Swansong – Awakening

Extreme Vocals treffen auf heavige Melodien

Artist: Swansong

Herkunft: Finnland

Album: Awakening

Spiellänge: 51:02 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 01.12.2023

Label: Noble Demon

Link: https://swansongmetal.com/index.html

Bandmitglieder:

Gesang  – Jemiina
Gitarre – Topi Pitkänen
Gitarre – Tuomas Leskinen
Schlagzeug – Jimi Myöhänen

Tracklist:

1. Burning Flames
2. Become
3. Furiosa
4. Shot In The Heart
5. Frost Of Winter
6. Maiden Of Death
7. One With The Waves
8. Awakening
9. Blood Widow
10. Fight Or Die
11. Fury Of The Witch

Seit 2020 ist die Band Swansong aus Finnland am Start und nach einigen Single-Auskopplungen und einer EP 2022 schafft man es jetzt, das Debütalbum herauszubringen. Die drei jungen Männer und die junge Lady konnten auch gleich einen Deal mit dem Label Noble Demon (u.a. Dawn Of Solace, Zornheym oder Night Crowned) aus Berlin eintüten.

Mit Burning Flames startet man ordentlich durch. Melodien und Dunkelheit lief in Finnland ja schon immer irgendwie und auch Swansong bringen diese Kombination gut zu Ausdruck, obwohl sie nicht ganz so dunkel vorgehen. Das Gitarrenspiel ist auch mehr im heavigen Metal zu Hause, allerdings verbinden sie das eben ganz ordentlich mit einer Portion Härte. Ja, das geht gut ins Ohr. Die haben sicherlich das eine oder andere Mal Iron Maiden gehört. Die drückenden Drums und die aggressiven Vocals der Frontfrau geben dem Song eine gewisse Reife. Bleibt hängen und macht durchaus Laune. Ein deathiger, wenn auch nur kurzer Groove wird mit eingebaut und natürlich darf ein Solo nicht fehlen. Der Song lebt aber von den gelungenen Melodien und die damit im Zusammenhang stehen Gesangspassagen. Hier trifft dann Herrlichkeit auf Aggression.

Mit einer happigen Melodie startet man dann auch bei Become, wechselt aber nach einem fiesen Scream in einen midtempolastigen Death Metal Part und groovt vor sich hin. Die Vocals sind wieder fein brutal und betonen die Spielweise. Screams und Growls wechseln sich ab und bringen gute Stimmung, die dann mit einer schon beinahe wirklich frohen Melodie verbunden wird. Diese hätte auch von Helloween stammen können, zumindest klingt die Tonlage der Gitarre so. Natürlich darf ein Solo nicht fehlen, welches es in sich hat und an alte Speed Metal Zeiten erinnert. Danach drückt man wieder und lässt ein wenig die Death Metal Keule arbeiten, aber eher am Rande. Auch hier liegt das Augenmerk auf dem melodischen Gitarrenspiel. Kommt ganz gut, aber nicht so intensiv wie der Opener, auch wenn man zwischendurch immer einmal wieder den Death Metal Hammer rausholt.

Ich steh dann schon eher auf die Göteborg-Variante oder schnelleren melodischen Death Metal. Bands wie In Flames, Dark Tranquility oder Arch Enemy können nur am Rande als Vergleich verwendet werden, muss aber ja auch nicht immer. Die Landsleute von Amorphis oder Insomnium dürfte die Band auch gehört haben, aber auch diese Bands haben den Sound von Swansong nur am Rande beeinflusst.

Wie oben schon beschrieben, findet der Death Metal eher im Bereich der Vocals statt. Die Gitarren fühlen sich im Thrash und im Heavy Metal sehr zu Hause. Die Instrumentenfraktion wildert, und dieses gekonnt, in den Achtzigern und Neunzigern herum und schaffen mithilfe der aggressiven Stimme und einigen Death Metal Anleihen irgendwie schon etwas Eigenes. Hat man ja auch nicht mehr so oft heutzutage.

Natürlich, muss man beinahe sagen, ist dieses gut beim Song Awakening zu hören. Der Namensgeber entführt euch in die Dunkelheit der finnischen Wälder und lässt euch dort erst einmal ein wenig herumstolzieren. Eine mitreißende Melodie, aber auch druckvolle Riffs bringen auf dem Weg wenig Licht und so verweilt man in der Düsterheit. Diese schaurigen Screams sind schon etwas Besonderes und machen diesen Song schon ganz speziell. Das Solo ist natürlich wieder sehr Heavy Meal lastig, kommt aber geil. Inspiriert wurde die Band dabei von der nordischen Mythologie und dieses hört man gut heraus. Als Ballerfreak muss man dieses erst einmal auf sich wirken lassen, aber dann fruchtet es tatsächlich. Nach dreimaligem Durchhören ist auch bei mir die dunkle Flamme entfacht worden.

Episch wird es zu Beginn von Frost Of Winter und dann wieder diese typischen, heavigen Melodien, welche absolut überzeugen und sitzen. Da fällt mir am Rande Sentenced ein, aber auch nur wegen der Einflüsse aus der Folklore, die eben auch Swansong an den Tag legen. Der Song wird live sicherlich gefeiert werden, denn die Riffs sind echt sehr einprägsam.

Auch Maiden Of Death geht diesen eingängigen Weg und ob es eine Hommage an Iron Maiden ist, weiß ich nicht, könnte aber durchaus sein. Auch so ein Song mit Wiedererkennungswert. Gute Kombination aus aggressiven und alten Riffs.

Swansong – Awakening
Fazit
Irgendwie haben es Swansong aus Finnland auf ihrem Debüt geschafft, etwas Eigenes zu erschaffen. Natürlich nicht komplett, aber ihre Interpretation des melodischen Death Metals ist doch schon etwas Spezielles. Die Gitarren fühlen sich eher im Heavy Metal zu Hause und liefern hervorragende Arbeit ab. Den aggressiven Part übernehmen dann die Vocals. Das Songwriting ist sehr eingängig und die Melodien sind echt gelungen. Das Ganze wurde dann aber eher modern produziert und so klingt es eben so, wie es klingt. Ich stehe zwar eher auf traditionellen melodischen Death Metal, aber auch mich haben sie durchaus auf ihre Reise durch die finnische Folklore mitgenommen.

Anspieltipps: Burning Flames und Maiden Of Death
Michael E.
8
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