Es fing alles recht simpel an… Seit knapp sieben Jahre bin ich jetzt in der Underground-Szene unterwegs, und nachdem ich im Jahr 2018 mit meiner Kamera auf insgesamt 82 Shows war, werde ich in diesem Jahr meinen persönlichen Rekord aufstellen und bei irgendwas um die 120 Shows landen. Dabei habe ich natürlich auch immer wieder Gespräche mit Leuten vor Ort geführt, seien es Bandmitglieder, Veranstalter, Ton- und Lichttechniker, Mitglieder vom Serviceteam oder Besucher. Jetzt hatte ich das Bedürfnis, ein paar Gedanken niederzuschreiben, die ich eigentlich zum Jahreswechsel nur auf meinen beiden Facebook-Seiten posten wollte.
Da Facebook ja immer fragt „was machst Du gerade?“, habe ich diesen Plan auf meiner privaten Facebook-Seite veröffentlicht. Und das war dann der Startschuss. Der Sänger und Gitarrist einer befreundeten Death Metal-Band las meinen Post und fragte mich, ob er denn auch ein paar Worte aus seiner Sicht dazu schreiben dürfte. Das Angebot habe ich natürlich sehr gern angenommen und dann spontan umgeplant. Mittlerweile habe ich mit einigen mir gut bekannten Bands zusammengesessen und auch noch ein paar weitere Bands aus verschiedenen Genres und verschiedenen Teilen Deutschlands in die Runde aufgenommen. Herausgekommen ist diese „Kolumne“, die Euch hoffentlich die Underground-Szene ein klein wenig näherbringt und Euch mindestens zu genauso großen Fans macht, wie ich es trotz meiner kritischen Anmerkungen immer noch bin. Da ich die Antworten von so vielen Bands wie möglich berücksichtigen möchte, ist das Ganze doch ziemlich umfangreich geworden. So gibt es hier erst einmal Teil 1 von 4, was dann noch folgen wird… Who knows? 😀
Bei der Erstellung dieser Kolumne haben mir folgende Bands geholfen, bei denen ich mich sehr herzlich für ihre Unterstützung bedanke und auch für ihre Offenheit bei der Beantwortung der Fragen. Auf Grund der Vielzahl der Bands musste ich zugunsten der Lesbarkeit leider die Antworten ein wenig ausfiltern. Ich habe mich aber bemüht, jede Band so oft wie möglich zu Wort kommen zu lassen.
- A Long Way To Fall (Metalcore, Stuttgart), https://www.facebook.com/ALongWayToFall/
- Bexy Sitch (Alternative Rock, Marl), https://www.facebook.com/BexySitch-1421696704612158/
- Dead Phoenix (Melodic Metalcore, Berlin), https://www.facebook.com/deadphoenixofficial/
- Deeper Than Fear (Melodic Hardcore, Berlin), https://www.facebook.com/deeperthanfear/
- Demise Empire (Death Metal, Essen), https://www.facebook.com/demiseempireofficial/– Danke David, dass Du diesen Stein ins Rollen gebracht hast! 😀
- Echo Appartment (Melodic Rock, Moers), https://www.facebook.com/echoappartment/?ref=br_rs
- Embrace The Eclipse (Deathcore, Stuttgart), https://www.facebook.com/embracetheeclipse/
- Fjordheksa (Stoner Doom, Aachen), https://www.facebook.com/OndskapenInniSkogen/
- Fools Errant (Alternative Rock, Duisburg), https://www.facebook.com/Musik.FoolsErrant/
- Mantikor (Deutschrock, Düren), https://www.facebook.com/mantikor.rock/
- Meta Minora (Progressive Rock/Progressive Metal, Duisburg), https://www.facebook.com/METAMINORA/
- Oneiric (Melodic Death Metal, Aachen), https://www.facebook.com/OneiricBand/
- RedNight (Hard Rock, Aachen), https://www.facebook.com/rednight.music/
- Johnny Rocky And The Weekend Warriors (Punkrock, Aachen), https://www.facebook.com/johnnyrocky/
- Scrawn (Heavy Metal/Hardcore, München), https://www.facebook.com/scrawnband/
- Spheronaut (Stoner Rock/Fuzz Rock, Neuss/Düsseldorf), https://www.facebook.com/spheronaut/
- Tempest (Thrash Metal, Aachen), https://www.facebook.com/tempestmetal/
- The journey of Eric Taylor (Post Rock/Post Metal, Krefeld), https://www.facebook.com/TheJourneyOfEricTaylor/
- Unicorn Rodeo (Alternative Metal, Recklinghausen), https://www.facebook.com/unicornrodeo/?ref=br_rs
- We Awake (Metalcore, Dortmund), https://www.facebook.com/WeAwakeOfficial/
Eigentlich sollten die folgenden beiden Sätze nur zur ersten Frage hinleiten. Aber auch dazu gab es bereits einen Kommentar, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Los geht’s also:
Time For Metal, Heike L.:
Nachdem ich jetzt knapp sieben Jahre in der Underground-Szene unterwegs bin, hat sich nach vielen Beobachtungen, Gesprächen und auch Interviews für Time For Metal irgendwann bei mir das Gefühl eingestellt, dass die Szene sich gewandelt und dabei nicht unbedingt zu ihrem Vorteil entwickelt hat. Vor allem sehe ich vielen Bands auch gar nicht mehr an, dass sie Spaß daran haben, auf der Bühne zu stehen.
