Thormesis – Freier Wille – Freier Geist

“Für den Nachwuchs“

Artist: Thormesis

Herkunft: Deutschland

Album: Freier Wille – Freier Geist

Spiellänge: 47:42 Minuten

Genre: Black / Pagan Metal

Release:  14.03.15

Label: MDD

Link: www.thormesis.de

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre–  Travos
Gitarre, Gesang – Velsir
Bassgitarre –  Berucas
Schlagzeug – O.D.

Tracklist:

  1. Intro
  2. Freier Wille – Freier Geist
  3. Nosce Te Ipsum
  4. Weltenschrei
  5. Mein letztes Lied
  6. Luctus Nomus
  7. Trostlos
  8. Für ein Totem
  9. Wenn der Schmerz dich lobt

Thormesis - Freier Wille - Freier Geist

Nachdem ich durch Zufall (oder eine gut geleitete Marketingkampange) immer wieder auf das bald erscheinende Werk Freier Wille – Freier Geist aufmerksam wurde und ich die Gruppe in unserer Datenbank entdeckte, nahm ich mich der Musik von Thormesis an und, wie es sich bei mir mittlerweile eingependelt hat, informierte ich mich selbstverständlich auch über das Quartett. Dafür nutze ich natürlich möglichst unabhängige Quellen wie das Metal-Archiv, greife aber auch gerne auf Facebook und die Pressetexte, die bei einigen Bands dabeiliegen, zurück.

Mein Ersteindruck war, dass ich mit 27 Jahren wahrscheinlich nicht mehr ganz die Zielgruppe bin. Zu aufgesetzt wirken die Fotos, zu schmalzig die Liednamen und der Bandname, welcher eine Wortkreation ist, verursacht eine Fremdschämattacke. Das schmälert die Lust auf den ersten Ton, aber ein steigendes Alter bringt auch steigende Toleranz, zumindest sollte es das und die Leute, bei denen das nicht so ist, gehören in eine Ecke gestellt und ignoriert. 😉

Daher öffne ich parallel den Pressetext und das erste Lied und darf mich akustisch über eine etwas alternative Abmischung des Klangs, den man sonst in diesem Genre viel zu oft präsentiert bekommt, freuen. Leider zerfällt dieser positive Ersteindruck recht schnell, da der Gesang unangenehm hoch und dünn wirkt und über das gesamte Album ein Störfaktor ist. Das ist sehr schade, da ich den Gesang von Bands wie Psychonaut 4 oder Heimdalls Wacht mehr als nur schätze.

Die zweitgenannte ist wahrscheinlich eine große Inspirationsquelle von Thormesis, die Parallelen sind unverkennbar, das Niveau des vermeintlichen Vorbilds wird aber nie erreicht. In den besten Momenten klingt Freier Wille – Freier Geist wie der Versuch, ein Best-Off aus schon dagewesenen und durchaus bekannten Riffs und/oder Bauteilen aus dem (deutschsprachigen) Pagan/Black Metal-Sektor zu sein. Das „Bandraten“ ist für mich das persönliche Highlight des Albums, zumal ich den ersten Riff von Weltenschrei immer noch nicht ganz zuordnen kann. Wo habe ich den bloß schon mal gehört?…. Über eine Gedächtnisstütze unten bei den Facebook-Kommentaren würde ich mich freuen!

Der Pressetext wirkt, abschließend gesagt, bodenständig, die Band wird natürlich gelobt, aber lang nicht so euphorisch, wie ich es gewohnt bin. Ein Schelm, der da Böses denkt…

Fazit: Ich weiß nicht, wie ich vor zehn Jahren auf dieses Album reagiert hätte. Wahrscheinlich wäre es ein Geheimtipp unter den Metallern geworden, mit 16/17 ist man für Klischees ja doch ein wenig empfänglicher als mit 27. Die Band wirkt von Kopf bis Fuß unecht, die Riffs sind alle schon einmal dagewesen (teilweise 1:1) und der Gesang ist ein durchgehender Störfaktor. Positiv zu erwähnen ist die Abwechslung auf dem Album, insgesamt wurde ein, diesmal klaue...ähm...zitiere ich „homogenes Gesamtwerk“ (Quelle: Pressetext) erschaffen, welches aber weit unter seinen Möglichkeiten bleibt.

Anspieltipps: Weltenschrei
Gordon E.
5.5
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
5.5