Virgin Steele – Seven Devils Moonshine

„Selbstdemontage fortgeführt!“

Artist: Virgin Steele

Herkunft: USA

Album: Seven Devils Moonshine

Spiellänge: circa 250 Minuten

Genre: Symphonic Rock, Pop Rock, Symphonic Metal, Hard Rock

Release: 23. November 2018

Label: Steamhammer / SPV

Links: https://www.virgin-steele.com/
https://de-de.facebook.com/VIRGINSTEELEOFFICIAL/

Produktion: nicht bekannt

Bandmitglieder:

Gesang, Bassgitarre, Keyboard – David DeFeis
Gitarre, Bassgitarre – Edward Purisno
Gitarre, Bassgitarre – Joshua Block
Schlagzeug – Matt McKasty

Setlisten:

CD 1: Ghost Harvest – Vintage I – Black Wine For Mourning
1. Seven Dead within
2. Green Dusk Blues
3. Psychic Slaughter
4. Bonedust (Orchestral Version)
5. Hearts on Fire
6. Child of the Morning Star
7. Murder in High-Gloss Relief
8. Feral
9. Justine
10. Princess Amy
11. Wicked Game (Chris Isaak Cover)
12. Little Wing (Clouds of Oblivion Medley)
13. The Gods Don’t Remember… (Clouds of Oblivion Medley)

CD 2: Ghost Harvest – Vintage II – Red Wine For Warning
1. The Evil In Her Eyes (Piano & Vocal Version)
2. Feelin’ Alright
3. Sister Moon

Summertime Darkness Suite
1. Sweating Into Dawn
2. Summertime
3. Black Leaves Swirl Down My Street
4. Rip Off

The Gods Are Hungry Triptych
1. The Gods Are Hungry Poem
2. The Poisoned Wound
3. The Birth Of Beauty
4. Profession Of Violence…
5. Rock Steady
6. Nutshell
7. Slow & Easy “Intro”
8. Jesus Just Left Chicago

Late Night Barroom Hoodoo Medley
1. Soul Kitchen
2. When The Music’s Over
3. Crawling King Snake
4. When The Music’s Over “Reprise”
5. Imhullu

The Drained White Suite
1. After Dark
2. Wake The Dead
3. The Graveyard Dance
4. The Triple Goddess
5. Twilight Of The Gods (Live Acoustic Rehearsal Version)
6. Transfiguration (Live Acoustic Rehearsal Version)

CD 3: Gothic Voodoo Anthems
1. I Will Come For You (Orchestral Version)
2. Queen Of The Dead (Orchestral Version)
3. The Orpheus Taboo (Orchestral Version)
4. Kingdom Of The Fearless (The Destruction Of Troy) (Orchestral Version)
5. The Black Light Bacchanalia (Orchestral Version)
6. Zeus Ascendant
7. By The Hammer Of Zeus (And The Wrecking Ball Of Thor) (Orchestral Version)

The Gothic Voodoo Suite
1. Rumanian Folk Dance No. 3 “Pe Loc”
2. Delirium “Excerpt”
3. Snakeskin Voodoo Man (Orchestral Version)
4. The Enchanter

The Fire & Ice Medley
1. Bone China
2. No Quarter
3. Bone China “Reprise”

Passion In The French Quarter Medley
1. Chloe Dancer
2. Gentle Groove
3. Darkness-Darkness
4. Death Letter Blues
5. Spoonful

CD 4: Hymn To Victory (Reissue)
1. Flames Of Thy Power (From Blood They Rise)
2. Through The Ring Of Fire
3. Invictus
4. Crown Of Glory (Unscarred) (In Fury Mix)
5. Kingdom Of The Fearless (The Destruction Of Troy)
6. The Spirit Of Steele (Acoustic Version)
7. A Symphony Of Steele (Battle Mix)
8. The Burning Of Rome (Cry For Pompeii)
9. I Will Come For You
10. Dust From The Burning & Amaranth (Orchestral Versions)
11. Noble Savage (Long Lost Early Mix)
12. Mists Of Avalon
13. Emalaith

