentische Weise beisteuern, verdient sich die Band das Attribut Celtic zu Recht.
Darüber hinaus gelingt es Celtachor insgesamt hervorragend, die ereignisreiche Geschichte des jungen Kriegers Finn musikalisch facettenreich zu transportieren. So wird beispielsweise das erhabene, Spannung aufbauende The Battle On The Shore durch die ausschließlich mit Irish Whistle vorgetragene traurige Weise Tears Of Aoife abgelöst, bevor Cauldron Of Plenty Finn in die nächste Auseinandersetzung einsteigen lässt. Einziges Manko bleiben einige Passagen, in welchen Stephen mit Sprech- beziehungsweise Klargesang arbeitet, da diese bisweilen nur wenig inspiriert daherkommen. Abgerundet wird der Silberling mit Dubh, Dun Agus Liath, welches die Melodie des Openers leicht variiert aufgreift und sich schnell zu einem weiteren Highlight des Albums entpuppt.