Thy Light – Thy Light (EP)

Die Finsternis erhebt sich aus dem Nichts

Artist: Thy Light

Herkunft: Limeira, Brasilien

Album: Thy Light (EP)

Spiellänge: 36:12 Minuten

Genre: Depressive Black Metal

Release: 06.06.2021

Label: Code7, Vrijheid Records, Talheim Records, Ending Services, Dys Distribution, Indiemerch

Link: http://thylightoffical.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang und Instrumente – Paolo Bruno
Gesang – Alex „Witchfinder“ Aguiar

Tracklist:

  1. Infinite Stars Thereof
  2. The Crossing Of The Great White Bear

Vor genau 16 Jahren begann für zwei Musiker die Reise mit Thy Light und im Jahr 2021 beginnt nun ein neuer Abschnitt mit dem gleichnamigen Album Thy Light. Der leicht ekelhaft abstoßende Stil der ersten Demoplatte Suici.de.Pression hat sich bis heute nicht verändert und dies wird auch der Grund sein, weshalb mehrere Labels die Band immer noch unterstützen und weiterhin mit der Band arbeiten. Das ist eigentlich nicht unbedingt üblich, vor allem dann nicht, wenn das letzte Album No Morrow Shall Dawn acht Jahre in der Vergangenheit liegt.

Thy Light mit dem Album Thy Light. Eine Atmosphäre, wie man es sich nicht besser hätte ausdenken können. Mich ziehen die langsamen, langen, technisch anspruchsvollen zwei Lieder komplett in ihren Bann und ein Entfliehen ist absolut nicht denkbar, denn man wird von den grausamen Klängen förmlich umschlungen, was mir persönlich das Herz aufgehen lässt. Thy Light waren 2018 täglich Brot und ein Tag ohne die endlos langen Tracks war nicht denkbar, da in der Musik enorm viel Liebe steckt, welche von wehleidigen Gefühlen geprägt ist – Gefühlen, die die Hörer berührt haben. Nicht ohne Grund gehören Thy Light zu den Besten ihrer Art und dominieren die DBM Szene in voller Länge, obwohl man lange nichts mehr von ihnen gehört hat. Gerade die langen Tracks und die trostlose Stimmung, bei welcher man das Schreien/Weinen anfangen möchte, ist genau das, was die DBM Hörer brauchen und spüren wollen. Es werden Gefühle sichtbar, die man vor den Augen anderer niemals zeigen würde und jeder versinkt dabei in seinem Trott. Die Jungs erzielen das, was ich bei Musik so interessant finde: Sie erwecken Gefühle und berühren Menschen in ihrem tiefsten Inneren. Das, was Thy Light hier kreiert haben, berührt, und das ist das Fantastische daran. Das ist das, was ich an den bisherigen Projekten als so unglaublich empfunden habe. Selten ist Musik so berührend und mitreißend, dass man sie am liebsten nie wieder ausschalten wollte. Infinite Stars Thereof ist das längere der beiden Lieder und dauert stolze 19 Minuten. Beginnend mit gruselig atmosphärischen Klängen, welche aus der Raumfahrt stammen könnten, legen sich horrorfilmartige Klänge darauf, bei denen man sich für gewöhnlich die Augen zuhalten würde – aber es ist wie ein Unfall: Man würde gerne den Regler leiser drehen, aber es geht einfach nicht. Diese abartige Stimmung wird lange aufrechterhalten, bevor schmerzverzerrte Screams die Ruhe stören und mit einem Blastbeatinferno das neue Zeitalter Lights eingedonnert wird.

Thy Light – Thy Light (EP)
Fazit
Das Review ist kurz, das ist mir bewusst, aber mehr als über die Gefühle zu berichten, geht nicht. Manchmal ist weniger mehr und das ist hier der Fall, denn das, was Thy Light produziert haben, lässt sich nicht in Worte fassen. Es wird mir auch bei weiteren Versuchen nicht gelingen.

Anspieltipp: Infinite Stars Thereof
Paul M.
9.3
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