Kommentar Den (Gitarre) von Meta Minora (Progressive Rock, Duisburg):
Das kann ich für uns so nicht unterschreiben. In der Songwritingphase mit Meta Minora haben wir die Bühne vermisst und sind froh, dieses Jahr ein paar richtig gute Konzerte gespielt zu haben. Wir haben definitiv Spaß auf der Bühne zu stehen.
Time For Metal, Heike L.:
Denkt Ihr auch, dass die Undergroundszene sich gewandelt hat? Woran merkt Ihr das hauptsächlich? Oder seht Ihr es doch anders?
A Long Way To Fall (Metalcore, Stuttgart)
Es ist auf jeden Fall schwieriger geworden, die Leute in Clubs zu kleinen Konzerten zu bekommen. Wir denken, dass es zum Teil an einem Überangebot von kleinen Konzerten liegt. Zum anderen haben heutzutage die Leute auch weniger Zeit und schauen sich dann nur noch große Bands an. Die Location spielt da generell auch eine große Rolle. Wenn wir in abgelegeneren Gegenden spielen, ist verhältnismäßig oft mehr los als in großen Städten.
Deeper Than Fear (Melodic Hardcore, Berlin)
Da hast du leider Recht. Wenn wir bedenken wie groß der Underground so um die 2008/2010er Jahre herum war dann waren die letzten Jahre schon durchaus harter Tobak für viele Underground Bands. Ich glaub das Hauptkriterium dafür lag zum einen an der geringen Auswahl an gut angebunden Venues die bezahlbar waren oder auch einfach am Publikum, das ein bisschen aus dem Underground herausgewachsen ist. Andererseits sehen wir, gerade in Berlin, im letzten Jahr ein stärkeres Zusammenwachsen der Szene und immer mehr Underground Konzerte die gut besucht oder sogar ausverkauft sind.
Demise Empire (Death Metal, Essen)
Ja, das sehe ich im Großen und Ganzen auch so. Das Thema ist sehr komplex und ich sehe in der Entwicklung sowohl positive als auch negative Aspekte, aber ich versuche mal, es auf den Punkt zu bringen: Als ich mit dem Musizieren angefangen habe, war es für einen Schüler schwierig, Equipment zu finanzieren. Unterricht gab es, zumindest in meiner Gegend, nur für Klassische oder Rock Gitarre. Heute ist das anders. Für sehr wenig Geld bekommt man heute schon wahnsinnig gutes Einsteigerzeugs. Auch die PCs heutzutage sind so gut, dass man mit kostenlosen Programmen tolle Sounds kreieren kann. Unterricht bekommt man kostenlos über Youtube, und das genau zu den Dingen, die man gerade lernen möchte.
Das alles führt zu einer viel besseren Zugänglichkeit, zu aktivem Umgang mit Musik. Im Grunde ist das natürlich ein riesen Plus! Ich hätte damals einiges für diese Möglichkeiten gegeben!
Das Problem dabei ist allerdings, dass nun viele auf den Zug des Musikmachens aufspringen und mit schnell erzielten Ergebnissen zufrieden sind. Dann noch eine gute Webpräsenz, und fertig ist die Grundlage zur Selbstüberschätzung.
Was mir in diesen Fällen fehlt, ist die Leidenschaft und die Bereitschaft, für Dinge zu arbeiten.
