Tzompantli – Tlazcaltiliztli

Ritueller indigener Death Doom

Artist: Tzompantli

Herkunft: Pomona (Kalifornien), USA

Album: Tlazcaltiliztli

Spiellänge: 32:53 Minuten

Genre: Death Doom Metal

Release: 06.05.2022

Label: 20 Buckspin Records

Link: https://www.facebook.com/tzompantlidoom/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Huey Itztekwanotl o)))
Bass – G-Bone
Schlagzeug – Erol Ulug
Huehuetl drum circle, teponaztli drum, death whistles, shells and shakers – Mateotl Gonzalez, G-Bone, Huey Itztekwanotl o)))

Tracklist:

  1. Yaohuehuetl
  2. Tlatzintilli
  3. Tlazcaltiliztli
  4. Eltequi
  5. Ohtlatocopailcahualuztli
  6. Tlamanalli
  7. Yaotiacahuanetzli

Tzompantli, so nennt sich das neue Projekt von Xibalba Gitarrist Brian Ortiz, der hier unter dem Namen Huey Itztekwanotl o))) fungiert. Nach der Tlamanalli EP von 2019 folgt nun mit Tlazcaltiliztli das Albumdebüt, welches seit dem 06.05.2022 (17.06.2022 als Vinyl) über 20 Buckspin Records verfügbar ist.

Erhältlich ist das Album als CD, Kassette und Vinyl. Neben der „normalen“ schwarzen Vinyl, sind Varianten in den Farben Green / White / Red Tri-Color Mexican Flak, Blood Red Cloudy und Blood Red Inside Ultra Clear With Silver/White/ Black Splatter erhältlich.

Da habe ich ja mal wieder etwas sehr Spannendes gefunden. Bei den unaussprechlichen TzompantliTlazcaltiliztli handelt es sich doch tatsächlich um eine Band (Tzompantli) und deren Debütalbum (Tlazcaltiliztli).

Tzompantli machen nicht nur geilen Death Doom, sie geben diesem sogar noch einen indigenen Anstrich. Auf Tlazcaltiliztli, welche eine rituelle Zeremonie bezeichnet, die übersetzt so viel wie „das Feuer und die Sonne mit Blut nähren“ bedeutet, widmet man sich der historischen Geschichte Süd- und Mittelamerikas vor der Entdeckung 1492 durch Christoph Kolumbus und ist den indigenen Völkern, Nationen und Stämmen gewidmet.

Mit dem etwas über einminütigen Intro Yaohuehuetl führt man mit rituellen Trommeln und Geschrei in das Album ein. Danach entwickelt sich mit Tlatzintilli schwer tragender Doom, bei dem sich nach einer Weile erst die ersten Vocals einschleichen und schließlich auch Death dazu kommt. Das wirkt schon recht erhaben und der rituelle Spirit bleibt erhalten.

So richtig in Schwung kommt man mit dem Titeltrack Tlazcaltiliztli. Hier walzt eine Death Doom Maschine durch die Urwälder Mittel- und Südamerikas vor sich hin und macht regelrecht alles platt. Neben den typischen Death Doom Growls gibt es den einen oder anderen Schrei, der irgendwie an die rituelle Szenerie erinnert.

Eltequi ist so etwas wie ein spirituelles Intermezzo, welchen den indigenen Geist dieser Platte ganz besonders beschwört, hier wagt man sich ein ganzes Stück vom Death Doom Metal weg, ohne ihn zu verlassen, denn dieser wird zugleich wieder heraufbeschworen. Dabei dienen auch eine ganze Menge volkstypischer Instrumente. Den Geist des Death Doom hat man sogleich auch wieder mit Ohtlatocopailcahualuztli erweckt. Dieser ballert sich unerschrocken durch die Urwälder. Dieser Song hält sich wie die anderen Songs auch (ausgenommen das Intro) etwas über der Vier-Minuten-Grenze.

Die beiden folgenden Tlamanalli und Yaotiacahuanetzli sind mit fast sechs und siebeneinhalb Minuten wesentlich länger. Den rituellen Charakter entwickeln Tzompantli am stärksten auf solch längeren Songs, wobei sie es trotzdem schaffen, auch in den etwas kürzeren Stücken eine spannende Atmosphäre mit starken Riffs und einer Melodie aufzubauen.

Neben betäubendem Doom kommt hier messerscharfer Death Metal zum Einsatz. Eine Mischung, die durchaus die Opfer in den rituellen Handlungen in Trance versetzen kann.

Tzompantli – Tlazcaltiliztli
Fazit
Tlazcaltiliztli von Tzompantli ist ein sehr starkes Death Doom Debüt mit rituellem Charakter. Ein Album, welches eine gute Mischung von Death und Doom Elementen aufweist, dessen Charme durch den Einsatz verschiedener indigener, folkloristischer Instrumente noch einmal gehoben wird.

Anspieltipps: Tlazcaltiliztli, Tlamanalli und Yaotiacahuanetzli
Juergen S.
9.2
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