Tenebro – Liberaci Dal Male

Horror Glorifying Death Metal from Fulcis Land

Artist: Tenebro

Herkunft: Italien

Album: Liberaci Dal Male

Spiellänge: 11:46 Minuten

Genre: Horror Death Metal

Release: 23.02.202

Label: Xtreem Music

Link: https://tenebro666.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Il Becchino
Bassgitarre, Drumprogrammierung – Il Beccamorto

Tracklist:

  1. Cannibalismo Sanguinario
  2. Arte Funeraria
  3. Il Lamento Dei Malati
  4. Seppellendo I Morti
  5. Nel Terrore
  6. All’Interno Del Cimitero

Das düstere Duo aus Italien namens Tenebro wütet seit 2019 herum und hat gleich ein Demo auf den Markt geworfen. Ende 2020 dann eine neue EP via Kassetten-Format. Diese Songs wurden jetzt noch mal auf CD verewigt und dazu gesellen sich die drei Songs vom Demo. Xtreem Music hat sich derer angenommen und ab geht die Horrorreise, denn die beiden sind große Fulci Fans und zocken dementsprechend auch Horror Glorifying Death Metal from Fulcis Land.

Ach ja, meine glorreichen Goregrind Zeiten sind ja lange vorbei, aber hier und da kann man sich das ja ganz gut mal geben, besonders als erste Band beim Party.San. Das geht immer, und 30 Minuten reichen dann auch völlig aus. Auf diese Spielzeit kommt das Duo aber noch nicht einmal und so richtig Goregrind ist es auch nicht, was sie hier abliefern.

Der Opener Cannibalismo Sanguinario kriecht und schleicht so vor sich her. Klingt eher nach Death Metal als nach Goregrind. Wie des Öfteren muss man Abstriche beim Sound machen, aber nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt. Hier und da ein paar Samples eingebaut und schon ist der Spaß auch wieder vorbei – natürlich könnte der Song gut in einen Horrorfilm passen. Mittlerweile gibt es ja echt viele, die von diesem Subgenre beeinflusst wurden und Fulci und Romero als Heilsbringer ansehen. So auch dieses Duo, welches natürlich ihren Landsmann Fulci bevorzugen.

Arte Funeraria klingt da schon ein wenig anders. Am Anfang scheppert man wieder ordentlich rum. Sehr zäh, langsam und ermüdend. Das Ende ist quasi identisch, aber dazwischen wird ordentlich Gas gegeben und der Drumcomputer prügelt und metzelt alles nieder, was nicht bei drei in den Gruften verschwunden ist. Da dürften wohl der gute Will Rahmer und der sicke Roger J. Beaujard von der Vernichtungsmaschine Mortician (bis heute unerreicht) als Einflussgeber aktiv gewesen sein. Und nicht nur hier, auch beim folgenden Il Lamento Dei Malati läuft die Spielweise so ab. Der Drumcomputer prügelt sich den Strom aus der Konserve. Zuvor wird der Song mit einer Frauenstimme und einem Horrorintro eingeleitet. Die Klage der Kranken wird mit einem Auszug aus einem Horrorfilm eröffnet.

Nun folgt der zweite Teil dieser EP. Hierbei handelt es sich nicht um drei neue Songs, sondern um die drei Songs von ihrem Demo, die noch als Zugabe gratis dazugegeben wurden. Die Qualität der Produktion verschlechtert sich noch einmal und die Art der Spielweise ist natürlich gleich. Auch hier regieren der Death Metal und der Horror und ein wenig der Goregrind, aber wie schon beschrieben, das Riffing ist eher im Death Metal anzusiedeln.

Seppellendo I Morti ist wohl das Highlight des Albums. Schön dreckig und knarzig und dabei irgendwie einen coolen Groove dabei. Ist jetzt wirklich nichts Besonderes, aber total tanzbar und vor meinem geistigen Auge sehe ich schon wieder aufgeblasene Krokodile und einen kreisenden Moshpit. Das Tempo wird kurz erhöht und dann geht es weiter.

Sehr bassintensiv geht es bei Nel Terore zu Werke. Hm, klingt irgendwie auch ganz nett. Drückt und man robbt sich so vorwärts. Nach einer gewissen Zeit wird es aber recht langweilig, dann kommt der Bass noch einmal, es wird kurz geballert und dann im Midtempo wieder gegroovt, wieder geballert und zum Schluss noch einmal gegroovt.

Nach knappen 12 Minuten ist der Spaß auch schon zu Ende, nachdem der Song All’Interno Del Cimitero noch einmal den ähnlichen Weg der Vorgänger gegangen ist. Wer auf Mortician und Necrophagia abfährt, sollte dieses Duo mal anchecken.

Liberaci Dal Mare bedeutet so viel wie „Befreie uns von dem Bösen“ und ist kein Gebet, sondern beschäftigt sich mit der Gorethematik und das mittelmäßig gut.

Tenebro – Liberaci Dal Male
Fazit
Von den italienischen Horror Death Metallern gibt es hier die erste EP. Inspiriert von Fulci, präsentiert man zähen und schleppenden Death Metal, der mit Ballerparts aufgelockert wird. Hierfür ist ein Drumcomputer zuständig. Dieses hört man leider und auch ansonsten muss man Abstriche bei der Produktion und beim Songwriting machen. Klingt zu oft nach Mortician, aber ansonsten sind sie auf einem guten (Friedhofs-) Weg.

Anspieltipps: Arte Funeraria und Il Lamento Dei Malati
Michael E.
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