Das alles wäre kein Problem, würde man es nicht in der Musik hören…
Die hauptsächliche Veränderung, die ich sehe, ist also folgende: Es gibt mehr Bands. Es gibt mehr Konzerte. Es gibt weniger Leidenschaft für die Musik und damit weniger Bereitschaft, sich andere Bands anzuschauen. Aus einer Szene, die von Gemeinschaft lebt und über Musik spricht, ist eine Szene geworden, die sich an Likes und Videoaufrufen vergleicht.
Embrace The Eclipse (Deathcore, Stuttgart):
Ich finde, man merkt es deutlich daran, dass viele nicht mehr auf Konzerte gehen wollen, außer es spielt Slayer oder Metallica. „5€ für 4 Bands? Nee, kenn‘ ich ja keine von, ist mir dann doch zu teuer“. Die Locations, welche Undergroundkonzerte supporten, werden auch immer weniger oder lassen einen erst gar nichts mehr veranstalten, da sie wissen, es werden eh‘ kaum Leute kommen.
Fools Errant (Alternative Rock, Duisburg)
Wir haben uns seit jetzt über 10 Jahren, die wir gemeinsam Musik machen, irgendwie immer abseits einer „Szene“ im eigentlichen Sinne entwickelt. Es gab schon „Bandfreundschaften“ mit gegenseitigen Konzertbesuchen, aber die waren aus unterschiedlichen Gründen eher rar (gehen wir sicher noch drauf ein). Wir sind natürlich trotzdem Teil des Ganzen und haben auch unsere Eindrücke und Gedanken dazu.
Einen deutlichen Wandel kann man bei den Gesprächen mit Veranstaltern feststellen. Es wird zunehmend schwieriger, die logistischen Nebengeräusche (Security, Brandschutz, andere Auflagen…) zu händeln und Leute dafür zu begeistern, Konzerte zu besuchen. Das hat natürlich auch einige Betreiber solcher Läden zum Aufgeben bewegt. Immer wieder hört man zudem, dass es wohl besonders in Duisburg nicht leicht ist, die Leute hinter dem Ofen herzulocken. Wir sind froh, uns über die Jahre eine echte und treue Fangemeinde (wenn man das so nennen kann) aufgebaut zu haben.
Ohne diese Fans irgendwo hinzureisen und zu denken, dass man mit ein bisschen Werbung und ohne eine andere lokale Band, „die Leute zieht“, spielen kann, geht höchstens ohne Publikum. Und die Erfahrung haben wir natürlich auch mal mitgenommen. J
Johnny Rocky and the Weekend Warriors (Punkrock, Aachen)
Wir existieren als Band streng genommen erst seit 2018. In den 1,5 Jahren kann man natürlich nicht viel Veränderung erwarten… Einige von uns machen aber schon seit über 20 Jahren im Underground Musik, und in diesem Zeitraum hat sich natürlich so einiges verändert.
Da gab es einige positive Veränderungen. Früher waren viele Leute ganz schön engstirnig. Die Black-Metaller haben nur Black Metal gehört und wären nie im Leben auf andere Konzerte gegangen, die Thrash-Leute blieben unter sich, die True-Metal-Fraktion sowieso und so weiter… Heute gibt es da viel mehr Offenheit. Auf Death Metal-Konzerten sieht man Leute mit Blind Guardian-Shirt und umgekehrt. Das ist schon deutlich schöner und entspannter als früher.
Außerdem positiv: Dank Facebook etc. kann man sich viel leichter und besser vernetzen als früher. Da ist die moderne Technik echt fein!
Negative Veränderungen gab es leider auch. Ganz vorne: Leider breiten sich auch in unserer Szene Nazis und deren widerliches Gedankengut aus. Das kotzt uns echt mächtig an. Heute fährst du auf ein Metal-Festival und musst dir dort dämliche rechte Sprüche anhören. Furchtbar. Das gab es früher nicht bzw. ganz selten.
