“Kann man so machen!“
Artist: Taina
Herkunft: Bremen, Deutschland
Album: Seelenfresser
Spiellänge: 37:00 Minuten
Genre: Industrial Rock / Metal
Release: 24.03.2018
Label: Viy Records
Link: https://www.facebook.com/pg/tainamusic/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang, Synthesizer – WoLand
Gitarre – SerZh
Bassgitarre – Marcel
Schlagzeug – Hannes
Tracklist:
- Schrei Nicht
- Pseudogott
- Teil Von Mir
- Folge Mir
- Perfekte Dunkelheit
- Seelenfresser
- Allein
- Alles Endet Hier
- Seelenfresser (Zardonic Remix)
- Savior Self (Taina Remix)
Die bei Bremen ansässigen Taina haben in der Vergangenheit stets versucht in aller Munde zu bleiben. Da erinnern wir uns an den TV-Auftritt bei Circus HalliGalli oder Shows auf dem Wacken und kleine Shows quer durch die Republik verteilt. Stillstand ist der Tod – das kann man über die vier Norddeutschen wirklich nicht behaupten, die dieser Tage mit Seelenfresser über Viy Records nachlegen. Gegründet vor gut acht Jahren stammt die erste EP Illusion aus dem Jahre 2012. Seitdem ist viel bei den Künstlern passiert. Das betrifft den Stil sowie das Line-Up von Taina, die seit dem Oktober 2016 drei Singles rau gehauen haben, die als Vorbote von Seelenfresser fungierten.
Schon der erste Titel Schrei Nicht macht deutlich, dass sich Sänger WoLand kein ganz zwingendes Korsett überstreift. Klar spürt man beim Opener die Anwesenheit der übermächtigen Rammstein. Jedoch ist die NDH nur ein Bestandteil der Kunst, die im Industrial Rock bzw. Metal ihre eigentlichen Wurzeln findet. Durch die Synthesizer Attacken dürfte das Album aber bis in die elektronische Gothic Szene vordringen. Wo man am Anfang noch ein wenig mehr Selbstständigkeit fordert, wird diese mit Pseudogott schon besser erfüllt. Die Rammstein Gedanken rutschen weiterhin – das liegt an den elektronischen Klängen und der verstärkten Gitarrenarbeit von Wirbelwind SerZh. Für meinen Geschmack dürften einige Wortwiederholungen aber etwas reduziert werden. Die Grundhärte stimmt jedoch, sodass jeder Metalhead mal die Möglichkeit bekommt, die alten Nackenmuskeln wiederzubeleben. In die Liga der NDH Gruppen steigen sie in etwa bei Schwarzer Engel, Krankheit oder Schattenmann ein. Leicht morbid und progressiv geht es zum Beispiel bei Teil Von Mir oder dem Namensgeber Seelenfresser zur Sache. Schlecht sind alle Hymnen nicht – im Kopf kleben blieben Stücke wie Folge Mir oder Allein, die als Highlights herausstechen. Technisch auf keinem schlechten Weg fehlt noch das ganz große Aushängeschild, welches man beim ersten großen Silberling noch nicht zwingend serviert bekommen muss. Ihre Hausaufgaben haben Taina definitiv gemacht und werden im April auf drei Shows das neue Material in die Schweiz tragen. Auftritte in der Heimat stehen ebenfalls an und dürften noch weiter ausgedehnt werden.
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