“Durch den Dschungel in die klirrende Dunkelheit!“
Artist: Voivod
Herkunft: Jonquière & Montréal – Quebec, Kanada
Album: The Wake
Spiellänge: 56:00 Minuten
Genre: Thrash Metal, Avant-garde, Doom Metal, Rock
Release: 21.09.2018
Label: Century Media Records
Link: https://www.facebook.com/Voivod/?ref=br_rs
Bandmitglieder:
Gesang – Denis „Snake“ Belanger
Gitarre – Daniel „Chewy“ Mongrain
Bassgitarre – Dominic „Rocky“ Laroche
Schlagzeug – Michel „Away“ Langevin
Tracklist:
- Obsolete Beings
- The End Of Dormancy
- Orb Confusion
- Inconspiracy
- Spherical Perspective
- Event Horizon
- Always Moving
- Sonic Mycellum
Wow, Voivod haben das 14te Studioalbum im Kasten. Nach den Anfängen habe ich ab Dimension Hatröss, dem Album aus dem Jahr 1988, irgendwie den Zugriff verloren. Ob einer der neueren Stücke bereits meine Ohren getroffen hat, kann ich gar nicht unter Eid bezeugen. Drei Jahrzehnte später dreht nun The Wake seine Kreise. Das Artwork wurde Old School gehalten aber beinhaltet auch konfuse, eher modernere Elemente – trotzdem würde man es eher in die Achtziger schieben. Das Quartett aus Kanada schaffte es am Freitag erneut mit Century Media Records in die deutschen Charts und verbesserte sich sogar auf Platz 26. Das hat wohl keiner gedacht, dass nach den diversen Labelwechseln doch noch der ersehnte Ruck durch die Metal Gemeinschaft geht.
Einfach ist The Wake weiß Gott nicht. Der ursprüngliche Thrash Metal ist zwar noch vorhanden und auch die Doom Ausrichtung wurde nicht über Bord geworfen, dafür dringt Sänger Denis „Snake“ Belanger mit seinen Jungs immer weiter in Avant-garde und alternative Rock Gefilde. Eine konfuse, psychisch angehauchte Konstellation, die verstrickte Kompositionen an die Oberfläche fördert. Fünf bis sieben Minuten dauern die einzelnen Szenarien. Druckvoll Riffs rutschen in verträumte Passagen. Einen echten roten Faden findet man auf The Wake nicht, außer, dass die Nordamerikaner das zelebrieren, was ihnen gefällt. Der Opener klingt sogar teilweise nach Ozzy – unglaublich aber wahr. Andere Passagen klingen durch den Gesang nach Ministry mit angezogener Handbremse. Verrückt? Das darf man ohne Weiteres stehen lassen. Irgendwo ein Old School Heavy Doom Gerüst, und wenn man gerade nicht damit rechnet, brechen alte Thrash Handschriften aus den Melodien hervor. Wenn man keinen Hang für alternative Klänge hat, dann bitte The Wake ganz weit wegstellen. Die Fans, die es lieben, wenn eine Band viel ausprobiert, sollten zwingend zugreifen. Alles funktioniert in den Stücken jedoch für meinen Geschmack nicht, das wiederum ist nur schwer in richtige Worte zu fassen. Die schleichenden Songabschnitte zum Beispiel haben nur wenig Anziehungskraft und könnten schneller abgehandelt werden. Dann würde aber ein dunkler stumpfer Part fehlen. Als schwere Kost kann man Voivod im Jahre 2018 ganz klar bezeichnen.