Scrawn (Heavy Metal/Hardcore, München)
Ja, der Underground hat sich gewandelt – es gibt durchaus noch viele Bands, allerdings scheint die Bereitschaft, selbst etwas zu organisieren, kleine Gigs oder Mini-Festivals auf die Beine zu stellen etc., merklich abzunehmen. Es sind einige, meist bereits länger aktive Bands, die noch eine „feste Bank“ in der Szene darstellen – es kommt aber wenig nach. Die meisten Underground-Veranstaltungen kommen bei uns in der Gegend inzwischen von Vereinen, die sich im Underground engagieren, z.B. Schalldruck e.V. oder Bavarian Battle e.V. … Wir als Band organisieren zwei Mal pro Jahr einen Gig in München, bisher das novEMBER-Festival, einmal einen größeren Gig im Feierwerk (Kranhalle) mit deutlich mehr Besuchern. Merken aber auch bei den Bands, die wir einladen, mitunter eine stark überzogene Anspruchshaltung (erwartete Backline, Gage, …), bekommen aber – abgesehen von bekannten positiven Ausnahmen 😉 – wenig zurück. Die Anzahl an versprochenen, aber nie eingelösten Gegengigs wächst und wächst und wächst …
Auch was Besucher angeht, merkt man, dass die Szene entweder kleiner oder aber schwieriger zu motivieren wird. Im Vergleich zu unseren ersten selbst organisierten Gigs muss man den doppelten Aufwand betreiben, um die Hälfte der Leute zu motivieren *sigh*
Und dann gibt es tatsächlich diese eine Antwort, die nur positiv ausfällt, und die kommt von
Tempest (Thrash Metal, Aachen)
Hallo Heike, erstmal vielen Dank, dass wir die Möglichkeit bekommen, unsere Beobachtungen, Meinungen und Erfahrungen über eine derartige Plattform zu teilen – wir fühlen uns geehrt! Ich für meinen Teil (Phil, Sänger von Tempest), habe in dem Bereich, in dem ich mich überwiegend bewege – Thrash, Heavy und Death Metal, eigentlich ein völlig gegensätzliches Gefühl: die Szene wirkt auf mich sehr zusammengeschweißt, es gibt verhältnismäßig viel Zusammenhalt unter den Künstlern, man agiert als Teil einer kleinen Bewegung bzw. Szene. Natürlich ist nichtsdestotrotz das Musikbusiness ein knallhartes Geschäft, also prallt man da gelegentlich aneinander, aber von einem negativen Wandel im Laufe der Jahre würden wir sowohl als Band wie auch als Zuschauer/Beobachter nicht sprechen.
Time For Metal, Heike L.:
Meint Ihr, dass es vielleicht auch einige Genres weniger trifft als andere? Meine Beobachtungen habe ich überwiegend in der Metalcore-Szene gemacht… Oder ist das vielleicht auch eine regional unterschiedliche Sache? In manchen Gebieten gibt es ja fast schon ein Überangebot an talentierten und ambitionierten Bands, während andere Gegenden in vielen Belangen eher „dünn besiedelt“ sind…
A Long Way To Fall (Metalcore, Stuttgart)
Hier sehen wir das ähnlich. In Gegenden wo weniger geboten wird sind die Konzerte einfach voller.
Die Metal-Szene ist da schon eher speziell. Rock Bands z.B. bekommen auch eher Gigs auf größeren Stadtfesten wo dann auch mehr Leute sind. Da ist man als Metal Band meist nicht so erwünscht.
Deeper Than Fear (Melodic Hardcore, Berlin)
Gerade für uns als Berliner ist es schwer, weil Berlin ja international als die Hauptstadt des Techno bekannt ist. Ich glaub im Bereich Rap, Techno und Hip-Hop allgemein, ist es einfacher Konzerte zu veranstalten, einfach weil der Markt viel größer ist.
Dazu kommt natürlich auch ein Überangebot an Veranstaltungen. Es gab Wochenenden wo es drei Underground Events plus größere Shows gab. Da ist es natürlich immer schwieriger die Leute zu seinem Gig zu ziehen. Dazu kommt, dass die Qualität der Nachwuchs- und Underground Bands in Berlin unglaublich hoch ist! Sowohl musikalisch als bühnenshowtechnisch.
Embrace The Eclipse (Deathcore, Stuttgart)
Das Genre macht einen großen Unterschied, zumindest bei uns in Stuttgart. Während es Post-Hardcore und Metalcore-Bands wie Sand am Meer gibt, sieht es in unserem Genre eher mager aus. Deathcore und Slam ist in der Stuttgarter Umgebung leider nicht so beliebt, was es deutlich schwerer macht, coole Shows auf die Beine zu stellen.
