Vader – Solitude In Madness

Back to the Roots

Artist: Vader

Herkunft: Olsztyn, Polen

Album: Solitude In Madness

Spiellänge: 29:29 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 01.05.2020

Label: Nuclear Blast Records

Links: http://www.vader.pl
https://www.facebook.com/vader/
https://www.youtube.com/user/panzervader

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Piotr „Peter“ Wiwczarek
Gitarre – Marek „Spider“ Pająk
Bassgitarre – Tomasz „Hal“ Halicki
Schlagzeug – James Stewart

Tracklist:

  1. Shock And Awe
  2. Into Oblivion
  3. Despair
  4. Incineration Of The Gods
  5. Sanctification Denied
  6. And Satan Wept
  7. Emptiness
  8. Final Declaration
  9. Dancing In The Slaughterhouse
  10. Stigma Of Divinity
  11. Bones

Die polnischen Death Metal Veteranen Vader liefern 2020 ihr bereits 16. Studioalbum Solitude In Madness ab. Vom superaggressiven Thrash unter dem wachsamen Auge des kommunistischen Polen, der Unterzeichnung eines weltweiten Vertrags mit dem bekannten britischen Label Earache Records bis zur Tournee mit fast allen bekannten Größen des Metal durch die Weltgeschichte – natürlich nach der Auflösung des Warschauer Paktes im Jahr 1991 – reicht der Werdegang der Truppe um Mastermind Piotr „Peter“ Wiwczarek.

Piotr „Peter“ Wiwczarek

Zu dem neuen Werk gibt es einige Infos der Band. Bezüglich des Unterschieds zum Vorgänger The Empire (2016) vs. Solitude In Madness sagte Piotr „Peter“ Wiwczarek: „Diese beiden Alben sind absolut unterschiedlich. Obwohl sie immer noch Vader sind. Auf dem neuen Album sind wir zu dem zurückgekehrt, was Vader am besten können: schnellen und aggressiven Death Metal. The Empire wurde sehr stark von klassischen Heavy Metal Riffs inspiriert. Wir hatten viele langsamere Songs auf diesem Album. Bei Solitude In Madness haben wir uns immer auf schnelle Songs konzentriert, wie auf Litany (2000), aber natürlich mit besserem Sound.

Die Produktion und das Songwriting erfolgten gemeinsam mit Scott Atkins (Amon Amarth, Cradle Of Filth). Dazu ergänzte Peter: „Wir haben unsere Art und Weise, wie wir Solitude In Madness geschrieben haben, nicht geändert. Vielleicht waren wir in Bezug auf das Songwriting besser vorbereitet. Aber als wir mit Scott ins Studio gingen, änderte sich viel. Er ist eine sehr kreative Person. Ich habe noch nie mit einem Produzenten wie Scott gearbeitet. Er hat uns zur Arbeit gezwungen, um besser zu werden. Infolgedessen konnten wir kreativer sein bzw. mehr Kreativität einsetzen in das Songwriting. Ich würde sagen, ich habe noch nie so lange im Studio gearbeitet wie bei Solitude In Madness. Scott achtete auf Bereiche, auf die wir sonst nicht viel Gewicht legten oder die uns nicht einmal kümmerten, um ehrlich zu sein.

Traditionell waren Vader im Hertz Studio in Białystok, Polen. Was hat es damit auf sich? Von Impressions In Blood (2006) bis zur Wiederveröffentlichung von The Ultimate Incantation als Dark Age (2017) waren Vader immer in den Hertz Studios. Für Solitude In Madness verließen Vader die Komfortzone und gingen nach England in die Grindstone Studios, Suffolk, wo man mit Scott Atkins vier Wochen lang gemeinsam arbeitete.

Das Line-Up von Vader ist seit fast zehn Jahren stabil. Zu Mastermind Piotr „Peter“ Wiwczarek kamen 2010 Marek „Spider“ Pająk, 2011 Tomasz „Hal“ Halicki und James Stewart zu Vader. Eigentlich sollten nun noch Informationen zu geplanten Livegigs auf Festivals und zu einer Tour im Herbst folgen. Aus bekannten Gründen liegen die Pläne auch bei Vader auf Eis.

Was gibt es auf die Ohren? Erst mal gibt es nur kurze Tracks. Elf Nummern, die längste knapp unter vier Minuten, der kürzeste Song gerade einmal 78 Sekunden. Die gesamte Laufzeit liegt knapp unter einer halben Stunde. Für einen Longplayer eher eine Kurzfassung. Shock And Awe eröffnet das Werk. Eine kurze, sehr schnelle, aggressive Death/Thrash Metal Walze donnert dem Hörer entgegen. Nach gut zwei Minuten geht es dann schon zu Into Oblivion. Der Sound bleibt aggressiv und schnell, allerdings gibt es zum Refrain auch mal Tempowechsel. Hat man sich an den Track gewöhnt, geht es auch schon zu Despair, der nach 78 Sekunden Hochgeschwindigkeit endet. Incineration Of The Gods gibt dem Hörer mehr als drei Minuten Zeit, ansonsten ist es ein Old School Death/Thrash Gewitter made bei Vader. Sanctification Denied ist etwas melodischer und es gibt auch mal kürzere Gitarrenintermezzo. Ein Track, der bei mir durchaus ankommt. And Satan Wept knüpft an die Tracks eins bis vier an. Feuer frei und geradeaus wird geknüppelt und geknurrt. Emptiness liefert wieder etwas Abwechslung und die Gitarren kommen mehr zu Geltung. Der Fuß wird auch mal vom Gaspedal genommen. Ist durchaus etwas zum Headbangen. Ohne das Knurren vom Peter wäre es eine lupenreine Thrash Nummer. Weiter geht es mit Hochgeschwindigkeit und Final Declaration, Dancing In The Slaughterhouse und Stigma Of Divinity. Die Nummern reihen sich in das bisher erwähnte ein. Der Rausschmeißer heißt Bones. Mit knapp vier Minuten der Longplayer auf Solitude In Madness, ansonsten der bekannte Thrash/Death Mix.

Vader – Solitude In Madness
Fazit
Vader machen mit dem Album keine Experimente und liefern die Trademarks, für die sie seit mehr als 30 Jahren stehen. Die schnellen und kurzen Tracks im ersten Teil sind für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ist die recht kurze Laufzeit von knapp einer halben Stunde ein Kritikpunkt. Wer bisher mit Vader nichts anfangen konnte, wird durch das neue Werk ganz bestimmt kein Fan. Ansonsten liefern Vader das, was man vorher ankündigte. Back to the Roots mit aggressivem Death Metal. Dem Old School Vader Fan wird es sicher gefallen.

Anspieltipps: Sanctification Denied, Emptiness und Bones
Jürgen F.
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