„Der Verräter spielt Thrash”
Artist: Trail Of Blood
Herkunft: Parchim / Deutschland
Album: Judas Evangelion
Genre: Thrash Metal
Spiellänge: 40:33
Release: 08.09.2017
Label: Rock Zone Records
link: https://www.rockzonerecords.de/produkt/trail-of-blood-judas-evangelion-audio-cd/
Bandmitglieder:
Guitar / Vocals – Florian Ewert
Guitar – Bob Hallmann
Bass / Vocals – Tobias Foedisch
Drums – Andy Herrmann
Tracklist:
1. Create And Deny
2. Burn Salem Burn
3. Ov Lambs And Snakes
4. Evangelion (MMXVVII)
5. Cult
6. The Power & The Glory Forever Amen
7. The Pessimist
8. Bloodstorm Reprise
9. To Hell With His Kingdom
10. Shame Of Satori
11. . Nails
Trail Of Blood sind Thrasher aus Parchim / Mecklenburg–Vorpommern. Seit 2009 als Trail Of Blood und seit 2013 im aktuellen Lineup unterwegs, legen sie mit Judas Evangelion bereits ihr zweites Indepent Album vor. Zuvor war man in anderen Lineups 4 Jahre unter dem Bandnamen Alice in Wonderland unterwegs. In dieser Zeit wurden zwei Demos und eine EP veröffentlicht.
Nun schwimmen die Thrasher aus Mecklenburg-Vorpommern in einem Thrash Teich, der doch reichlich mit großen und kleinen Fischen gefüllt ist.
Aufgrund ihres doch geringen Bekanntheitsgrades gehören Trail Of Blood eher zu den kleinen Fischen. Gerade diese Artenvielfalt ist es ja, was so einen Teich ausmacht.
Nun lassen wir das Album Judas Evangelion (nach eigenen Aussagen inspiriert durch die Geschichte des Jesusverräters Judas) doch mal ein wenig auf uns wirken.
Der Opener Create And Deny wird bereits nach kurzem Intro zu einem richtigen Knochenbrecher. Das setzt sich direkt mit Burn Salem Burn, welches ein tolles Gitarrensolo beinhaltet, fort.
Mit dem Song Ov Lambs And Snakes kann man sich richtig schön in das Thema des Judas Evangelium eindenken. Der Song kommt eher beschaulich daher und beginnt fast wie ein Marsch. Lämmer und Schlangen marschieren aufeinander zu. Dies setzt sich im gleichnamigen Titelsong des Albums Judas Evangelion fort. Hier wird wieder schöne Gitarrenarbeit verrichtet. Insgesamt ein kraftvoller Song, jedoch nicht außerordentlich schnell.
Cult hämmert dann und die Voices werden eher beschwörend eingesetzt. Noch eine Anmerkung zu den Voices: Hier haben wir keines Screams, sondern die Richtung geht eher in Growls, die dann aber auch nicht böse und aus meiner Sicht nur eingeschränkt deathlastig sind. Damit habe ich mich am Anfang etwas schwer getan. Muss aber nach mehrmaligem Hören eingestehen, dass die Voices zum Album dann doch eher passen, als wenn sie extrem hoch oder tief wären.
Mit The Power & The Glory Forever Amen verweilen wir genau mitten im Album in einem sehr ruhigen, rein instrumentalen Song. Diese Phase wird dann durch The Pessimist wieder jäh beendet. Gerade dieser Song wirkt auf mich wie ein leicht aufbrausendes Gewitter, welches seine Urgewalten hinterlässt. Bloodstorm Reprise nutzt dann diese Urgewalten und setzt eigentlich noch einen drauf. Spätestens jetzt ist der Moshpit geöffnet. To Hell With The Kingdom ist ein Song, der sich zuerst einmal selbst finden muss, bevor er zündet. Im Song Shame Of Satori wird Sänger Florian auf die Probe gestellt. Leichten Growls folgen Cleangesang und umgekehrt. Drummer Andy knüppelt dazu wie ein Verrückter. Der Rausschmeißer Nails hämmert dann zum letzten Mal die Nägel ins Holz. Florian besinnt sich und vermeidet Cleanvocals.