Suicide Of Society – War Investment

Aufgeben ist keine Option!

Artist: Suicide Of Society

Herkunft: Deutschland

Album: War Investment

Spiellänge: 39:35 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 09.10.2020

Label: Black Sunset / MDD Records

Links: https://www.facebook.com/SuicideOfSocietyThrash

Bandmitglieder:

Gesang – Simon Müller
Gitarre – Tim Lenz
Gitarre – Hans Christian Spies
Bassgitarre – Phillip Runkel
Schlagzeug – Kilian Schröder

Tracklist:

  1. Dream Of The Plague
  2. Heterotopia
  3. War Investment
  4. Mass Of Violence
  5. Planet Babylon
  6. Industrial Scavangers
  7. Nothing Is Real
  8. Suicide Of Society

Die Burschen aus unserem Ländle sind auch schon seit zehn Jahren dabei und mussten schon einige Memberwechsel hinnehmen, aber da Aufgeben ja bekannterweise keine Option ist, kämpft man weiter und hat Spaß am Musizieren. Nach zehn Jahren also dann endlich das Debüt von Suicide Of Society. Gut Ding will dann eben doch Weile haben. Plattendeal eingetütet und ab dafür. Aufgenommen wurde schon in 2019 in den Credge Audio Studios. Die Band war aber in den zehn Jahren live sehr aktiv und so gesehen kann man das Album als Best Off betrachten, so beschreibt es zu mindestens das Label.

Vorweg habe ich mir mal das Video zu Planet Babylon angesehen. Ein Song, der mit acht Minuten ein wenig lang ist, vor allem für eine Thrash Metal Band. Aber dazu später mehr.

Los geht es mit Dream Of The Plague. Auffallend ist schon beim ersten Ton die fette Produktion, die so gar nicht nach Underground klingt. Sehr transparent und druckvoll. Gute Mischung aus alten Vibes und Modernität. Musikalisch gibt es ein kleines technisches Vorgeplänkel, bevor man in die thrashige Abteilung übergeht. Mit fetter Doublebass geht die Ankündigung in einen Midtempopart, der schön groovig um die Ecke kommt und so gar nicht typisch deutsch klingt, sondern schon eher amerikanisch. Aggressive Vocals, gepaart mit hohem Scream. Und schon ist man im Refrainpart gelandet, der mehrstimmig vorgetragen wird. Nennen wir es mal Gangsouts. Dieser Part ist sehr eingängig und mitmachen ist durchaus erlaubt. Natürlich ist überall ein Slayerriff dabei, so natürlich auch bei Suicide Of Society. Das Tempo wird noch mal rausgenommen und ein richtiger Moshbangpart eingebaut. Gitarrenvorspieler und ab dafür. Solo mit Tempoverschärfung, aber nur kurz.

Auch Heterotopia kommt langsam drückend aus den Boxen gekrochen und kommt mit feinem Riffing um die Ecke. Sehr midtempolastig der Spaß. Die hohe Stimme ist auch nicht so meins, muss ich mich ran gewöhnen. Ist zwar ’ne gelungene Abwechslung, aber irgendwie nicht meins.

War Investment, der Namensgeber, gefällt da mir schon viel besser. Schönes, thrashiges Uptempo mit coolem Riffing, welches hängen bleibt, zwar nicht unbedingt neu ist, aber absolut Laune macht. Auch der Refrainpart sitzt und macht Laune, natürlich mit Gangshouts. Und der Song geht so weiter. Ja, hallo davon mehr. Break, Cleanvortrag, schön bedrohlich und ein wenig melancholisch und ab in einen Groove. Kann man machen, definitiv. Es wird ein wenig technischer. Das vorgetragene Solo kommt sehr geil. Richtig fetter Song. Mein Kopf geht rauf und runter.

Das nachfolgende Mass Of Violence klingt mindestens genauso fett wie der Vorgänger. Sehr straighter Thrash Metal, wie ich es mag. Ich brauch es nicht unbedingt vertrackt und verschachtelt. Ein Song, der zum Punkt kommt und feine Tempowechsel innehat. Auch wieder ein Mitgrölrefrainpart.

Nun zum schon angesprochenen Planet Babylon. Der Song fängt schön zügig und vertrackt an und wird 90 Sekunden lang nur instrumental vorgetragen. Midtempo und Refrain. Betonungsgesang mit zwischenzeitlicher drückenden Doublebass. Auf jeden Fall kann man gleich mitgrölen. Der Song ist mir aber zu lang. Auch hier geht man ein wenig vertrackt vor und ändert das Tempo.

Und so thrasht man sich der Küste entlang. Die Rede ist nicht von Nord- oder Ostsee, sondern von der Bay Area. Fans von Testament, Exodus und Death Angel. Fans der amerikanischen Klänge werden das Album mögen. Alles überzeugt mich nicht, mir ein wenig zu viel Midtempo, aber trotzdem macht das Album absolute Laune.

Suicide Of Society – War Investment
Fazit
Dass man zehn Jahre auf das Debüt warten musste, liegt definitiv nicht am Können oder Spielfreude der Musiker. So viel steht fest. Die acht Songs gehen in Richtung Bay Area, haben aber auch paar teutonische Einflüsse inne. Hier und da bewegt man sich meines Erachtens zu viel im Midtempo, aber das ist ja mein persönliches Empfinden. Aufgrund ihres technischen Vermögens klingt man hier und da vertrackt, hat aber immer den unkomplizierten Thrash im Auge. Thrash on! Gutes Ding!

Anspieltipps: War Investment und Mass Of Violence
Michael E.
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