Unru – Als Tier Ist Der Mensch Nichts

“Das Biest aus den Tiefen!“

Artist: Unru

Herkunft: Deutschland

Album: Als Tier Ist Der Mensch Nichts

Spiellänge: 36:14 Minuten

Genre: Black Metal, Doom Black Metal

Release: 25.03.2016

Label: Supreme Chos Records

Link: https://www.facebook.com/unruband/?fref=ts

Bandmitglieder:

H.
A.
S.
T.

Tracklist:

  1. Zerfall & Manifest
  2. Das Anna-Karenina-Prinzip
  3. Hedonee
  4. Totemiker

Unru - Als Tier Ist Der Mensch Nichts

Nach einer Demo und drei Split-Scheiben ist es endlich Zeit für Unru, ihr Debütalbum abzuliefern. Das deutsche Quartett schmiedet in gerade einmal vier Werken einen bösen Zwitter aus Doom und Black Metal, der in über dreißig Minuten das Blut gefrieren lässt. Unter der schwarzen Flagge von Supreme Chos Records dringen die Geräusche wie Rasierklingen an die pulsierenden Adern. Bereits der Opener Zerfall & Manifest lässt erahnen, welche verachtende Macht in Als Tier Ist Der Mensch Nichts heraufbeschworen wird.

Nach der kalten Begrüßung und einer Verkettung von Klängen findet man sich mit Zerfall & Manifest in einem verlassenen Bergwerk wieder. Muffig stinkt das alte Bohrwasser und aus den Tiefen der Gewölbe dringen unheimliche Laute empor. Mit einem rauschenden, wie unter Tage aufgenommenen, Gesang schnüren Unru ein garstiges Paket, das den Hörer in eine Parallelwelt zieht. Pechschwarz ohne nur die Chance zu haben einen Lichtstrahl zu erblicken, rumpeln und hämmern die Riffs in weiter Ferne bis sie immer lauter werdend in die Ohren drücken. Das Anna-Karenina-Prinzip beschreibt ein allgemeines Prinzip, nach dem mehrere Faktoren oder Bedingungen zum Gelingen einer Sache erfüllt sein müssen und das Fehlen eines einzelnen Faktors zum Scheitern oder Ausschluss führt. Bei Unru fehlt, das darf gesagt sein, rein gar nichts – das Konzept ist bestens ausgeklügelt und somit erfüllt nicht nur das Anna-Karenina-Prinzip alle Auflagen für ein erfolgreiches Abschneiden. Mit zehn Minuten ist Hedonee nach dem Vorgänger das zweitlängste Werk und beflügelt weiter das Doom Black Metal-Gefüge. Schleichendes Donnergrollen lässt die Bergflanken erzittern und im Inneren beginnen kleine Steine von den Decken zu rieseln. Anspruchsvoll und nicht für jeden verständlich ist das, was Unru auf ihrem ersten Album auf die Beine stellen, ganz klar Kunst. Wie so oft bei künstlerischen Darbietungen trifft es nicht jedermanns Geschmack – das kann bei Unru ebenfalls bestätigt werden. Der abschließende Totemiker schließt das erste Kapitel der Gruppe, die mehr als zufrieden sein darf!

Fazit: Emotional tiefgründig und mit dem Mut, nicht das zu machen, was alle auf einen Silberling pressen, legen Unru ihre ganze Liebe zur Musik in schwermütige Black Metal-Walzen, die tosend ins Tal rollen. Lebensverneinend und mit der nötigen Portion Hass schaffen Unru spannende Atmosphären, die absolut tödlich eingespielt wurden!

Anspieltipps: Das Anna-Karenina-Prinzip
Rene W.
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