CD5: The Book Of Burning (Reissue)
1. Conjurtion Of The Watcher
2. Don’t Say Goodbye (Tonight)
3. Rain Of Fire
4. Annihilation
5. Hellfire Woman
6. Children Of The Storm
7. The Chosen Ones
8. The Succubus
9. Minuet In G Minor
10. The Redeemer
11. I Am The One
12. Hot And Wild
13. Birth Through Fire
14. Guardians Of The Flame
15. The Final Days
16. A Cry In The Night
17. Queen Of The Dead (Nordic Twilight Version)

Virgin Steele sind mittlerweile eine traurige Geschichte. Zu Anfang hatte die Band Alben wie beispielsweise Noble Savage oder The Marriage Of Heaven And Hell Part I und The Marriage Of Heaven And Hell Part II veröffentlicht, die sehr, sehr nah am Prädikat Meisterwerke waren und insbesondere durch eine ganz eigene, zum Teil etwas mystische Atmosphäre aus der Masse hervorstachen. Dann jedoch schien irgendetwas im Leben von Bandkopf und einzigem gebliebenen Gründungsmitglied David DeFeis schiefzulaufen. Anders kann man sich kaum den abenteuerlichen Absturz der Qualität bei den letzten Outputs der Band erklären. Leider ändert daran auch das vorliegende Box-Set nichts. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer.

Seven Devils Moonshine heißt das Box-Set und beinhaltet fünf CDs mit insgesamt 88 Songs sowie ein 24-seitiges Booklet. Enthalten sind drei 2018 komplett neu entstandene Studioalben: Ghost Harvest – Vintage I – Black Wine For Mourning, Ghost Harvest – Vintage II – Red Wine For Warning und Gothic Voodoo Anthems. Weiter enthalten sind die beiden Re-Releases der Compilations The Book Of Burning und Hymns To Victory – womit nun alle alten Alben der Band aus New York ein Reissue bekommen haben. Laut DeFeis sind die drei neuen Alben das Ergebnis eines Schreibrausches, bei dem gleich drei Studioalben herausgekommen sind, die allesamt in 2018 komponiert wurden. Also alles neue Songs, ein paar Coverversionen und dann noch Aufnahmen von eigenen Klassikern in speziellen Orchesterarrangements oder gekürzten Neuinterpretationen. In Summe sind das 58 neue Tracks. Allein die Quantität ist eine Sache, die Kopfschütteln verursacht. Wer braucht von einer einzigen Band gleich drei neue Alben? Beziehungsweise hat die Zeit, sich das alles anzuhören? Mit Blick auf frühere Großtaten verursacht die Qualität noch stärkeres Kopfzerbrechen: sie ist absolut unterirdisch. Daher wird zum Schutz von Lebenszeit hier nicht weiter auf einzelne Lieder eingegangen. Ein kurzes Fazit muss reichen und ist eigentlich schon zu viel für so viel Schrott.

Fazit: Menschen mit gesunden Ohren werden es schlichtweg nicht schaffen, eines der drei neuen Alben von der Box Seven Devils Moonshine komplett am Stück durchzuhören. Die Produktion ist eine Zumutung, Gitarren oft nur beim Solo zu hören, die Drums offensichtlich an einem Computer der 90er-Jahre zusammengestümpert, der Gesang oft grausam schief neben den eigentlich zu treffenden Tönen und immer wieder gnadenlos zersetzt mit schaurigen Lauten, die an jämmerliches Katzen-Gekreische erinnern. Und die Songs sind kompositorisch zu rund 80 Prozent unausgegoren oder bräsig langweilig. Das klingt alles nach Probeaufnahmen, eine Frechheit gegenüber Fans. Auch die Neueinspielungen sind kaum zu ertragen und verursachen Übelkeit. Mit Metal hat das größtenteils nichts mehr zu tun. Meistens klingt es nach einer seltsamen Art von Rock oder so Musical-Musik-Gedöns, gelegentlich schimmert Blues durch. Das wäre nicht schlimm, wenn das alles nicht so eine akustische Vergewaltigung sein würde. Mehr ins Detail zu gehen, verbietet sich. Virgin Steele haben ihre Selbstdemontage fortgeführt. Alle Fans seien gewarnt: Hört Euch bloß keinen einzigen Ton von diesem neuesten Zeug an! Den einen Punkt bei der Bewertung gibt es nur für The Book Of Burning und Hymns To Victory, die für sich genommen eine weitaus bessere Note verdienen würden, aber nunmal zusammen mit den schrecklichen drei neuen Alben in einer Box stecken.
Tobias K.
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