The Offspring auf „Let The Bad Times Roll“-Tour am 14.05.2023 im Zenith in München

Die Punk Rock Legende stürmt das ausverkaufte Zenith

Eventname: Let The Bad Times Roll-Tour

Headliner: The Offspring

Vorbands: Four Year Strong, Trash Boat

Ort: Zenith, München

Datum: 14.05.2023

Kosten: 57,65 € VVK (ausverkauft)

Genre: Punk Rock

Besucher: ca. 5800 Besucher

Veranstalter: Propeller Music & Event GmbH

Link: www.propeller-music.com

Setliste The Offspring:

  1. Come Out And Play
  2. All I Want
  3. Want You Bad
  4. Let The Bad Times Roll
  5. Staring At The Sun
  6. Original Prankster
  7. Slim Pickens Does The Right Thing And Rides The Bomb To Hell
  8. Hit That
  9. Hammerhead
  10. Bad Habit
  11. In The Hall Of The Mountain King (Edvard Grieg Cover)
  12. Blitzkrieg Bop (Ramones Cover)
  13. Gotta Get Away
  14. Gone Away
  15. Why Don’t You Get A Job?
  16. (Can’t Get My) Head Around You
  17. Pretty Fly (For A White Guy)
  18. The Kids Aren’t Alright
  19. You’re Gonna Go Far, Kid
  20. Self Esteem

Heute zieht es die amerikanische Punk Rock Legende The Offspring ins Zenith nach München. Mit im Schlepptau Four Year Strong und Trash Boat, die vorab für gute Stimmung sorgen sollen. Die Show ist seit Wochen ausverkauft und gehört zur Let The Bad Times Roll-Tour, die in allen Standorten die Tickets an die hungrigen Fans gebracht hat. Natürlich dreht sich dabei nicht nur alles ums neue Werk, welches vor zwei Jahren erschienen ist, sondern auch um das ganze wahnsinnig intensive Material der letzten 37 Jahre.

Den Start machen etwas frühzeitig Trash Boat und schieben unter anderem die beiden spannenden Werke Bad Entertainment und Alpha Omega aus den Boxen. Mit im Gepäck ihr aktueller Longplay Don’t You Feel Amazing?. Die fünf Engländer fanden 2014 zusammen, um einen wilden Mix aus Pop Punk, Hardcore Riffs und Skate Punk zu kreieren. Live können sie damit punkten und entwickeln sich zu einem angenehmen Opener, von dem so viele noch nichts gehört haben, ein guter Haufen scheint jedoch schon mal das eine oder andere Stück angetestet zu haben. Drei Studioalben schlagen zu Buche und führen heute Abend durchs Set. Frontmann Tobi Duncan macht dabei einen lockeren wie konzentrierten Eindruck und kann den Tracks die nötige Power mit auf die Reise geben. Ein gelungener Start in den Abend, der mit Four Year Strong fortgesetzt wird.

Four Year Strong verkörpern wie schon Trash Boat einen melodischen Bastard aus Hardcore und Pop Punk. Im Fokus steht bei den vier Jungs Sänger und Gitarrist Alan Day, der zum Beispiel It Must Really Suck To Be Four Year Strong Right Now und Brain Stew zum Besten gibt. Seit 12 Jahren im Geschäft, konnte die Band schnell Erfahrung sammeln und blickt auf sieben Werke. Die Stimmung steigt schnell und die amerikanischen Musiker nutzen flink die Gunst der Stunde. Zwar warten viele auf den Headliner, ganz blass bleibt der zweite Act wie schon der Opener im Vorfeld aber nicht. Durch die eingängigen Melodien und mitreißenden Nummern wie Brain Pain und Jaded kann man schnell ein paar neue Fans einkassieren, die auch nach der Show bei der Stange bleiben dürften. Talent, die Lust am Zocken und das gut aufgelegte Publikum im Süden der Republik spielen Four Year Strong zweifelsohne in die Hände. Die Parallelen zu The Offspring hat der Initiator der Tour gut gewählt. Wie oft bekommt man Touren serviert, bei denen der Support rein vom Genre schon gar nicht in den Konzertabend passt. Bei Four Year Strong und auch Trash Boat ist das nicht der Fall, sodass sie nach ihren gelungenen Support-Shows auch was mit nach Hause nehmen können.

Es brodelt und die Spannung steigt. Der Startschuss fällt und ungläubig erblickt man Dexter Holland mitten in der Halle im Misch und Technik Sektor. Ein Zeppelin mit dem Logo der amerikanischen Truppe schwebt unter der Decke. Für eine Punk Band lassen sich die Männer aus Kalifornien richtig was einfallen. Dexter und Noodles führen The Offspring auf die Stage und die Stimmung steigt spürbar. Der Opener Come Out And Play dringt aus den Boxen, gefolgt von All I Want. Die Punk Attitüde dringt in Rock Riffs, die unter anderem von Brandon Pertzborn ausgehen. Er ist bekannt durch seine vorigen Tätigkeiten bei Suicidial Tendencies und hat Pete Parada abgelöst, da dieser in der Corona-Pandemie impfunwillig war und dadurch mögliche Shows unmöglich gemacht hat. Mit dem neuen Drummer im Gefüge laufen die Herren schnell warm und man möchte meinen, sie zocken schon länger zusammen. Want You Bad legt bereits früh auf den Titeltrack der aktuellen Platte Let The Bad Times Roll auf. Das Stimmungsbarometer steigt weiter, alles andere würde wohl auch zu einer herben Enttäuschung führen. Wer Zweifel hatte, ob Bryan „Dexter“ Holland noch voll auf seinem Level ist, wird schnell eines Besseren belehrt. Klar gehen an dem Frontmann die letzten Jahrzehnte nicht spurlos vorbei, durch die Merkmale wird er jedoch nur noch sympathischer, ohne dass man nicht mehr zu den Hits steil gehen kann. Mit vielen ironischen Passagen geben The Offspring ein energiegeladenes Konzert. Im Mittelpart servieren sie die beiden Cover In The Hall Of The Mountain King (Edvard Grieg Cover) und Blitzkrieg Bop (Ramones Cover). Die Live Crew lässt keine Wünsche offen und bereitet das Finale Stück für Stück vor. Pretty Fly (For A White Guy) und The Kids Aren’t Alright lassen die Lichter flackern, bis es dann im Anschluss mit You’re Gonna Go Far, Kid und Self Esteem wieder dunkel und ruhig im Zenit wird. 20 Songs, Kompositionen aus allen Epochen und Hits aus der Smash Phase. Die Darbietung stilgerecht und mit Höhepunkten gespickt, lässt den Wunsch wachsen, dass The Offspring uns noch einige Jahre erhalten bleiben. Gerne für weitere Shows im Zenith, das eine fast familiäre Stimmung zugelassen hat und die Nähe zu den Musikern perfekt unterstützen konnte. Unzufriedene Gesichter sieht man beim Verlassen der Location jedenfalls keine!