Fjordheksa (Stoner Doom, Aachen)
Sowohl als auch. Genreabhängig ist das erstmal in dem Sinne, dass Genres wie beispielsweise Bluesrock oder Post Punk im Schnitt eher überaltert sind, da kollidiert die Lust auf Konzerte gerne mal mit Arbeitszeiten, Familienleben oder allgemeinen Gebrechen, wobei Post Punk das durch Szenebewusstsein eigentlich auch wieder ganz gut wettmacht. Bei anderen Genres spielen wohl auch die Finanzen eine Rolle, Jazz zieht wohl eher zahlungskräftigeres Publikum als Punk. Bei einem Genre wie Drone gibt es denke ich auch keine sonderlich große Szene, die sich das live gibt, viele Leute hören sowas lieber zu Hause auf dem Sofa.
Regional schlägt das durch Konkurrenzveranstaltungen zu Buche: Wenn im tiefsten Brandenburg unter der Woche ein Konzert stattfindet kann man wohl davon ausgehen, dass es das einzige in der Gegend ist, im Ruhrpott finden dann wieder 10 Konzerte zeitgleich statt, die alle mit der Bahn erreichbar sind.
Oneiric (Melodic Death Metal, Aachen)
Das ist sicher sehr genreabhängig. Metalcore ist auch einfach überladen. Man muss auch mal ganz kritisch sagen, dass es viel zu viele Bands gibt, die glauben ein guter Backingtrack mit Standard Leersaitengeballer plus obligatorischen Breakdown reicht für einen guten Song aus.
Bei anderen, klassischen Genres sieht es sicher ganz anders aus. Wir für unseren Teil können uns nicht beklagen.
RedNight (Hardrock, Aachen)
Man merkt, dass gerade Punk und Metal völlig überfüllt sind. Gerade daraus sind viele Bands enger zusammengewachsen und haben sich wie in der SYLB Gruppe zusammengefunden. Andererseits ist uns aufgefallen, dass gerade im Aachener Bereich viele Bläser in den Bands auftauchen und das vermehrt zum Trend wird. Auch hier hat sich ein Netzwerk von Musikern entwickelt, die gemeinsam für die Kulturszene einstehen und unterstützen, wo man nur kann.
Spheronaut (Stoner Rock, Neuss/Düsseldorf)
Wie gesagt, das wird wohl regionsspezifisch immer anders sein. Auf ein bestimmtes Genre will ich mich da nicht festlegen. Das hängt auch immer ein wenig mit dem allgemeinen Trend zusammen. Der sitzt aktuell in der Stoner-/Psychedelic-Ecke, vor zehn Jahren war es die Metalcore-Schiene und in fünf Jahren ist es dann vielleicht wieder Nu-Metal, die Neunziger sind ja schließlich gerade wieder im Kommen. Was aktuell im Trend ist, wirft halt auch mehr Nachwuchs ab, während es anderswo abebbt.
We Awake (Metalcore, Dortmund)
Definitiv hat sich die Undergroundszene verändert! Der Core-Boom ist abgeklungen, die Zuschauer haben Hunger auf noch mehr Unbekanntes, der Metalcore scheint „langweilig“ geworden zu sein. Besonders im Ruhrgebiet, wo wir herkommen, ist es schwerer geworden, die Menschen für etwas zu begeistern. Es gibt gefühlt jede Woche Band-Neugründungen und es passiert schneller, dass man untergeht und um Shows kämpfen muss.
Da die Antworten der Bands auf diese beiden Fragen ja doch teilweise sehr ausführlich waren, möchte ich an dieser Stelle eine Pause einlegen. Ich scheine ja mit meinen Beobachtungen doch nicht so ganz falsch zu liegen, wobei die Veränderungen in der Underground-Szene wohl eher genrebezogen als regional bezogen sind. Im nächsten Teil geht es um das Organisieren von Konzerten, das Verhalten der Bands untereinander während dieser Shows und die immer mal wieder gestellte Frage nach den Spielzeiten.
Habt Ihr denn zur Underground-Szene auch was zu sagen? Unterstützt Ihr die Szene, geht Ihr doch lieber zu den größeren Shows, oder besucht Ihr vielleicht kaum bis gar nicht irgendwelche Konzerte? Wie seht Ihr die Kommentare der Bands? Gern hier direkt unter dem Artikel kommentieren oder auch bei Facebook. Wir sind sehr gespannt auf Eure Meinung!