“Die Ruhe vor dem Sturm?!“
Artist: The Black Moriah
Herkunft: Dallas, USA
Album: Road Agents Of The Blast Furnace
Spiellänge: 51:15 Minuten
Genre: Black Metal, Thrash Metal
Release: 29.03.2019
Label: Folter Records
Link: https://www.facebook.com/TheBlackMoriah/
Bandmitglieder:
Gesang, Schlagzeug – The Mad Arab
Gitarre, Gesang – Zawicizuz
Tracklist:
- Road Agents Of The Blast Furnace
- The Devil’s Whores
- Say It With Bullets
- To Hell On A Fast Horse
- Death Valley Days
- Palaver
- Elixir Of Wrath
- Scholar Of Tongues
- Twisted Axe
- Just A Taste
- Ratwater
- The Devil Is Calling (Gorgoroth Cover)
Nach der Demo und selbigem Debüt Casket Prospects aus dem Jahr 2012, geht es nach sieben Jahren für das Duo um The Mad Arab und Zawicizuz auf die nächste Reise. Dafür haben sie Unterstützung auf unserem Kontinent gesucht und in Folter Records einen schlagkräftigen Partner gefunden, wenn es darum geht, extreme Metal Klänge der europäischen Hörerschaft schmackhaft zu machen. Die Amerikaner schrauben an einem Klangbild aus Thrash Metal, der mit Black Metal Riffs gespickt wird. In über 50 Minuten gib es zwölf Stücke auf die Ohren – das Letzte lautet The Devil Is Calling und entpuppt sich als Gorgoroth Cover.
Warum die beiden Musiker einen solchen Break vollzogen haben, ist mir zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Sieben Jahre zwischen dem ersten Langeisen und dem Nachfolger sind nicht nur untypisch, sondern bringen das Projekt nicht wirklich voran. Da können sie echt froh darüber sein, dass Folter Records ein bzw. sogar beide Augen zugedrückt haben. Dieses Vertrauen sollte man mit einer guten Leistung zurückzahlen. Motiviert mit einem amerikanisch untypischen Klangbild, versuchen sie tatsächlich ernsthaft bei uns Fuß zu fassen, das sollte mit Road Agents Of The Blast Furnace wohl zumindest im Underground Sektor gelingen, denn so wurde der neue Silberling ausgerichtet. Unpoliert irgendwo zwischen den Achtzigern und heute hängen geblieben, lieben es die beiden Musiker schroffe Klänge zu zelebrieren und scheißen auf den ganzen modernen Schnickschnack. Auf Platte dürfte die Handschrift noch mehr zum Tragen kommen und einen weiteren nostalgischen Gesichtspunkt bedienen. Ins stattliche Mittelfeld darf man die Leistung schieben, die wirklich ordentlich aufgezogen sogar ein paar kleine Höhepunkte bietet. Ansonsten drehen wir uns munter im Einheitsbrei – eine rasselnde Schlagzeugarbeit wird durch krächzenden Gesang untermauert, während die Seiten von Zawicizuzs Axt nur so fliegen. Trotz der Thrash Wurzel können sie einen Gang zurückschalten, lassen kleine Pausen zu, um nicht in penetrantes Einheitsgedresche zu verfallen. Das ist bei der Ausrichtung die größte Hürde: Wie bleibe ich meinem Stiefel treu, ohne den Hörer nach dem Motto „kennst du einen, kennst du alle“ zu vergraulen. Das ist sauschwer und die beiden Männer aus Dallas schaffen es nicht, in jedem Song diesen Punkt eins zu eins umzusetzen. Trotzdem erwarten Anhänger giftigen Thrash Blacks eine gute Vorstellung, die Platz hat, eure müden Rüben in den Bandscheiben zu beschäftigen. Live bestimmt spannender als auf Platte – für ein paar unterhaltene Umdrehungen reicht es allemal.